Tech 3 trauert verpasster Chance nach

Trotz einer starken Schlussphase wurde es nichts mit dem erhofften Podium durch Colin Edwards - Aufwärtstrend bei James Toseland

(Motorsport-Total.com) - Mindestens einen Podestplatz, vielleicht sogar einen Sieg hatte sich das französische Tech-3-Team beim Heim-Grand-Prix in Le Mans erhofft. Doch Speerspitze Colin Edwards verlor alle Chancen auf eine Sensation schon in der ersten Runde. Dass er am Ende noch groß aufdrehte, James Toseland und Loris Capirossi überholte, als es völlig trocken war, war nur ein schwacher Trost.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards glaubt, dass heute um einiges mehr drin gewesen wäre...

"Ich bin wirklich enttäuscht, denn heute haben wir uns eine Chance auf ein Podium durch die Lappen gehen lassen", seufzte der Amerikaner. "Im ersten Rennabschnitt mit Regenreifen bekam ich das Motorrad einfach nicht in die Kurve. Ich war Vorletzter und fühlte mich nicht wohl. Ich hatte vorne zu wenig Gewicht und konnte daher nicht einlenken." Edwards kam nach dem verpatzten Start als Zwölfter aus der ersten Runde zurück und war eine Runde später gar nur noch 16.#w1#

Starkes Finish von Edwards

Auf Trockenreifen wechseln wollte er nicht zu früh, "weil ich noch einige feuchte Stellen sah. Auch in den ersten Runden danach verlor ich Zeit, weil ich nur mit dem harten Vorderreifen fahren konnte, aber den bekam ich zunächst nicht auf Temperatur. Aber als es dann zu laufen begann, kam ich richtig in Fahrt. Nur Jorge war am Ende schneller als ich. Daher schnappte ich mir in der Schlussphase noch einige Gegner", so Edwards.

Fazit: "Wenn man sich meine Trockenzeiten ansieht, dann ist ein siebenter Platz eine Enttäuschung. Die zweite Rennhälfte war aber sehr stark. Ich bin daher zuversichtlich für Mugello und hoffe, dass wir dort viel im Trockenen zum Fahren kommen." Das gilt auch für Toseland, der sich heute etwas stärker präsentierte als in den ersten drei Rennen. Der Brite hatte den weichen Trockenreifen drauf und hatte damit genau das gegenteilige Problem wie sein Teamkollege.

Flag-to-Flag-Premiere für Toseland

"Das war mein erstes Flag-to-Flag-Rennen", sagte der Brite. "Das ist wirklich etwas ganz anderes. Meine Pace auf Slicks war anfangs gut, ich war zwischenzeitlich Siebenter. Ich war aber auf der weichen Mischung, die immer heißer wurde. Ich hätte einen robusteren Reifen gebraucht. Ich wollte am Ende mit Colin mitfahren, aber ich hatte einfach nicht genug Grip. Nur: Solange wir so arbeiten können wie hier, freue ich mich wirklich auf die nächsten Rennen!"

Das sieht Teamchef Hervé Poncharal offenbar genauso: "James hat das ganze Wochenende gezeigt, dass er sich im Vergleich zu den ersten drei Rennen enorm gesteigert hat. Das war mit Abstand sein bestes Saisonrennen!" Aber der Franzose macht keinen Hehl daraus, dass er im 20. Jahr von Tech 3 in der Heimat auf ein besseres Ergebnis gehofft hatte: "Das Gefühl, dass wir heute eine große Chance verpasst haben, liegt schon im Bauch..."