Tech 3: Spies verletzt, will aber in Valencia fahren

Rookie Ben Spies hat sich bei seinem Sturz auf dem Weg in die Startaufstellung verletzt - Tech-3-Teamkollege Colin Edwards hatte das Podium in Sicht

(Motorsport-Total.com) - Rookie Ben Spies war zuvor noch nie in Estoril unterwegs und kannte die Strecke vor dem Rennen auch nicht unter trockenen Bedingungen. Auf der zweiten Besichtigungsrunde auf dem Weg in die Startaufstellung flog der Texaner in Kurve vier von der Piste und wurde auf einer Bahre weggetragen. Dabei verletzte er sich das linke Fußgelenk und außerdem brachen Verletzungen, die er sich in Le Mans und Silverstone zugezogen hat, wieder auf. Der 26-Jährige ist auf dem Weg nach Spanien, wo weitere Untersuchungen gemacht werden.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Auf der zweiten Besichtigungsrunde ging bei Ben Spies alles schief

"Ich wusste, dass das Rennen hart werden würde, denn ich bin noch nie eine Runde im Trockenen gefahren. Die erste Besichtigungsrunde war in Ordnung, aber auf der zweiten ist mir in Kurve vier ein kleiner Fehler unterlaufen", berichtet Spies. "Aoyama und Capirossi waren vor mir und ihnen wäre fast das gleiche passiert. Ich hatte die linke Reifenflanke nicht gut genug aufgewärmt und dass hat mich abgeworfen."

"Ich bin frustriert, denn ich bin mir sicher, dass ich im Trockenen ein gutes Rennen gehabt hätte. Ich habe meinen linken Knöchel wieder verletzt, der sehr schmerzt. Ich werde in Spanien weitere Untersuchungen haben, aber ich will in Valencia fahren und kann hoffentlich den Test auch absolvieren. Wir müssen abwarten, aber das ist mein Plan."

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal sorgte sich um seinen jungen Schützling. "Ich bin in der Startaufstellung gestanden, als mir die Rennleitung gesagt hat, dass Ben in Kurve vier gestürzt ist. Es tut mir sehr Leid für ihn, denn er hat dieses Wochenende einen unglaublichen Job gemacht."

"Er hat diese Strecke nie zuvor gesehen und war unter schwierigen Bedingungen immer bei den schnellsten Fahrern dabei. Wenn man sich das Rennen ansieht, dann ist es nicht unmöglich, dass Ben wieder um das Podium mitgekämpft hätte. Hoffentlich wird er in Valencia fit sein. Ich weiß, dass er fahren will."


Fotos: MotoGP in Estoril


Damit hielt Colin Edwards alleine die Fahne für Tech 3 hoch. Der US-Amerikaner verbrachte die meiste Zeit des Rennens hinter dem Kampf um das Podium. In Runde 18 konnte der 36-Jährige Randy de Puniet überholen und hatte als Siebter nur 1,6 Sekunden Rückstand auf Marco Simoncelli. Von dort weg konnte sich Edwards aber nicht weiter verbessern und kam auf Platz sieben ins Ziel.

"Vor dem Rennen war es eine Lotterie, denn wir hatten keine Zeit auf trockener Strecke verbracht. Beim Start gab es immer noch ein paar feuchte Stellen. Meine Jungs haben gut gearbeitet, denn unsere Abstimmung hat prima funktioniert", lobt Edwards. "Wenn man sich nicht in ein paar Runden einstellt, dann hat man ein Problem und ist viel zu langsam. Ich habe mich vom Start weg gut gefühlt, obwohl es in den ersten Runden schwierig war."

"Es war hart das Limit zu finden, wenn man viel herumrutscht und jeder seine Schreckmomente hat. Das passiert alles, während man angreift. Es war eine Lotterie überhaupt sitzen zu bleiben. Ich habe die Gruppe vor mir eingeholt und konnte Platz drei sehen, aber ich konnte nichts tun und war ziemlich frustriert."

"Beim Bremsen habe ich Zeit gutgemacht, aber sie hatten mehr Kraft beim Beschleunigen", beschreibt der "Texas Tornado". "Jedes Mal, wenn ich aufgeschlossen habe, haben sie mich bis zur nächsten Kurve wieder abgehängt. Das Podium war in Reichweite, ich konnte es sehen, aber ich konnte nicht nahe genug kommen."