• 26.04.2009 13:24

  • von Stefan Ziegler

Tech 3: Mehr war drin in Motegi

Ganz vorne konnte Tech 3 in Japan nicht mitmischen, schlug sich in Anbetracht der Umstände aber doch ganz ordentlich - Toseland im Aufwind

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Japan war an Spannung und Aufregung kaum zu überbieten - doch die beiden Tech-3-Piloten James Toseland und Colin Edwards hatten mit der Entscheidung an der Spitze nichts zu tun. Dennoch zeigte vor allem Toseland eine couragierte Leistung und konnte sich mit seinem neunten Platz endlich einmal im Punkte-Mittelfeld festsetzen. Edwards litt hingegen schon am Start unter technischen Problemen und verlor dazu schon zu Beginn des Rennens mächtig an Boden.

Titel-Bild zur News: James Toseland

James Toseland verwies in Motegi seinen Teamkollegen in die Japan-Schranken...

"Ich musste unbedingt wieder einmal in die Top 10 fahren, also war das heute der Schritt, auf den ich so lange gewartet habe", sagte Toseland nach dem Rennen in Motegi. "Wir haben am Freitag bei der Abstimmung der Front große Fortschritte gemacht. Das hat sehr geholfen. Mit den Bremsen kam ich hervorragend zurecht und konnte heute prompt ein paar Jungs überholen. Ich hatte mich für den weichen Hinterreifen entschieden, weil wir damit auch am Freitag hauptsächlich unterwegs gewesen waren."#w1#

Toseland: Endlich einmal in den Top 10...

"Uns war klar, dass dieser Reifen die Distanz überstehen, aber gegen Ende nicht mehr so stark sein würde. Ich wollte aber keine Risiken mit dem harten Pneu eingehen. So hatte ich in den ersten Runden etwas mehr Grip als die Konkurrenz und hätte Stoner und Capirossi überholen können, wenn ich mich bei so viel Sprit im Bike etwas wohler gefühlt hätte. Das hätte mich anfangs weiter nach vorne gebracht, als ich noch einen Reifenvorteil hatte."

"In der letzten Runde hatte ich schließlich noch einen schönen Fight mit Vermeulen. Er hat mich am Ende der Gegengeraden kurz überholt, doch ich konnte ihn wieder in die Schranken verweisen", schilderte Toseland die Schlussphase seines Japan-Rennens. "Ich freue mich für das Team, denn sie sind immer hinter mir gestanden und haben mich moralisch unterstützt. Jetzt haben wir endlich ein Resultat, auf dem wir aufbauen können."

Lieber nicht an das Ergebnis von Motegi anknüpfen will Edwards: "Das war ganz und gar nicht, was ich mir erwartet hatte", meinte der US-Amerikaner. "Leider kann ich die Zeit nicht zurückdrehen. Ich gehe fest davon aus, dass ich um das Podium hätte kämpfen können. Wir hatten beim Start ein kleines Problem, sodass ich nicht so fahren konnte, wie ich das eigentlich wollte", klagte Edwards nach dem Großen Preis von Japan.


Fotos: MotoGP-Wochenende in Motegi


Poncharal nur bedingt zufrieden

"Letztendlich bin ich doch noch in Fahrt gekommen und wäre das Rennen noch etwas länger gewesen, dann hätte ich vielleicht noch in die Top 10 fahren können. Ich habe heute jedenfalls mein Bestes für mich und Yamaha gegeben. Ich bin sehr zuversichtlich ins Rennen gegangen, weil ich einer der wenigen Piloten war, die am Freitag ausgiebig mit den harten Reifen unterwegs gewesen sind", erklärte der 35-Jährige.

"Aufgrund der höheren Streckentemperaturen war ich mir sicher, dass uns das entgegen kommen sollte. Als ich schließlich endlich mal in Fahrt gekommen bin, konnte ich die Zeiten der Top 5 mitgehen. Da darf man sich dann schon fragen, was heute möglich gewesen wäre", stellte Edwards abschließend in den Raum und kündigte an: "Wir wollen schon am kommenden Wochenenden in Jerez zurückschlagen."

Das wird Herve Poncharal sicherlich gerne hören: "Wir hatten ganz offensichtlich höhere Erwartungen", sagte der Tech-3-Teammanager. "Dennoch bin ich zufrieden, dass James und Colin im Rennverlauf ihre Entschlossenheit unter Beweis gestellt haben. Es war schön zu sehen, wie James um die Top 10 gekämpft hat. Das wird seinem Selbstvertrauen gut tun. Er hatte einen schwierigen Winter und auch das erste Rennen war nicht ohne für ihn."

"Er ist trotzdem unglaublich konzentriert geblieben und das ist jetzt eine gute Basis, auf die man im weiteren Saisonverlauf aufbauen kann. Ich muss mich auch bei Colin für seinen heutigen Einsatz unter schwierigen Bedingungen bedanken. Er hatte unmittelbar vor dem Start ein Problem, das wir gemeinsam mit Yamaha noch untersuchen müssen. Seine Pace im zweiten Rennabschnitt war beeindruckend."