Tech 3: Edwards trainiert, Spies nicht

Der US-Amerikaner Ben Spies verzichtete bei den schlechten Wetterverhältnissen auf ein ausgedehntes Training - Landsmann Colin Edwards fuhr einige Runden

(Motorsport-Total.com) - Australien präsentierte sich zum Trainingsauftakt nicht von seiner Zuckerseite. Starker Regen führte zu einer Verschiebung der ersten Einheit um knapp zwei Stunden. Schließlich hörten die Niederschläge auf, doch die Strecke blieb nass. Zudem wehten kräftige Winde vom Ozean her über die Strecke. Ben Spies hat im vergangenen Jahr einen Lauf der Superbike-WM auf Phillip Island gewonnen. Im ersten Training beschränkte er sich auf drei Runden und wurde damit Letzter.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards hatte im Training speziell mit dem starken Wind zu kämpfen

Sein Tech-3-Teamkollege Colin Edwards war etwas fleißiger und drehte 19 Umläufe. In seiner schnellsten hatte er als Achter 1,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze. "Das müssen die schlechtesten Bedingungen ein, in denen man fahren kann. Die Strecke war immer noch nass und es war extrem kalt. Der Wind hat sehr stark geblasen. Ich glaube, nach der Verzögerung hatten wir einfach Glück, dass wir überhaupt etwas Streckenzeit bekommen haben."

"Der Wind war unvorhersehbar und in Kurve eins war er einfach unglaublich", beschreibt der "Texas Tornado". "Nach der Ziellinie hat er dich voll auf der rechten Seite erwischt und ich musste am Gasgriff drehen, während ich geradeaus fahre und gegen den Wind kämpfe. Dann musst du das Gas fürs Bremsen wieder zudrehen. Das passiert alles bei hoher Geschwindigkeit und ist eine seltsame Sensation."

"Die Zeiten haben heute keine große Rolle gespielt. Wir sind das Training wie einen Regentest angegangen. Wir haben mit den verschiedensten Dingen am Motorrad herumgespielt. So schlecht die Bedingungen auch waren, war es trotzdem eine wertvolle Einheit. Wir haben einige Dinge gelernt, die uns in Zukunft im Regen helfen werden, speziell mit der Balance des Motorrades."

Im Gegensatz dazu hat Spies die meiste Zeit an der trockenen Box verbracht. "Man konnte heute nicht viel gewinnen. Ich bin ein paar Runden gefahren und es waren nicht der Regen oder die Kälte, sondern der Wind war so unvorhersagbar, dass es ziemlich gefährlich war", nennt der Texaner seine Gründe. "Ich konnte nicht auf der richtigen Linie bremsen. Um irgendetwas herauszuholen, hätte ich voll am Limit fahren müssen. Das war das Risiko nicht wert."


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Freitag


"Wenn es Samstagvormittag gewesen wäre und es den ganzen Tag so bleiben würde, dann hätte ich ein volles Training absolviert. Ich hätte aber nicht viel gelernt bei diesen schlechten Bedingungen. Ich wollte keine Verletzung oder eine Beschädigung des Materials riskieren. Die Jungs hätten dann ein neues Motorrad aufbauen müssen, nur weil ich bei nicht idealen Bedingungen einen Fehler gemacht habe. Hoffentlich ist das Wetter morgen besser und wir können vernünftig arbeiten. Ich liebe diese Strecke und bin zuversichtlich, dass uns wieder eine starke Rennperformance gelingen kann."