• 01.10.2009 08:07

  • von Roman Wittemeier

Talmacsi: Der harte Aufstieg in die MotoGP

Scot-Honda-Pilot Gabor Talmacsi über die Stolpersteine beim schnellen Aufstieg von den kleinen Klassen in die MotoGP-Szene

(Motorsport-Total.com) - Selten hat ein Motorradpilot den Sprung von der 125er-Klasse in die MotoGP in solch kurzer Zeit schaffen müssen wie Gabor Talmacsi. Der Ungar hatte sich nach vielen Jahren und Titelehren in der kleinen Klasse zu Jahresbeginn dazu entschlossen, den Sprung in die 250er-Kategorie zu wagen. Mit Unterstützung von Aspar lief es allerdings im Balatonring-Team nicht wie gewünscht. Das Enagagement fand ein schnelles Ende, Talmacsi erklomm plötzlich eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter und landete in der MotoGP.

Titel-Bild zur News: Gabor Talmacsi

Gabor Talmacsi findet sich in der MotoGP immer besser zurecht

"Ich bin zu Beginn der Saison mit dem Balatonring-Team in der 250er-Klasse gestartet. Der Einsatz wurde vom Aspar-Team betreut. Zu Beginn lief alles gut, aber dann tauchten Schwierigkeiten auf", sagt Talmacsi, der plötzlich ohne Maschine dastand. Einen Streit habe es nicht gegeben: "Ich habe persönlich keine Probleme mit dem Team oder mit Jorge Martinez. Wir hatten gute Zeiten. Zwei Jahre lang hatten wir viel Erfolg zusammen."#w1#

"Danach hat mir mein Manager einen Platz in der MotoGP besorgt. Der Aufstieg in die MotoGP war ein Traum", sagt der Ungar aus dem Scot-Honda-Team und fügt hinzu: "Ich will ehrlich sein: Es war gleichzeitig auch sehr schwierig. Ich war zwar sehr glücklich, aber der Druck war auch extrem. 2008 war ich noch in der 125er-Klasse unterwegs gewesen und dann musste ich plötzlich in der MotoGP Leistung zeigen. Das war kein einfacher Job."

"Ich hatte etwas gemischte Gefühle", blickt Talmacsi auf seine erste MotoGP-Fahrt mit der Scot-Honda in Barcelona zurück. "Ich konnte es kaum glauben. Ich startete den Motor, spürte die Power. Dann bin ich aus der Boxengasse gefahren und alle Mechaniker jubelten mir zu. Das Problem war, dass alles so kurzfristig passierte. Ich wusste erst ganz kurz vor dem Training am Freitag, dass ich tatsächlich fahren darf."

Der Anfang in der MotoGP war für den ehemaligen 125er-Weltmeister hart. Drei Rennen in Folge kam Talmacsi nicht in die Punkte. "Vor allem in Laguna Seca war es schwierig. Ich hatte Probleme, das Bike zu verstehen, es lief alles so schnell ab, die Bedingungen waren knifflig und die Strecke nicht ganz einfach. Ab dem Sachsenring lief es dann besser. Ich will nicht sagen, dass es einfacher wurde, aber es wurde eben alles etwas normaler."