Suzuki: Fahrer warten sehnsüchtig auf neue Entwicklungen

Aleix Espargaro und Maverick Vinales warten weiterhin auf das Seamless-Getriebe und mehr Power - Derzeit ist mit der Suzuki Platz sechs das Maximum

(Motorsport-Total.com) - Für Suzuki war das bisherige Highlight der MotoGP Comeback-Saison das Qualifying in Barcelona. Aleix Espargaro stellte die neue GSX-RR auf die Pole-Position, sein Rookie-Teamkollege Maverick Vinales qualifizierte sich daneben als Zweiter. Suzuki schrieb erstmals große Schlagzeilen. Aber schon beim Rennstart war der Zauber vorbei. Beide wurden durchgereicht, Vinales sah schließlich mit einer halben Minute Rückstand als Sechster das Ziel.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales erhofft sich einen baldigen Fortschritt von Suzuki Zoom

An diese Qualifying-Leistung konnte Suzuki seither nicht anschließen und auch im Rennen wurde der Rückstand auf die Spitze größer. Bei den vergangenen drei Rennen auf dem Sachsenring, in Indianapolis und in Brünn hatte die beste Suzuki im Ziel rund 40 Sekunden Rückstand. "Wir warten auf viele Dinge", antwortet Espargaro auf die Frage nach neue Entwicklungen. "Momentan müssen wir geduldig sein. Suzuki arbeitet an mehreren Bereichen. Bei den nächsten Rennen wird es nichts Neues geben."

Schon seit Monaten warten die Suzuki-Fahrer auf das Seamless-Getriebe. Alle anderen Hersteller - auch Aprilia - schalten bereits ohne Zugkraftunterbrechung. "Ab dem dritten Gang verlieren wir", seufzt Vinales über den entscheidenden Nachteil. Das macht das Leben für die Fahrer hart: "Überholen ist sehr schwierig. Ich bin immer am Limit. Wenn wir mehr Power haben, geht es nicht so sehr um die Rundenzeit, sondern um einfachere Überholmanöver."

"Wenn wir das Seamless-Getriebe bekommen und mehr Power haben, dann können wir leicht sechs Zehntelsekunden finden", glaubt Vinales an einen großen Schritt nach vorne. "Dann wären wir in der Gruppe mit Iannone und Rossi. Wenn wir jetzt zwei bis drei Zehntel finden, dann können wir an der Spitze mitkämpfen, wenn wir die neuen Entwicklungen erhalten." Und diese zwei bis drei Zehntel will Suzuki mit dem gegenwärtigen Material finden. Darauf konzentrieren sich die Fahrer bei jedem Rennwochenende.

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro eroberte die erste Suzuki-Pole seit dem Jahr 2007 Zoom

Nach der Sommerpause stellte Vinales seine Arbeitsweise um und konzentriert sich seither nicht mehr auf schnelle Runden im Qualifying, sondern über die Renndistanz. Auch beim Chassis kann mit Feinabstimmung noch etwas gefunden werden: "Es geht um den Grip. Mit dem harten Reifen ist es sehr schwierig, mit der Spitze mitzuhalten", präzisiert der Moto3-Weltmeister von 2013. "Dort müssen wir das Chassis verbessern."

"Beim Misano-Test (vor der Sommerpause; Anm. d. Red.) haben wir diesbezüglich Fortschritte geschafft. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt schaffen", nimmt Vinales seine Crew in die Pflicht. Wann Suzuki neue Entwicklungen an die Rennstrecke bringt, ist noch offen. Es wird gemunkelt, dass vor der Asien-Tournee etwas in Misano oder Aragon kommen könnte. "Vielleicht aber auch erst im Winter", zuckt Espargaro mit den Schultern. "Wir werden sehen."

Zuletzt in Brünn konnte Vinales bis zu seinem Sturz mit dem Tech-3-Duo Bradley Smith und Pol Espargaro um Platz sechs kämpfen. Bis es neue Entwicklungsschritte gibt, ist das derzeit auch das Maximum: "Wenn uns gute Starts gelingen, können wir um Platz sechs kämpfen. Wenn man mit diesem Motorrad Sechster, Siebter wird, ist es so, als wenn man ganz vorne dabei sein würde", meint Vinales. "Wir müssen mit Tech 3 oder Ducati kämpfen."