Suzuki: Vinales stellt Espargaro in den Schatten
Auch in Brünn ist Maverick Vinales der klar bessere Suzuki-Fahrer: Aleix Espargaro rätselt über die Gründe, während Vinales bald die Spitzengruppe angreifen will
(Motorsport-Total.com) - Bei Suzuki gab es nach dem Grand Prix von Tschechien einen glücklichen und einen frustrierten Fahrer. Maverick Vinales schied sechs Runden vor Rennende aus, Aleix Espargaro kam als Neunter ins Ziel. Wer gedacht hätte, dass Vinales der frustrierte Fahrer wäre, liegt falsch. "Ich bin nicht enttäuscht, denn zum ersten Mal hatte ich einen guten Start. In der ersten Runde fühlte ich mich gut, aber ich konnte Pol leider nicht überholen, weil ich auf der Geraden zu langsam war", berichtet der Spanier eines seiner bisher besten MotoGP-Rennen.

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Bis zu seinem Sturz kämpfte Maverick Vinales mit dem Tech-3-Duo Zoom
"Wir haben an diesem Wochenende einen weiteren Schritt vorwärts gemacht, denn als ich gestürzt bin, war ich nur 19 Sekunden hinter Jorge - und er war an diesem Wochenende sehr schnell", betont Vinales den positiven Aspekt. "Außerdem war ich zehn Sekunden vor Aleix. Damit bin ich zufrieden und muss mich bei meinem Team bedanken. Gleichzeitig muss ich mich aber auch für den Sturz entschuldigen. Ich habe gepusht, weil ich Suzuki an die Spitze bringen will."
Vinales fuhr direkt hinter den beiden Tech-3-Yamaha von Bradley Smith und Pol Espargaro auf Platz neun. "Als ich hinter Pol war, habe ich darüber nachgedacht, ob ich dahinter bleiben oder angreifen soll. Also sagte ich mir, dass ich Platz sieben versuchen will. Mir ist dann das Vorderrad weggerutscht, obwohl ich nur zwei km/h schneller als in der Runde davor war", sagt der Spanier zu dem Sturz. "Wir müssen zufrieden sein, denn wir haben hier mit Tech 3 gekämpft. Smith ist oft nur knapp hinter der Spitze."

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Trotz Crash sieht Maverick Vinales deutliche Fortschritte Zoom
Im Anschluss an das Rennen wirkte Vinales topmotiviert. Er spürt, dass es vorwärts geht: "Wir müssen pushen, denn wir haben nichts zu verlieren. In der ersten Saisonhälfte waren wir ruhig, aber jetzt müssen wir angreifen. Okay, diesmal bin ich über das Limit der Suzuki gegangen. Ich versuche in den Kurven das aufzuholen, was wir auf der Geraden verlieren. In Kurve eins habe ich in der Bremsphase alleine zwei Zehntel auf Pol aufgeholt."
Schon in Indianapolis war Vinales klar besser als Espargaro unterwegs. Dieses Bild bestätigte sich nun auch in Brünn. Worin liegen die Gründe? "Ich weiß es nicht. Wir haben unsere Arbeitsweise geändert und konzentrieren uns jetzt auf die Rennen", sagt Vinales diesbezüglich. "In Brünn war der Grip niedrig, aber ich konnte die Pace halten." Auffällig war zuletzt auch, dass Suzuki über eine Qualifying-Runde nicht mehr ganz so stark war.
Aleix Espargaro frustriert und ratlos
Espargaro sieht die Situation anders: "Maverick verbessert sich, aber er ist jetzt auf dem Level, auf dem ich zu Saisonbeginn war. Er hat keine großen Fortschritte erzielt, sondern ich bin zwei Schritte zurückgegangen. Das ist das Hauptproblem", merkt der Spanier kritisch an. Nach der Sommerpause ging bei ihm nicht viel. Die Frustration ist dem Pole-Setter von Barcelona anzumerken. Nichts geht derzeit: "Meine Pace war sehr langsam. Ich habe nicht genug Grip und verstehe nicht, warum das Gefühl anders als zu Saisonbeginn ist."

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Aleix Espargaro versteht seine derzeitigen Probleme mit der GSX-RR nicht Zoom
"Ich weiß nicht, wo ich die Pace verliere. Wir kämpfen nicht mit den Jungs in den Top 8. Das haben wir noch zu Saisonbeginn gemacht. Nach sechs, sieben Runden habe ich große Mühe, wenn der Hinterreifen abbaut. Wenn ich die Bremse löse, rutscht das Hinterrad und ich kann kein Gas geben. Ich verstehe nicht warum", ist Espargaro ratlos. "Wir haben viele Dinge ausprobiert, aber meine Pace war sehr langsam. Wir müssen die Gründe verstehen."
Während Espargaro seine Probleme lösen muss, nimmt sich Vinales größere Erfolge ins Visier. "Wenn wir das Seamless-Getriebe bekommen und mehr Power haben, dann können wir leicht sechs Zehntelsekunden finden", glaubt Vinales an einen großen Schritt nach vorne. "Dann wären wir in der Gruppe mit Iannone und Rossi. Wenn wir jetzt zwei bis drei Zehntel finden, dann können wir an der Spitze mitkämpfen, wenn wir die neuen Entwicklungen erhalten."

