Suppo: Wirtschaftskrise auch in der MotoGP angekommen

Der HRC-Marketingdirektor spricht über das Thema Paydriver, das längst auch im Motorradsport präsent ist: "Die Zeiten haben sich geändert"

(Motorsport-Total.com) - Steigende Ausgaben treffen auf geringer werdende Ressourcen: Die Reduzierung der Kosten ist das zentrale Thema in der MotoGP-Zukunft. Doch nicht nur da: Bereits der Einstieg in den Motorsport ist in den vergangenen Jahren meist nur noch für extrem Gutbetuchte machbar. Komplexe Technologien und harter Wettbewerb lassen viele Karrieren bereits sehr zeitig zu Ende gehen.

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Shuhei Nakamoto, Livio Suppo und Lucio Checchinello haben einen guten Einblick Zoom

In der MotoGP ist vor allem bei den Claiming-Rule-Teams eine Saison nur machbar, wenn der Fahrer Geld mitbringt. "Die Zeiten haben sich geändert", bemerkt HRC-Marketingdirektor Livio Suppo gegenüber 'InfoMotoGP.com'. "Die internationale wirtschaftliche Situation ist, wie wir alle wissen, katastrophal. Das gilt vor allem für die beiden Länder, in denen der Motorradsport groß ist: Italien und Spanien. Diese Länder leiden."

"Wir müssen umdenken", fordert Suppo, der weiß, dass die Sponsorensuche ein großes Problem ist. Stefan Bradl hat trotz hervorragender Leistungen Probleme, in Deutschland zahlungskräftige Unterstützung zu erhalten. "Früher war es einfacher, ein Unternehmen zu finden, das in ein Team investiert. Vor allem in Europa ist das nicht mehr so einfach. Dieses Problem kann durch verschiedene Lösungen geregelt werden."

"Die globale Krise hat vor allem Europa getroffen. Das Geld muss nun aus den wachsenden Märkten kommen, wie es bei den Autos der Fall ist. Das ist ein sensibles Thema. Es ist klar, dass es nicht einfach ist", so Suppo, der die Augen nicht verschlisst: "Wenn ein Pilot das Budget hat, dann kann man das mit der Formel 1 vergleichen."

"Vielleicht waren wir zu reaktiv und dachten, dass es uns nicht treffen würde", grübelt der HRC-Marketingdirektor. "Der Einstieg in den Motorsport ist teuer. Entweder man hat eine wohlhabende Familie hinter sich oder einen Sponsor, der einem das ermöglicht."