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Stoner ging einfach die Kraft aus
Casey Stoner ist ab sofort "Ex-Weltmeister": Im Rennen von Motegi fehlte ihm die Fitness, um sich gegen Valentino Rossi wehren zu können
(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner wachte an diesem Sonntagmorgen in Motegi als amtierender Weltmeister auf, doch am Nachmittag war der Ducati-Pilot nur noch Ex-Weltmeister. Im 24 Runden langen japanischen MotoGP-Rennen verstrich Stoners letzte Chance, Valentino Rossis vorzeitigen Titelgewinn noch zu verhindern. Dazu hätte er zwölf Punkte mehr holen müssen als der Yamaha-Superstar. Spätestens als Rossi in der zweiten Runde auf Podiumskurs ging, war das Titelrennen für Stoner eigentlich gelaufen. Von da an ging es für den Australier nur noch um den Rennsieg. Doch auch im Kampf um das oberste Treppchen musste sich Stoner Rossi schließlich geschlagen geben.

© Ducati
Casey Stoner fehlt in Motegi die Kraft, um sich gegen Valentino Rossi zu wehren
Zunächst sah es auch gut aus für Stoner, der sich am Start an die Spitze gesetzt hatte. Zwar fiel er kurzzeitig zurück auf den zweiten Platz, in Runde sechs übernahm er aber wieder die Führung. Doch dann musste er seiner Verletzung Tribut zollen. Sein verletztes Handgelenk, das er sich nach der Saison operieren lässt, machte ihm immer mehr zu schaffen.#w1#
"Zu Beginn des Rennens hat sich alles ganz gut angefühlt. Ich konnte die Pace locker fahren, aber dann wurden die Richtungswechsel allmählich anstrengend für mich", berichtete Stoner nach dem Rennen. "Ich musste in der Kurvenausfahrt Gas wegnehmen, um in die nächste Kurve zu kommen, einfach weil ich nicht genug Kraft hatte für die Richtungswechsel hatte."
Stoners Rundenzeiten wurden langsamer, in Runde 14 konnte Rossi schließlich an ihm vorbeiziehen und in Führung gehen. Der Ducati-Pilot kam mit fast zwei Sekunden Rückstand als Zweiter ins Ziel. "Ich dachte eigentlich, dass ich eine Weile an ihm dran bleiben kann, da ich wusste, dass wir dafür schnell genug fahren konnten", resümierte Stoner. "Ich habe aber an Boden verloren. Ich habe noch alles versucht, aber nach Dreiviertel des Rennens habe ich meine Pace ein bisschen verringert, da ich sie einfach nicht mehr fahren konnte."
Und weiter: "Etwa fünf Runden vor Schluss habe ich mich wieder ein bisschen besser gefühlt und habe wieder mehr angegriffen. Ich bin ein paar gute Rundenzeiten gefahren. Aber dann habe ich einen Fehler gemacht und damit war das Rennen gelaufen. Wir haben es heute zumindest versucht. Hoffentlich sind wir in den nächsten Rennen und im nächsten Jahr wieder stärker."
Stoner war aber schon vor dem Motegi-Wochenende klar, dass er seinen Titel gegen Rossi nicht verteidigen kann. "Wenn der Titel weg ist, ist er weg und man konzentriert sich auf die einzelnen Rennen", erklärte er in der 'BBC' seine Einstellung in den letzten Rennen. "Wir haben in den letzten Rennen 100 Prozent gegeben. Ich hatte ein paar Unfälle. Das war natürlich enttäuschend, aber in Indianapolis habe ich mich wieder zusammengerissen und heute habe ich mich anfangs richtig gut gefühlt."
Nun geht es für Stoner darum, ein Jahr, das er als "schwierig" bezeichnet, mit Stil abzuschließen. Er und das Team hätten sich in dieser Saison enorm steigern können und die Maschine sei wesentlich schneller geworden. Deshalb ist er zuversichtlich, dass er beim Heimrennen am nächsten Wochenende in Phillip Island wieder auf die Siegerstraße zurückkehren kann: "Die Strecke in Motegi passt nicht ganz zu unserem Paket, aber wir haben hier einen wesentlich besseren Job gemacht als im vergangenen Jahr. In Phillip Island sollten wir also ganz gute Chancen haben."

