Stoner: "Es ist besser als es aussieht"

Casey Stoner konnte im dritten Freien Training in Katar viele Probleme lösen und mit der harten Reifenmischung schnelle Runden fahren - Ärger über Alvaro Bautista

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Casey Stoner wurde am zweiten Trainingstag in Katar von der Spitze verdrängt und belegte den dritten Platz hinter dem Yamaha-Duo Jorge Lorenzo und Cal Crutchlow. Das ist aber nicht die ganze Geschichte, denn der Australier hatte einen abwechslungsreichen Freitag. Im Gegensatz zu den meisten Fahrern war das Honda-Aushängeschild nur mit der harten Reifenmischung unterwegs. Zudem wurde er von anderen Konkurrenten aufgehalten. Speziell über Alvaro Bautista (Gresini-Honda) ärgerte sich der 26-Jährige.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Weltmeister Casey Stoner ärgerte sich über das Verhalten von Alvaro Bautista

"Das sieht man im Video. Er hat sein Bein ausgestreckt, um zu signalisieren, dass er jemanden vorbeilässt. Dann ist er auf der Rennlinie weitergefahren", berichtet Stoner den Vorfall im dritten Training. "Ich dachte, dass er mich innen vorbeilassen würde. Ich habe dann normal gebremst, weil ich auf einer schnellen Runde war, aber plötzlich hat er vor mir eingelenkt."

"Ich musste wie verrückt bremsen, weil ich genau dorthin gefahren bin. Es war sehr knapp, dass ich ihn nicht erwischt habe. Es ist frustrierend, wenn Leute mit soviel Erfahrung immer wieder diese Dinge machen. Es ist schon so oft passiert." Ohne dieser Behinderung hätte sich Stoner wahrscheinlich verbessern können. Die Zeit war dem 26-Jährigen in diesem Moment aber egal.


Fotos: Honda, MotoGP-Saisonauftakt in Doha, Freitag


"Es geht um das Risiko. Mir wäre fast das Vorderrad weggerutscht, weil ich so viel stärker bremsen musste, damit ich nicht mit ihm kollidiere. Sein Motorrad war genau dort, wo meine Linie war. Es war ein haariger Moment und sehr knapp." Ansonsten war der Champion auch mehrmals neben der Strecke zu finden. "Einige Male bin ich in der ersten Kurve von der Linie abgekommen und habe dadurch die Runde versaut. Andere Male bin ich aufgehalten worden. Es ist also besser als es aussieht."

Stoner zufrieden mit den Fortschritten

"Es war generell ein guter Tag. In den ersten beiden Trainings hatte ich kleine Probleme. Im letzten Training konnten wir sie lösen. Das war sehr positiv. Wir stellten die Elektronik besser ein und ich hatte eine bessere Verbindung und ein besseres Gefühl für den Hinterreifen. Dadurch konnte ich gute Rundenzeiten mit gebrauchten Reifen fahren. Es gab aber einige Probleme und einige Leute sind mir im Weg gestanden. Dadurch konnten wir nicht zeigen, was wir können."

Speziell das starke Chattering beseitigten die Honda-Mechaniker. "Es ist nicht weg, aber das extreme Chattering konnten wir über die Balance deutlich verringern. Im ersten Training hatten wir uns darüber Sorgen gemacht. Uns ist also ein sehr großer Fortschritt gelungen. Im dritten Training habe ich mir kaum noch Gedanken darüber machen müssen. Beim Beschleunigen gab es zunächst noch Chattering, aber das konnten wir auch beseitigen", berichtet Stoner erfreut.

Im Fahrerlager herrschte etwas Verwunderung, warum Stoner nicht die weiche Reifenmischung ausprobierte. "Wir müssen keinen neuen Reifen aufziehen, bevor wir nicht eine schnelle Zeit setzen müssen. Wir sind sehr zufrieden, wie es läuft", so der Vorjahressieger. "Wir haben einen Reifen das gesamte Training über verwendet."

"Im zweiten Training bin ich mit gebrauchten Reifen gefahren und habe erst kurz vor Schluss einen neuen aufgezogen. Wir sind prinzipiell zwei Renndistanzen mit zwei harten Reifen gefahren. Wir sind mit unserer Pace sehr zufrieden. Wenn ich einen neuen Pneu aufziehe, dann würde ich mich stark verbessern."