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Stefan Bradl vor erstem Aprilia-Einsatz "nervös und gespannt"

Stefan Bradl wird bereits in Indianapolis erstmals für Aprilia an den Start gehen - Der Deutsche spricht über seine Ziele und Erwartungen beim neuen Arbeitgeber

(Motorsport-Total.com) - Für Stefan Bradl beginnt in Indianapolis ein neues Kapitel seiner MotoGP-Karriere. Der Deutsche wird seinen neuen Job bei Aprilia antreten und damit zum ersten Mal in seiner Laufbahn in der Königsklasse als Werksfahrer an den Start gehen. Doch auf den 25-Jährigen wartet gleichzeitig auch eine große Herausforderung, denn für Aprilia ist 2015 in erster Linie ein Übergangsjahr. Bradl wird bei seinem neuen Arbeitgeber somit vor allem Aufbauarbeit leisten müssen.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl freut sich bereits auf seine neue Herausforderung bei Aprilia Zoom

"Ich setze mir erst einmal keine großen Ziele. Ich will schauen, was möglich ist, und ich will das Beste herausholen", verrät Bradl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und ergänzt: "Ich will mit dem Motorrad zurechtkommen und die Zusammenarbeit mit dem Team so schnell wir möglich gut zustande bringen." Denn für Bradl ging alles ganz schnell: Anfang der Woche stand er noch bei Forward unter Vertrag, nun heißt sein Arbeitgeber Aprilia.

"Die meisten Leute stellen sich das ein bisschen einfacher vor, bis das dann alles zustande kommt und bis das auf Deutsch gesagt 'eingetütet' ist. Es dauert ein bisschen, bis alle Formalitäten abgeklärt sind", erklärt der Deutsche, der zunächst einmal seinen noch gültigen Vertrag mit dem Forward-Team auflösen musste. Erst danach durfte er offiziell mit Aprilia über einen Renneinsatz in Indianapolis verhandeln.

Große Erleichterung

Zuvor hatte Forward seine Teilnahme am Großen Preis von Indianapolis nach der Verhaftung von Teambesitzer Giovanni Cuzari abgesagt. Im schlimmsten Fall hätte Bradl beim ersten Rennen nach der Sommerpause also nur zusehen können. "Ich bin happy, dass das jetzt geklappt hat", zeigt sich der Deutsche nach der Vertragsunterzeichnung bei Aprilia dementsprechend erleichtert.

"Für mich ist es jetzt erst einmal wichtig, mich an das Team und das Motorrad zu gewöhnen. Dann möchte ich mich Schritt für Schritt verbessern. Daher bin ich sehr froh, dass es jetzt auch schon mit Indianapolis geklappt hat", so Bradl, der bei Aprilia so schnell wie möglich loslegen möchte. Auch für die Italiener ergibt der Deal durchaus Sinn: Nach der Entlassung von Marco Melandri war man auf der Suche nach einem zweiten Stammpiloten neben Alvaro Bautista.


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Stefan Bradl

Mit Bradl hat sich Aprilia nun einen erfahrenen MotoGP-Piloten ins Boot geholt. Von 2012 bis 2014 trat er drei Jahre lang für LCR-Honda an, in diesem Jahr folgte der Wechsel zu Forward in die Open-Klasse. Für Bradl ist es bei Aprilia nun also bereits der zweite Neuanfang innerhalb eines Jahres. Bei den Italienern wird er zunächst einmal die Crew von Vorgänger Melandri übernehmen.

"Ich setze mir erst einmal keine großen Ziele. Ich will schauen, was möglich ist." Stefan Bradl

Bradl fühlt sich fit

"Momentan sind bis Indianapolis erst einmal noch sehr viele Vorbereitungen zu treffen", verrät Bradl, der vor seinem ersten Einsatz laut eigener Aussage "nervös und gespannt" ist. Sein neues Team wird er in der kommenden Woche in Indianapolis erstmals kennenlernen, ein Besuch im Werk in Italien ist anschließend geplant. "Das wird sicher der Fall sein", so Bradl.

Auch körperlich fühlt sich der ehemalige Moto2-Champion für die neue Herausforderung bereit. Sein Heimrennen auf dem Sachsenring verpasste er zuletzt wegen eines Kahnbeinbruchs. "Ich bin der Meinung, dass ich recht fit bin", sagt Bradl und erklärt im Hinblick auf die obligatorische ärztliche Untersuchung: "Die habe ich diese Woche schon gemacht. Der Arzt hat mir die Freigabe gegeben, dass ich fahren kann."

Trotzdem erklärt der 25-Jährige, dass man von ihm nun keine Wunder erwarten sollte. "Ich bin mehr als sechs Wochen nicht mehr auf dem Motorrad gewesen. Da muss ich schon schauen, dass ich da erst einmal wieder reinkomme - speziell nach der Verletzung ist das schon wichtig", erklärt er. Trotzdem ist klar: Stefan Bradl ist für die nächste große Herausforderung in seiner Karriere bereit.

"Der Arzt hat mir die Freigabe gegeben, dass ich fahren kann." Stefan Bradl