Spies: Sturz kostet Trainingszeit

Der Yamaha-Werkspilot verliert durch einen Sturz am Nachmittag wertvolle Zeit auf der Strecke - Kein Verständnis für Dopingstrafe gegen Lance Armstrong

(Motorsport-Total.com) - Ben Spies war in Brünn am Freitag der schnellste Pilot, der sich am Nachmittag nicht steigern konnte. Mit seiner Bestzeit von 1:57.446 Minuten reihte sich der US-Amerikaner auf Position sieben ein. Am Vormittag reichte diese Zeit noch für Position fünf. Eine Steigerung am Nachmittag wurde durch einen Sturz verhindert. Spies musste auf die Ersatz-M1 ausweichen, deren Setup keine Verbesserung erlaubte.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Ben Spies hatte am Freitag 0,588 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit Zoom

"Wir waren mit ziemlich dem gleichen Setup auf der Strecke wie heute Morgen, weil wir recht zufrieden waren. Die Streckentemperatur war etwas höher als am Vormittag. Ich habe die Reifen wohl etwas zu sehr belastet und bin gestürzt. Dann bin ich wieder an die Box gekommen, um die Session fortzusetzen", berichtet er. "Das Ersatzmotorrad hatte aber ein anderes Setup."

"Ich kam wieder rein und berichtete, dass ich nicht das gleiche Gefühl habe. Wir hatten nicht genug Zeit, um das Setup anzugleichen. Ich bin deswegen damit weitergefahren und habe nicht auf die Rundenzeiten geachtet. Wir wussten vom Vormittag, dass wir Potenzial haben", bemerkt Spies, der durch den Motorplatzer von Indy mit einem Motor weniger auskommen muss. "Jorge sitzt im gleichen Boot. Unsere Strategien sind sich also ziemlich ähnlich. Sicher war es ziemlich unglücklich. Doch so ist das eben."

Über seine Zukunft möchte Spies auch in Brünn noch keine Auskunft geben: "Es gibt viele gute Möglichkeiten. Ich muss sie genau abwägen und dann die Entscheidung treffen." Momentan ist unklar, ob der ehemalige Superbike-Weltmeister der MotoGP erhalten bleiben wird oder wieder zu den Superbikes zurückkehrt. "In den vergangenen zwei Jahren hatte ich wenig Glück. Im Vorjahr waren es die Verletzungen und in diesem Jahr waren es viele verschiedene Dinge. Es war ziemlich frustrierend, doch es ist nicht mein Ziel, dieses Fahrerlager zu verlassen. Ich möchte ein gutes Umfeld und Paket haben."


Fotos: MotoGP in Brünn


Spies ist bekanntlich leidenschaftlicher Radfahrer und betreibt ein eigenes Profi-Team. Die Aberkennung aller Tour-de-France-Siege seines Landsmanns Lance Armstrong kritisiert er: "Es ist schon so lange her. Sicher ist es schlecht, dass es jetzt herauskam. Doch so sind die Regeln und wenn es genug Daten gibt, die das beweisen, dann ist das so. Unterm Strich hat er aber sicher mehr Gutes als Schlechtes getan. Ich denke nicht, dass sich das, was er in der Vergangenheit gemacht hat, von dem unterscheidet, was die anderen Fahrer gemacht haben."

Doping in der MotoGP war bisher kein großes Thema. Dennoch warnt Spies: "Sicher gibt es auch für einen Motorradfahrer einige Mittel, die Vorteile bringen. Doch im Vergleich zu den Radfahrern unterscheidet sich das. Radfahrer nehmen es beim Training. Wenn wir es an einem Rennwochenende einnehmen würden, dann wäre das eine Hilfe. Ich wurde ein Mal getestet. Es sollten aber die Top 5 oder Top 6 jedes Wochenendes und jeder Klasse getestet werden. Das würde mehr Sinn machen."