Sieg kommt für Honda "früher als erwartet"

Mit einer unerwartet dominanten Vorstellung gewann Dani Pedrosa den Spanien-Grand-Prix - Nicky Hayden rundete starkes Honda-Resultat ab

(Motorsport-Total.com) - Honda ist wieder da, und zwar "früher als erwartet", wie Dani Pedrosa nach seinem heutigen Sieg in Jerez erfreut feststellte: Der Spanier fuhr vor 131.000 begeisterten Fans infolge eines tollen Starts an der Spitze ein einsames Rennen und unterstrich somit wieder einmal, wie schnell man in Japan auf vorübergehende Krisen reagieren kann.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa war heute im Rennen in Jerez eine Klasse für sich

Dass Honda wohl nicht einmal selbst mit so einem Resultat gerechnet hätte, beweist die Tatsache, dass HRC wieder zwei Versionen der RC212V nach Jerez brachte, nämlich eine neue und eine aus dem Vorjahr. Nicky Hayden experimentierte noch am Freitag mit beiden Motorrädern, legte sich dann aber genau wie Pedrosa schon in Katar auf die 2008er-Version fest. Diese scheint ihr Potenzial nämlich langsam zu entfalten.#w1#

Psychologisch wichtiger Sieg

"Wir hätten mit diesem Sieg nicht gerechnet." Dani Pedrosa

"Wir hätten mit diesem Sieg nicht gerechnet, aber ein Sieg so früh in der Saison ist sehr wichtig", strahlte Pedrosa. "Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass mir das Team eine Menge Kraft gegeben hat. Wir waren geduldig, während wir auf diesen Moment warten mussten, und wir machten immer einen Schritt nach dem anderen. Es war ein sehr wichtiger Sieg, mein erster in Jerez. Ich freue mich sehr, denn es war ein hartes Rennen und wir haben einen guten Job gemacht."

Der Start sei "gut" gewesen, "aber nicht so spektakulär wie in Katar - dafür genauso effektiv. Ich übernahm die Führung, gab mein Bestes und konzentrierte mich darauf, keine Fehler zu machen. Ich hatte das Rennen vom Start bis ins Ziel im Griff und feierte einen Sieg vor meinen spanischen Fans. Das Publikum hat mich enorm unterstützt. Ich hoffe, dass sie auf ihre Kosten gekommen sind. Für mich war es eine Ehre, den Pokal vom König zu erhalten."

Juan Carlos von Spanien war es übrigens auch, der Pedrosa und dessen Intimfeind Jorge Lorenzo vor der Siegerehrung zu einem Shakehands aufforderte - und wer kann schon einem König einen Wunsch ausschlagen? Aber selbst das verdarb dem heutigen Sieger die Laune nicht, denn Pedrosa triumphierte nach Valencia im Vorjahr zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit in der Heimat. Insgesamt war es sein fünfter MotoGP-Erfolg.

Hayden fehlten sechs Sekunden auf das Podium

"Es hat Spaß gemacht, so konkurrenzfähig zu sein." Nicky Hayden

Teamkollege Hayden konnte an diese Performance nicht ganz anknüpfen, präsentierte sich aber auch in sehr starker Form und wurde Vierter. Der Amerikaner wäre in der ersten Runde fast in Führung gegangen, wenn er sich nicht in einer Kurve verschätzt hätte. Etwas später reihte er sich hinter Pedrosa und den beiden Fiat-Yamahas ein, mit denen er zwar lange mithalten, die er aber nie wirklich attackieren konnte.

"Es hat Spaß gemacht, so konkurrenzfähig zu sein, in der ersten Runde in dieses Stadion mit 130.000 Zuschauern einzubiegen. Da waren Rauchbomben, es herrschte eine Topstimmung - es war einfach klasse, da vorne mittendrin zu sein", zeigte sich Hayden von der Atmosphäre begeistert. "Natürlich hätte ich gerne ein bisschen Champagner verspritzt, aber so gut wie heute war das Motorrad an diesem Wochenende noch nie. Ich habe alles gegeben."

Teammanager Kazuhiko Yamano fasste abschließend zusammen: "Das war ein exzellentes Rennen für das Repsol-Honda-Team, wir sind alle sehr glücklich. Das ganze Team hat einen tollen Job gemacht und hart gearbeitet. Dafür möchte ich mich bedanken. Danke auch an Michelin, deren Reifen wunderbar funktioniert haben. Dani hatte ein großartiges Rennen, seine Konzentration ist unglaublich, und es freut mich auch, dass Nicky wieder vorne dabei war."