• 05.11.2007 21:16

  • von Marco Helgert

Schumacher auch auf zwei Rädern überzeugend

Michael Schumacher konnte auch auf der MotoGP-Ducati in Valencia überzeugen: Nur fünf Sekunden trennten ihm vom Rundenrekord von Dani Pedrosa

(Motorsport-Total.com) - Ungeachtet der kursierenden Gerüchte, er könne 2008 bei McLaren-Mercedes sein Formel-1-Comeback geben, schwang sich Michael am ersten Testtag der MotoGP nach dem Saisonfinale in Valencia auf die Ducati von Casey Stoner. Wer eine gemütliche Fahrt erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt: Der siebenfache Formel-1-Weltmeister gab richtig Gas!

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher sieht man, wenn auf zwei Rädern, dann auf einer Harley

Für einen Zweiradstar ist der Umstieg auf vier Räder einfacher, doch Schumacher gelang auch in der Gegenrichtung eine tolle Vorstellung. Seine beste Runde fuhr er in 1:37.89 Minuten und war damit nur knapp fünf Sekunden langsamer als die schnellste Runde des Rennens vom Sonntag - 1:32.748 von Dani Pedrosa.#w1#

Schumacher war von seiner schnellen Runde selbst überrascht, zumal er Stahlbremsen montieren ließ, die in der MotoGP nur im Regen gefahren werden. Die Tipps, die ihm Ducati-Testfahrer Vittoriano Guareschi, der 2006er Weltmeister Nicky Hayden und Ex-Rennfahrer Randy Mamola gaben, fruchteten offenbar. Insgesamt drehte er 58 Runden am Nachmittag.

Schumacher war selbst überrascht

"Es ist schwierig, hierher zu kommen und Zeiten zu setzen", so Schumacher, der schon 2005 in Mugello die GP-Maschine von Ducati fahren durfte, gegenüber 'MCN'. "Ich erinnere mich, dass ich beim letzten Mal, als ich fuhr, knapp 15 Sekunden langsamer war, als man hätte fahren können. Ich dachte mir, dass ich nun vielleicht an die zehn Sekunden herankommen würde."

Auf dem Weg zu den guten Zeiten halfen vor allem die Ratschläge von Mamola. "Er ist ein guter Freund, er gab mir Tipps und erklärte mir, was ich falsch mache", fuhr er fort. "Es war schön, am Ende gemeinsam zu fahren. Ich konnte ihn sehen und er erklärte mir ein paar Details. Es ist eine große Hilfe, wenn man einen erfahrenen Kerl mit dabei hat."

Pläne für eine Zweiradzukunft hat er aber nicht. "Ich mache das nur zum Spaß, ich möchte keine Rennen fahren", erklärte er. Dabei könnte er mit seinen 38 Jahren durchaus noch fahren, Troy Bayliss zeigt dies in der Superbike eindrucksvoll. "Vielleicht könnten wir ja Teamkollegen werden", scherzte Schumacher.

Drei Ex-Weltmeister auf einen Streich

Als aufmerksamer Beobachter der MotoGP-Szene zollte er nebenbei auch Casey Stoner Tribut. "Natürlich hatte er ein gutes Motorrad und es gab die Situation bei den Reifen", erklärte er. "Aber er hat seinen Teamkollegen und die anderen Jungs auf den gleichen Reifen geschlagen. Diese Ehre gebührt ihm. Er fuhr so sanft, so perfekt. Ich bin davon sehr beeindruckt."

Alleine war Schumacher nicht unterwegs, denn den Auftakttag nutzten auch andere Fahrer. Ben Spies, dessen Suzuki-Test in Motegi wegen des Regens ins Wasser fiel, drehte seine ersten MotoGP-Runden. Auch Ex-Weltmeister Kevin Schwantz war unterwegs. Auch Gerhard Berger war wie angekündigt dabei, fuhr die Motorräder von Repsol Honda und Kawasaki.

Zwei weitere Ex-Weltmeister griffen auch in den Lenker: Alex Crivillé und Wayne Gardner, dazu noch die Trial-Fahrer Toni Bou (der sogar sein Knie bis auf den Asphalt brachte) und Laia Sainz.