Schlägt Ducati in Shanghai zurück?

Nach den beiden enttäuschenden Rennen in Spanien und Portugal rechnet man sich bei Ducati für den China-Grand-Prix bessere Chancen aus

(Motorsport-Total.com) - Die Ducati Desmosedici GP8, das weiß man, funktioniert besonders dann gut, wenn sie viel Auslauf hat - also auf Strecken mit langen Volllastpassagen. Das trifft auf den Shanghai International Circuit zu, auf dem am kommenden Wochenende das vierte MotoGP-Saisonrennen gefahren wird. Shanghai soll für das Marlboro-Ducati-Werksteam die Wende bringen.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

In Shanghai möchte Casey Stoner wieder zu Höchstform auflaufen

"Nach dem tollen Start in Katar waren die letzten beiden Rennen in Spanien und Portugal hart", erklärte Titelverteidiger Casey Stoner, momentan mit 21 Punkten Rückstand nur WM-Vierter. "Ehrlich gesagt hatten wir auch ein bisschen Pech, aber beim Estoril-Test haben wir am Setup einiges geändert, was in China etwas bringen könnte. Außerdem bekommen wir für Shanghai neue Reifen von Bridgestone."#w1#

Stoner ist ein Shanghai-Fan

"Es bringt nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen." Casey Stoner

Natürlich erinnert sich der Australier gerne ans Vorjahr zurück, denn damals feierte er vom vierten Startplatz aus einen nicht wirklich gefährdeten Sieg. 2006 fuhr er einen starken fünften Platz auf einer LCR-Honda ein. "Unser Paket", meinte Stoner, "hat hier im Vorjahr gut funktioniert, aber es bringt nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen. Wir müssen nach vorne schauen und das Beste aus dem Material herausholen, das wir momentan haben."

In der Zeit seit dem Portugal-Grand-Prix war der 22-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Adriana in Australien, wo er auf der Farm seiner Familie den schlechten Saisonauftakt verarbeitete und ohne Computer und Handy den Kopf leerte. Das war zwar für eine Woche schön, aber umso mehr freut er sich nun darauf, wieder auf die GP8 zu steigen: "Ich kann es gar nicht mehr erwarten, wieder mit meinem Motorrad zu fahren!"

Teamkollege Marco Melandri war indes zu Gast beim Masters-Tennisturnier in Monte Carlo. Seine Shanghai-Bilanz kann sich ebenfalls sehen lassen: Bei der Premiere im Jahr 2005 wurde er Dritter, 2006 Siebenter und im Vorjahr Fünfter. Ein solches Resultat wäre für den Italiener in dieser Saison schon ein absolutes Highlight, denn im Moment liegt er nur an 13. Position der Fahrer-WM - mit mickrigen zwölf Zählern.

Melandri hofft auf die Wende

"Die Strecke müsste uns entgegenkommen." Marco Melandri

"Ich mag Shanghai", sagte Melandri. "Beim ersten Mal fuhr ich gleich aufs Podium, ich war im Regen wirklich stark. Im Vorjahr war ich Fünfter - auch ein gutes Resultat, denn ich erinnere mich noch daran, dass ich auf den Geraden viel zu wenig Topspeed hatte. Das sollte dieses Jahr nicht der Fall sein, sondern die Strecke müsste uns entgegenkommen. Insofern bin ich zuversichtlich, dass wir endlich einmal ein gutes Rennen hinlegen können."

Zuversicht legte knapp eine Woche vor dem Rennen auch Teamchef Livio Suppo an den Tag: "Von der Papierform her müsste Shanghai eine Strecke sein, die unserem Paket liegt, also bin ich sicher, dass wir stark sein werden. Vittoriano (Guareschi; Anm. d. Red.) hat in Mugello drei Tage lang Neuerungen getestet, vor allem im Elektronikbereuch, und wir sind zufrieden mit den Fortschritten der GP8", meinte der Italiener abschließend.