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Sachsenring-Spezialist Marquez schlägt wieder zu
Marc Marquez gewinnt im vierten Jahr in Folge am Sachsenring und erobert die WM-Führung - Stefan Bradl verpasst als Vierter das Podium
(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez gewinnt den Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring und übernimmt in Abwesenheit von Dani Pedrosa (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha) die WM-Führung. Der Honda-Werksfahrer schnappte sich in der Anfangsphase die Führung, hielt dem Druck von Verfolger Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) stand und holte seinen zweiten Sieg in seiner Debüt-Saison. Nach drei Siegen in den kleinen Klassen schlug Marquez auf dem Sachsenring nun in der Königsklasse MotoGP zu. In der WM beträgt sein Vorsprung auf Pedrosa zwei Punkte und auf Lorenzo elf Zähler.

© Repsol
Marc Marquez gelang am Sachsenring der zweiter Saisonsieg Zoom
Crutchlow übte bis zur Ziellinie Druck aus und verpasste seinen ersten Grand-Prix-Sieg um eineinhalb Sekunden. Für den Briten war Rang zwei der vierte Podestplatz in dieser Saison. Als Dritter holte sich Superstar Valentino Rossi (Yamaha) einen Pokal ab. In der zweiten Rennhälfte konnte der Italiener das Tempo von Marquez/Crutchlow nicht gehen und musste Platz drei gegen Stefan Bradl (LCR-Honda) verteidigen. Der Deutsche führte unter dem Jubel der Fans die ersten Runden an und kam schließlich als Vierter ins Ziel.
Bei der Reifenwahl herrschten gleiche Voraussetzungen: Alle Prototypen fuhren mit dem weichen Hinterreifen von Bridgestone, ebenso hatten sich alle CRT-Fahrer mit Ausnahme von Yonny Hernandez (PBM) und Claudio Corti (Forward) für die weiche Mischung entschieden. Alle Fahrer mit Ausnahme von Randy de Puniet (Aspar), Hernandez und Lukas Pesek (Ioda) fuhren mit dem harten Vorderreifen. Somit war aus dieser Hinsicht bei den Topfavoriten auf den Sieg die Wahl gleich. 85.667 Fans hatten sich am Sonntag zum Motorrad-Fest auf dem Sachsenring versammelt.
Den besten Start legte Rossi hin, der innen als Erster in die erste Kurve einbog. Dahinter sortierten sich Bradl, Aleix Espargaro (Aspar) und Marquez ein. Bradl griff Rossi an und beendete die erste Runde als Führender. Jubel brandete auf den prall gefüllten Tribünen auf. Bradl verteidigte die Führung vor Rossi, doch zu Beginn der dritten Runde schnappte sich Marquez Platz drei von Espargaro. Die Spitze lag in der Anfangsphase dicht beisammen. Espargaro wehrte sich, doch auch Alvaro Bautista (Gresini) und Crutchlow fuhren vorbei und der Spanier fiel auf Position sechs zurück.

© FGlaenzel
Lokalmatador Stefan Bradl führte das Rennen die ersten Runden an Zoom
Rossi und Marquez hingen in den ersten Runden an Bradls Hinterrad und übten Druck auf den Deutschen aus. Rossi kam aber nicht an Bradl vorbei, stattdessen wurde der Superstar von Marquez überholt. Bradl führte nach fünf Runden vor seinem ehemaligen WM-Gegner in der Moto2. Marquez fackelte aber nicht lange und drückte sich in der Zielkurve vorbei. Bradl versuchte auf der Zielgeraden zu kontern, doch es klappte nicht. Der spanische "Superrookie" führte zu Beginn der sechsten Runde - und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.
Marquez konnte sich sofort Zehntel um Zehntel von Bradl absetzen, während der Deutsche Rossi und Crutchlow im Nacken sitzen hatte. Es entwickelte sich ein enger Dreikampf um Platz zwei. Rossi fand einen Weg an Bradl vorbei. Am Ende der neunten Runde fing der Zahlinger in der Zielkurve einen Rutscher ab, Crutchlow zog innen durch und Bradl war auf den vierten Platz zurückgefallen. Von hinten drohte keine weitere Gefahr.
Marquez kontrolliert das Rennen
Nach dem ersten Renndrittel führte Marquez knapp zwei Sekunden vor dem Yamaha-Duo Rossi und Crutchlow. Der Brite übte Druck auf Rossi aus. Bradl folgte eineinhalb Sekunden dahinter als Vierter und war noch in Schlagdistanz. Marquez fuhr pro Runde um zwei bis drei Zehntelsekunden schneller als das Yamaha-Duo und der Vorsprung wurde Stück für Stück größer. 15 Runden vor Schluss kam der Angriff von Crutchlow auf Rossi in der vorletzten Kurve und der Brite war Zweiter. Crutchlow setzte sich sofort von Rossi ab und startete die Verfolgung von Marquez.

© Tech 3
Der Brite Cal Crutchlow jagte Sieger Marc Marquez bis zur Ziellinie Zoom
Zwölf Runden vor dem Ende betrug der Vorsprung von Marquez 2,3 Sekunden. Crutchlow hielt den Druck hoch und feilte seinen Rückstand weg. Vier Runden vor Rennende betrug die Lücke nur noch 1,5 Sekunden. Marquez hielt dem Druck stand und fuhr seinen zweiten Sieg in der Königsklasse ins Ziel. Damit ist der Spanier seit vier Jahren auf dem Sachsenring ungeschlagen. 2010 gewann er in der 125er-Klasse, 2011 und 2012 in der Moto2 und nun beim ersten Versuch in der MotoGP.
"Ich habe nicht erwartet, dass ich die WM nach acht Rennen anführe", sagt der Rookie freudestrahlend. "Es war ein wichtiges Rennen, aber natürlich waren die Umstände speziell. Es war wichtig, dass ich Punkte für die WM sammle. Diese 25 Punkte sind sehr wichtig. Es ist mein zweiter MotoGP-Sieg. In Austin fühlte es sich anders an, weil damals Dani und Jorge mit dabei waren. Hoffentlich erholen sie sich gut", schickt er Genesungsgrüße an seine beiden Landsleute.
Crutchlow hält es spannend
"Es war ein wichtiges Rennen. Ich bin ein ganz anderes Rennen als sonst gefahren, weil ich geführt habe und versucht habe den Vorsprung zu kontrollieren. Es war eine großartige Erfahrung. Ich bevorzuge aber Rennen mit mehr Fahrern an der Spitze. Jetzt geht es in Laguna weiter. Das wird schwierig, weil ich dort noch nie gefahren bin." Trotz der knappen Niederlage freute sich auch Crutchlow über seine Leistung. "Ich habe mein Bestes gegeben und bin Marc so nahe wie möglich gekommen."
"Ich habe nie aufgegeben. Ich hatte einen guten Start, aber Marc hatte einen schlechten Start und zog herüber. Ich musste vom Gas, war wieder nur Sechster und musste einige Jungs überholen", schildert der Brite das Rennen aus seiner Sicht. "Es ist ein tolles Resultat. Wir versuchen in der MotoGP nach vorne zu kommen. Jetzt kämpfen wir konstant vorne mit. Marc und Valentino sind fantastisch gefahren. Ich glaube nicht, dass Marc das Ergebnis geringschätzen sollte, weil Dani und Jorge nicht dabei waren."
"Er war so schnell und auch schneller als die Rennzeit aus dem Vorjahr. Deshalb glaube ich, dass das Resultat ohnehin gleich gewesen wäre. Ich bin körperlich ausgelaugt, weil ich zwei schwere Stürze hatte. Ich bedanke mich bei den Fans. Ich habe nie aufgegeben und hoffentlich sehen wir mehr davon in Laguna." Rossi kletterte nach seinem Sieg in Assen erneut auf das Podest. In der zweiten Rennhälfte musste er abreißen lassen, denn er kam zehn Sekunden nach Marquez über die Ziellinie.
Rossi hält Bradl auf Distanz
"Ich bin sehr glücklich mit dem Resultat, aber ich habe erwartet, dass ich ein besseres Rennen fahre. Schon im Warmup hatte ich Probleme mit dem Hinterreifen. Wir dachten, dass wir etwas probieren können, aber ich war von Beginn an nicht stark", erklärt Rossi die Gründe für den Rückfall. "Ich verlor einige Zeit hinter Bradl. Zu Beginn konnte ich mit Marc mithalten, aber dann rutschte das Motorrad zu stark. Ich konnte den Rhythmus nicht halten."

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Valentino Rossi kletterte zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podest Zoom
"Cal war in der zweiten Rennhälfte viel schneller als ich. Er kam locker an mir vorbei. Ich versuchte an ihm dran zu bleiben, aber das war nicht möglich. Wir müssen weiterarbeiten, uns verbessern und den nächsten Fortschritt schaffen. Diese 16 WM-Punkte sind sehr wichtig. Glücklicherweise findet das nächste Rennen schon in sieben Tagen statt. Laguna Seca ist eine fantastische Strecke. Ich versuche es dort besser zu machen."
Bradl verpasste seinen ersten Podestplatz schließlich um vier Sekunden. Mit dem vierten Platz egalisierte der Deutsche sein bestes MotoGP-Ergebnis. Bautista und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) kamen als Fünfter und Sechster ins Ziel. Für Ducati war es der erwartet schwierige Grand Prix. Andrea Dovizioso kämpfte bis ins Ziel gegen Espargaro und hatte hauchdünn die Nase vorne. Auf der Ziellinie fehlten Espargaro drei Zehntelsekunden zu Platz sechs. Nicky Hayden fuhr mit der zweiten Werks-Ducati ein einsames Rennen zu Platz acht.
Ducati-Testfahrer Michele Pirro hielt als Zehnter gerade noch die CRT-Piloten Hector Barbera (Avintia) und de Puniet in Schach. Die letzten WM-Punkte nahmen Colin Edwards (Forward), Danilo Petrucci (Ioda) und Corti mit. Vier Fahrer kamen außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Das waren Michael Laverty (PBM), Hiroshi Aoyama (Avintia), Karel Abraham (Cardion) und Pesek. Hernandez und Bryan Staring (Gresini) schieden durch Sturz aus. Weiter geht es bereits am nächsten Wochenende in Laguna Seca (USA).

