Rückstand am ersten Testtag: Ducati-Fahrer kämpfen mit neuem Hinterreifen

Im Ducati-Lager erkennt man nach dem ersten Testtag in Sepang Probleme mit der neuen Hinterreifen-Konstruktion - Noch sucht man nach dem besten Gesamtpaket

(Motorsport-Total.com) - "Die Position nach dem ersten Tag sagt nicht viel aus", kommentiert Andrea Dovizioso den MotoGP-Testauftakt in Sepang. Regen am Freitag verkürzte bei allen Teams das Programm. Ducati hat acht GP20 nach Malaysia mitgebracht, denn neben dem Werksteam wird auch Pramac mit aktuellen Motorrädern versorgt.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Die Platzierungen spielen für Andrea Dovizioso momentan keine Rolle Zoom

Und prompt war am ersten Testtag auch Jack Miller als Fünfter der bestplatzierte Ducati-Fahrer. Andrea Dovizioso belegte Rang elf, Danilo Petrucci Platz 14 und Francesco Bagnaia Position 17. In den nächsten beiden Tagen wird Ducati auch neue Teile ausprobieren. Darunter soll eine neue Hinterradschwinge und eine neue Aerodynamik sein.

"Wir waren auf keiner schnellen Runde unterwegs und es gab hier und da Komplikationen, die uns in unserem Plan zurückgeworfen haben", sagt Dovizioso über seinen Tag. "Wir müssen noch an ein paar kleineren Problemen arbeiten, nichts Schlimmes. Aber es ist wichtig, um morgen richtig losgehen zu können."

Prinzipiell funktioniert das neue Motorrad gut, wie Miller betont: "Der neue Motor fühlt sich gut an, bei der Elektronik gab es kleine Probleme, die wir abarbeiten können. Das Turning ist etwas besser. Der Schritt vom 2017er-Bike auf das 2019er-Bike war groß. Auf 2020 ist nicht so groß, aber wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Das Motorrad ist auch nicht zu aggressiv."


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Set-up passt noch nicht zu neuem Hinterreifen

Prinzipiell versucht Ducati in Malaysia noch einige Teile und Abstimmungen zu testen, um das Gesamtpaket zusammenzustellen, mit dem man dann zum Katar-Test reisen wird. Am ersten Testtag stellte sich heraus, dass der neue Hinterreifen von Michelin, der eine etwas andere Konstruktion hat, den Fahrern Schwierigkeiten bereitete.

"In der Kurvenmitte rutsche ich viel auf dem neuen Hinterreifen", sagt Dovizioso. "Was die Traktion angeht, ist der Grip gut. Der Hinterreifen ist anders, man muss sich als Fahrer anpassen, aber auch das Set-up und die Elektronik darauf abstimmen. Für mich fühlt er sich komplett anders an. Ich glaube, das wird jeden beeinflussen - ob gut oder schlecht, weiß ich nicht."

Jack Miller

Jack Miller war beim Testauftakt der schnellste Ducati-Fahrer Zoom

Auch Petrucci klagt über das gleiche Problem: "In der Kurve bei maximaler Schräglage war eigentlich immer meine Stärke. Ich hatte immer viel Traktion, konnte das Tempo gut mitnehmen und das Gas früh wieder öffnen. Das ist jetzt nicht mehr möglich, weil man sofort rutscht. Man muss etwas abwarten. Auch auf der Bremse ist das Gefühl ein anderes. Das müssen wir noch verstehen."

Petrucci beginnt mit keinem guten Gefühl

Im Ducati-Lager glaubt man aber, dass man dieses Problem lösen kann, indem man das Motorrad besser auf diesen neuen Hinterreifen abstimmt, denn diese Konstruktion wird Michelin in der neuen Saison zu den Rennen bringen. Abgesehen davon war es für Petrucci kein besonders guter Auftakt in das neue Kalenderjahr, denn er hatte mit dem Bike zu kämpfen.

"Ich hatte heute Morgen kein gutes Gefühl. Es fühlte sich an wie im Vorjahr, ich hatte Schwierigkeiten auf der Bremse und am Kurveneingang", so "Petrux". "Im Verlauf des Tages haben wir am Set-up gearbeitet und das Gefühl wurde besser. Aber der neue Reifen fühlt sich anders an, und auch am Motorrad fehlt uns noch etwas. Wir brauchen mehr Tempo."

Danilo Petrucci

Richtig zufrieden war Danilo Petrucci mit seinem Testauftakt nicht Zoom

"Am Ende war ich auf gebrauchten Reifen recht gut unterwegs, aber mit Sicherheit nicht gut genug, um das Rennen zu gewinnen", seufzt der Italiener, der sich doch Hoffnungen macht, denn es gab kleine Fortschritte: "Aber ich bin glücklich, denn das Gefühl und auch die Rundenzeiten wurden besser." Eine knappe Sekunde fehlte Petrucci auf die Bestzeit von Fabio Quartararo.

Einen kompletten Neustart gibt es für Bagnaia, der von der GP18 auf die GP20 wechselte: "Wir können mit dem ersten Tag zufrieden sein. Das Motorrad ist ganz anders. Ich fange bei null an, weshalb meine Rundenzeit recht gut war. Die Abstimmung ist noch nicht optimal. Daran müssen wir arbeiten. Ich denke, dieses Motorrad hat großes Potenzial."

Insgesamt erkennt Bagnaia deutliche Fortschritte im Vergleich zu seinem alten Motorrad: "Der Motor ist stärker und ich kann das Motorrad besser verzögern. Im Vorjahr hatte ich Probleme auf der Bremse. Mit diesem Motorrad ist es am Kurveneingang einfacher und man kann besser die Linie halten."

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