• 22.04.2017 01:56

  • von Maria Reyer & David Emmett

Rossis "bester" Freitag: "Haben etwas Wichtiges verstanden"

Valentino Rossi ist mit dem vierten Platz in den Trainings von Austin zufrieden - Abstand zu Marquez & Vinales dennoch groß - M1 in Argentinien besser verstanden

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi konnte an den bisherigen Rennwochenenden der MotoGP-Saison 2017 in den Freien Trainings nicht auftrumpfen. Er wurde bereits als "Sonntagsfahrer" abgestempelt, weil ihm in Katar und Argentinien jeweils rund eine Sekunde auf die Bestzeit fehlten. In Austin sind es im zweiten Freien Training 0,745 Sekunden und der solide vierte Platz. Dementsprechend zufrieden ist der Doktor auch: "Verglichen mit Katar und Argentinien ist das ein besserer Start."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Bester Freitag bisher: Valentino Rossi ist zufrieden mit seinem vierten Platz in Austin Zoom

Rossi konnte sich vom Vormittag auf den Nachmittag steigern. Fehlten ihm im ersten Training auf dem Circuit of The Americas noch 1,369 Sekunden auf die Bestmarke von Teamkollegen Maverick Vinales, waren es am Nachmittag um 0,6 Sekunden weniger Abstand auf Honda-Pilot Marc Marquez. Zu Vinales ist der Abstand auf 0,3 Sekunden geschmolzen. Allerdings war Rossi am Nachmittag auf dem weichen Reifen unterwegs, Vinales hingegen mit dem Renn-Set-up.

"Am Ende des zweiten Trainings bin ich eine gute Runde auf dem weichen Reifen gefahren. Damit konnte ich auf die vierte Position fahren. Auf dem Rennreifen müssen wir uns allerdings noch verbessern. Ich hatte ein paar Probleme beim Bremsen. Das Bike ist schwierig zu stoppen", erklärt Rossi. Ihn stimmt der bessere Start ins Wochenende zuversichtlich, schließlich bezeichnet er die Ergebnisse der Trainings in Katar und Argentinien als "Desaster".

In Argentinien konnte Rossi "etwas Wichtiges verstehen"

Dieser Auftakt sei wichtig gewesen für ihn, da man das Bike von Argentinien nicht großartig verändert habe. Insgesamt konnte Rossi am Freitag 32 Runden abspulen, mit einer 2:04.806 Minuten sicherte er sich vorläufig den Platz im Q2 am Samstag. "Wir wollten wissen, ob das Bike auf dieser Strecke, die sehr anders ist, funktioniert. Bereits am Vormittag war ich in den Top 10, nicht so weit weg. Es scheint, als müssten wir noch ein paar Anpassungen vornehmen, die Grundabstimmung verstehen wir nun aber besser."

Die Probleme auf der Front scheint man in der Yamaha-Box halbwegs in den Griff bekommen zu haben. "Nach Katar habe ich eigentlich erwartet, dass es besser ist. In Argentinien litt ich jedoch sehr, dort konnten wir die Balance jedoch stark verbessern. Jetzt habe ich ein besseres Gefühl", erklärt der Austin-Dritte von 2015. "Wir konnten jetzt etwas Wichtiges verstehen", erklärt er etwas kryptisch.


MotoGP in Austin

Allerdings muss Rossi auch zugeben, dass Teamkollege Vinales wieder einmal einen besseren Auftakt erwischt hat. "Wenn man sich die Pace ansieht, sind Vinales und Marquez deutlich schneller als ich. Aber verglichen zu den beiden anderen Rennen ist es jetzt viel besser. Ich kann das Bike auf eine bessere Art und Weise fahren." Auch die Karkasse des weicheren Vorderreifens sei nun "okay" für ihn. Zu Saisonbeginn hatte sich Rossi darüber noch beschwert.

Rossi von Bodenwellen überrascht

Eigentlich hätte in Argentinien ein zweiter weicher Vorderreifen mit einer etwas härteren Karkasse getestet werden sollen, doch Michelin zog diesen Reifen in der Version von Valencia 2016 kurzfristig wieder zurück. Ob Rossi diesen dennoch gerne testen würde? "Es wäre natürlich gut, die andere Karkasse zu probieren. Aber nicht nur für mich, sondern für alle. Ich fühle mich darauf etwas stabiler. Es ist aber sehr positiv, dass wir das Bike so anpassen können, um diesen Reifen zu verwenden. Wir werden sehen, was besser ist."

Grundsätzlich hätte man nach wie vor einen Nachteil gegenüber der Honda in Austin. "Es scheint, als hätten wir einen kleinen Nachteil, weil unser Bike schwerer ist. Aber unser Bike hat genauso auch Vorteile", streicht er hervor. Der Rückstand am Vormittag sei jedenfalls vor allem auf seine Linienwahl zurückzuführen, die von den starken Bodenwellen beeinträchtigt wurde: "Es war eine große Überraschung, weil die Strecke so viel schlechter ist als im Vorjahr. Das habe ich wirklich nicht erwartet. Es gibt viele Bodenwellen, unter denen ich stark gelitten habe."


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Austin


Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli betont ebenfalls: "Valentino hat den besten Freitag seit dem Start der Meisterschaft erlebt. Wir werden ihm die Chance geben, morgen in Ruhe zu arbeiten, um das Bike fein abzustimmen." Beide Piloten seien zufrieden mit der Abstimmung der M1, trotzdem glaubt man an einen großen Verbesserungsspielraum am Samstag. Rossi wird an seinem 351. Grand-Prix-Wochenende den ersten Sieg in Austin in Angriff nehmen, seit Indianapolis 2008 konnte er in den USA nicht mehr gewinnen.