• 02.10.2009 11:08

  • von Stefan Ziegler

Rossi prophezeit Spies ein hartes Lehrjahr

Superstar Valentino Rossi freut sich auf seinen künftigen Rivalen Ben Spies, stellt dem MotoGP-Neuzugang aber ein hartes erstes Jahr in Aussicht

(Motorsport-Total.com) - Das Starterfeld der MotoGP wird in der kommenden Saison um einen prominenten Namen bereichert: Ben Spies stößt 2010 zum Tech-3-Team und will mit diesem Schritt endgültig in der MotoGP Fuß fassen. Rekordchampion Valentino Rossi begrüßt den Wechsel des jungen US-Amerikaners, sieht allerdings eine schwierige Aufgabe auf Spies zukommen: Der Umstieg wird nicht einfach werden.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Ein neuer Rivale: Valentino Rossi ist gespannt auf Neuzugang Ben Spies

"Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Ben noch eine weitere Saison in der Superbike-WM verbringen wird", sagt Rossi vor dem Rennen in Portugal. "Sein Ziel war es aber auch, in die MotoGP zu gelangen. Es ist die richtige Entscheidung, gleich herüberzuwechseln. Er ist noch jung und hat nun ein Extrajahr Zeit, um in der MotoGP Erfahrung zu sammeln und die Meisterschaft zu verstehen."#w1#

"Er wird ein weiterer großer Gegner werden", ist sich der italienische Yamaha-Fahrer sicher - doch zunächst einmal gilt es für Spies freilich, sich an die MotoGP und die für ihn neuen Bikes zu gewöhnen. Keine einfache Aufgabe, wie Rossi findet: "Der Fahrstil für die MotoGP-Motorräder kommt den 250er-Bikes recht nahe - nicht zuletzt aufgrund der Bridgestone-Reifen", meint der 30-Jährige.

Entsprechend sieht er ehemalige 250er-Piloten im Vorteil: "Jungs wie Jorge, Dani, Stoner und vielleicht auch Marco, der im kommenden Jahr von den 250ern aufsteigt, haben im Vergleich zu den aus der Superbike-WM stammenden Fahrern einen großen Vorteil", erklärt Rossi. "Die Unterschiede zu den Superbikes sind wesentlich größer" - dazu kommt außerdem die fehlende Streckenkenntnis.

Rossi: Spies als einziger Wechselkandidat

"Den Superbike-Piloten sind gerade einmal zwei bis drei Kurse bekannt ", meint Rossi. "Für sie ist es also sicherlich deutlich schwieriger, in die MotoGP zu kommen - vor allem zu Beginn. Im Vergleich dazu muss man Jorge sehen, der 2008 von den 250ern aufstieg und in den ersten drei Rennen drei Pole-Positions holte", so der Titelfavorit. "Vielleicht ist es aber auch nur eine Frage der Zeit."

"Ben ist sehr jung", sagt Rossi und sieht im Alter einen entscheidenden Vorteil für Spies: "Ich denke, er ist im Augenblick der einzige Superbike-Pilot, der dazu in der Lage ist, es mit dem Siegen in der MotoGP zu versuchen. Spies hat ganz klar Potenzial, braucht aber Zeit, um das Bike und die Reifen zu verstehen. Er muss unter Beweis stellen, dass er auf dem Topniveau der MotoGP fahren kann."

Insgesamt sieht Rossi das künftige Engagement des US-Amerikaner durchweg positiv: "Das kann nur gut sein für die MotoGP, denn unsere Teilnehmerzahl ist nicht groß - dafür aber die Qualität im Fahrerfeld", erläutert der Yamaha-Star. "Wenn sich Ben mit den besten Piloten der MotoGP misst, dann wird die Sache doch interessant", so Rossi. Man darf also durchaus gespannt sein auf 2010...