Rennleiter erklärt: Warum es kein Frühstart von Iannone war
MotoGP-Renndirektor Mike Webb erklärt, warum der Start von Andrea Iannone in Mugello kein Frühstart war - Der Ducati-Werksfahrer hatte aber großes Glück
(Motorsport-Total.com) - War es ein Frühstart oder war es keiner? Der Start von Pole-Setter Andrea Iannone sah in Mugello verdächtig nach einem Frühstart aus, doch die Rennleitung sprach keine Strafe gegen den Ducati-Werksfahrer aus. Somit wurde es offiziell als korrekter Start gesehen und Iannone musste keine Durchfahrtsstrafe antreten. Böse Zungen behaupteten, dass ein Italiener auf einem italienischen Motorrad beim Grand Prix von Italien nicht bestraft wird, denn noch dazu stand Iannone auf dem besten Startplatz.

© Ducati
Nach jedem Training üben die Fahrer in einer gekennzeichneten Zone Starts Zoom
Es war aber tatsächlich kein Frühstart, wie Renndirektor Mike Webb bei 'MotoGP.com' bestätigt. Der Neuseeländer gibt aber auch zu, dass Iannone Glück hatte: "Wir haben uns die Szene angesehen, weil es wie ein Frühstart ausgesehen hat. Mit unserem Equipment haben wir in jedem Einzelbild ein Bild von jedem Motorrad und von der Startampel", geht Webb ins Detail seiner Erklärung. "In einem Einzelbild ist die Ampel rot und er steht still. Im nächsten Einzelbild ist die Startampel aus und er fährt los."
Deshalb war es kein Frühstart: "Er ist genau in dem Moment losgefahren, als die Ampel ausgegangen ist", hält Webb fest. Es gibt einen simplen Grund, warum es auf den ersten Blick wie ein Frühstart ausgesehen hat, denn Mugello verwendet bei der Startampel gewöhnliche Lampen und keine LEDs. "Wenn ich die Ampel ausschalte, geht das Licht aus. Es dauert aber Bruchteile von einer Sekunden, bis das Licht ganz ausgegangen ist. In dem Einzelbild, in dem Iannone losgefahren ist, waren die Lichter schon aus, aber sie haben noch ein wenig rot geglüht."
"Für das menschliche Auge sieht es so aus, dass die Ampel immer noch rot leuchtet, aber wenn man sich die Einzelbilder ansieht, erkennt man klar, wann die Ampel abgeschaltet wird. Und genau in diesem Moment ist er losgefahren." Aufgrund dieser optischen Täuschung muss auch Webb zugeben, wie viel Glück in dieser Situation dabei war: "Er hätte das nicht abschätzen können, es war Glück."
Für das Rennergebnis hatte der an sich perfekte Start von Iannone keine Auswirkungen: "Er hat keine Reaktionszeit verloren, während die übrigen Fahrer durch die normale Reaktionszeit des Menschen einige Hundertstelsekunden verlieren", meint Webb zum Startvorgang. "Für das Rennergebnis machte das keinen Unterschied. Er hatte in dieser Situation viel Glück."

