Quartararos Bremsstil auf der Yamaha: "Mache eigentlich nichts anders"

Fabio Quartararos große Stärke ist eigentlich das Bremsen - Ob er nach den Problemen in Brünn und Spielberg daraus wieder Kapital schlagen kann?

(Motorsport-Total.com) - Yamaha erlebte, gerade was die Bremsen angeht, in Spielberg zuletzt ein mittelschweres Desaster. Maverick Vinales sprang bei mehr als 200 km/h am Ende der Geraden von seiner Maschine, weil diese nicht verlangsamte. Auch Fabio Quartararo musste die Ideallinie des Öfteren verlassen, weil die Bremse nicht richtig arbeite.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo wird für seinen Bremsstil von der Markenkonkurrenz bewundert Zoom

Dabei liegt gerade auf der Bremse die große Stärke des Franzosen, wie nicht nur seine Markenkollegen in der Vergangenheit immer wieder betonten. Insbesondere wenn sich das Motorrad noch in aufrechter Position befindet, bremst Quartararo härter und besser als die anderen und macht so wichtige Zeit gut.

"Das gerade Bremsen war schon immer meine Stärke", bestätigt der Petronas-Pilot. "Das hat sich auch mit dem Wechsel in die MotoGP nicht geändert. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich zu Beginn des vergangenen Jahres Probleme, mich an die Carbonbremsen zu gewöhnen. Ich konnte mich aber dann schnell anpassen."

Quartararo: "Bremse mehr oder weniger wie die anderen"

Was genau sein Geheimnis ist, will Quartararo nicht verraten: "Ehrlich gesagt, ich habe einfach das Gefühl, wirklich hart zu bremsen, und ich habe wirklich gutes Vertrauen in den Vorderreifen." Ob es an seiner Körperposition liegt oder daran, wie er die Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterreifen moduliert, lässt er offen.

"Es gibt keinen wirklichen Unterschied, wenn wir die Daten mit Maverick oder jedem anderen vergleichen. Ich bremse mehr oder weniger auf dieselbe Art und Weise wie sie", sagt der 21-Jährige. Und trotzdem ist den anderen nicht entgangen, dass er scheinbar doch etwas anders macht im Vergleich zur eigenen Markenkonkurrenz.

Nicht umsonst hält Vinales fest: "Fabio ist vor allem auf der Bremse richtig stark. Die Art und Weise, wie er bremst und wie er das Hinterrad belastet, passt perfekt zur Yamaha. Ich habe mir da einiges abgeschaut und vergangenes Jahr viel über das Bremsen gelernt, um mich selbst in diesem Bereich zu verbessern."


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Wenn der Kontakt des Hinterreifens beim Bremsen fehlt...

Was sich von außen sagen lässt, ist: Quartararo benutzt die Hinterradbremse meist vor der Vorderradbremse, um das Heck des Motorrads am Boden zu halten und den Hinterreifen zu belasten. So behält er Kontakt zum Asphalt und hilft in der Bremsphase mit, was Zeit spart und ihn mit weniger Risiko in die Kurve einbiegen lässt.

Wenn dieses Gleichgewicht fehlt, passiert das, was Quartararo am Rennwochenende in Brünn beschrieben hat: "Hier verliere ich zum ersten Mal ein wenig den Kontakt des Hinterreifens auf der Bremse, nicht weil der Reifen abhebt, sondern weil er einfach auf der Strecke schwimmt, vielleicht weil es viel bergab und bergauf geht."

Auf dem praktisch flachen Kurs in Misano, wo die MotoGP als nächstes gastiert, dürfte ihn dieses Problem allerdings nicht stören. Im Vorjahr gelang ihm dort einer seiner sieben Podestplätze. Nach den eher schwachen Vorstellungen in Brünn und Spielberg will Quartararo wieder Punkte gutmachen. Noch führt er die WM knapp an.