Qualität der Michelin-Reifen in der MotoGP: Miller und Rossi üben Kritik

Dass die MotoGP-Saison 2020 so unvorhersehbar ist, liegt auch an den Reifen - Dabei erkennen Jack Miller und Valentino Rossi auch ein Qualitätsproblem

(Motorsport-Total.com) - Vielen Fahrern bereiten in dieser MotoGP-Saison vor allem die Reifen Kopfzerbrechen. Das liegt zuvorderst an der neuen Hinterreifenkonstruktion von Michelin, für die die Teams und Fahrer auf jeder Strecke das optimale Set-up finden müssen. Den einen, wie Suzuki und KTM, gelingt das besser. Andere haben Probleme.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Der neue Michelin-Hinterreifen bereitet vielen Fahrer weiter Kopfzerbrechen Zoom

Vor allem bei Yamaha und Ducati war zu beobachten, dass sie sich mitunter schwer tun, den Reifen zum Arbeiten zu bringen. Andrea Dovizioso bezeichnete die Situation gar als "sehr seltsam" und äußerte Bedenken bezüglich der Qualität der Reifen. Denn ein- und dieselbe Mischung fühle sich mitunter sehr unterschiedlich an.

Diesem Eindruck schließt sich auch sein Ducati-Markenkollege Jack Miller an. "Ich glaube, bei den Reifen, die ich in Jerez hatte, gab es drei oder vier, die an den beiden Wochenenden nicht funktionierten", erinnert er sich und präzisiert: "Insbesondere bei den weichen Reifen ist mir das sehr stark aufgefallen."

"Von einer Runde auf die andere hatte ich keinen Grip, und dann war der Grip plötzlich wieder unglaublich. Das ist mir auch in Brünn passiert. Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass es so aussieht, als hätten zwei Franzosen dieses Problem nicht. Es ist wunderbar, sie mit so viel Grip am Hinterrad zu beobachten."


Fotos: MotoGP in Spielberg 2


Damit spricht Miller zum einen Johann Zarco (Avintia-Ducati) und zum anderen Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) an - wobei Letzterer in Spielberg ebenfalls über Gripprobleme am Hinterrad klagte. Allerdings kam dort ein anderer Hinterreifen mit einer hitzebeständigeren Konstruktion zum Einsatz, wie er auch in Buriram verwendet wird.

Ab Misano steht wieder der neue Hinterreifen dieser Saison zur Verfügung. Dann wird sich zeigen, ob die Fahrer mit Problemen diesmal besser zurechtkommen. Zu ihnen zählt auch Yamaha-Pilot Valentino Rossi, der vor allem bei hohen Temperaturen leidet. Wie Miller hat auch Unregelmäßigkeiten bei den Reifen registriert.

"Es ist schwierig zu sagen, denn selbst wenn die Unterschiede klein sind, sorgt das für große Unterschiede auf der Strecke. Wir arbeiten mit Michelin an einem guten Standard. Dieser ist auch gut, aber manchmal funktioniert ein Reifen besser als ein anderer", hält der "Doctor" bezüglich des Qualitätsstandards bei Michelin fest.

"Ich möchte aber nicht sagen, dass es ein Poker ist", fügt Rossi noch hinzu, "denn es passiert nicht oft. Es hängt auch vom Fahrer, dessen Stil und der Abstimmung des Motorrads ab. Manchmal funktioniert der gleiche Reifen bei einem Yamaha-Fahrer und beim anderen nicht. Es ist nicht so einfach, aber das ist Motorsport."

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