Quartararo: "Kamikaze" Nakagami hat mein Rennen in einer Kurve zerstört

Fabio Quartararo muss im Regenrennen von Argentinien eine Aufholjagd starten, nachdem ihn Takaaki Nakagami ins Abseits bugsiert hat, und rettet Platz sieben

(Motorsport-Total.com) - Schadensbegrenzung für Fabio Quartararo beim Grand Prix von Argentinien: Nach einem frühen Kontakt mit Takaaki Nakagami (LCR-Honda), der den Yamaha-Piloten ans Ende des Feldes zurückwarf, konnte er sich auf nasser Strecke immerhin noch auf Platz sieben vorkämpfen und neun wertvolle Punkte sammeln.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo kämpfte sich ganz hinten bis auf Platz sieben vor Zoom

Ohne den Zwischenfall wäre ein Top-5-Ergebnis drin gewesen, glaubt Quartararo: "Ich denke, die ersten fünf Plätze wären ein Ergebnis, das wir erreichen könnten." Damit wäre hinter Teamkollege Franco Morbidelli gelandet, der Vierter wurde.

Zur besagten Kollision mit Nakagami kam es in Kurve 7 der ersten Runde. Der LCR-Fahrer setzte zum Überholmanöver an, konnte die Linie aber nicht halte, und rammte Quartararo von der Strecke. Er fuhr weiter, fiel aber bis auf Platz 16 zurück.

"Es ist eine Schande, wirklich. Bis Kurve 7 war es ziemlich gut, ich hatte einen guten Start, aber dann kam Taka wie ein Kamikaze in diese Kurve", kommentiert Quartararo.

Die Rennleitung ließ den Vorfall untersuchen, sprach aber keine Strafe gegen Nakagami aus. Ein Ding für den Weltmeister von 2021: "Ich verstehe nicht, was sie da machen. Ich habe das Moto3-Rennen gesehen: Ayumu (Sasaki; Anm. d. R. hat in Kurve 5 ein Überholmanöver gemacht, das wirklich sauber war."

"Dabei berührte er einen anderen Fahrer nur leicht. Das passiert in der MotoGP die ganze Zeit. Doch er wurde bestraft und musste die Position wieder abgeben, während Taka mein Rennen in einer Kurve zerstört hat und nichts passiert. Und es sind immer noch die gleichen Leute, die diese Dinge tun", ärgert er sich.

Nakagami: Habe nichts Verrücktes gemacht

Nakagami ist sich hingegen keiner Schuld bewusst. "Es sieht von außen ein bisschen aggressiv aus. Um ehrlich zu sein, dachte ich in dem Moment, dass ich ihn überholen kann. Ich verschätzte mich aber ein wenig und verpasste den Scheitelpunkt", sagt er.

"Aber es war keine verrückte Fahrweise. Es kam zum Kontakt, aber das ist Racing. Es lag kein grober Fehler vor. Zum Glück ist er nicht gestürzt. Ja, er hat einige Positionen verloren, und dafür möchte ich mich entschuldigen", betont Nakagami.

Für Quartararo ein schwacher Trost. Trotzdem kann er dem Rennen Positives abgewinnen: "Wir sind vom letzten auf den siebten Platz gekommen. Unser Tempo war recht gut."

"Ich hatte etwas Mühe, die erste Gruppe vor mir zu überholen, aber dann gelang es mir, einen guten Rhythmus zu finden. Ich denke, das ist das Positive, das wir aus diesem Wochenende mitnehmen können. Wir hatten eine gute Pace im Regen."

"Ich denke, dass ich am Ende des Rennens, wie alle anderen auch, ein bisschen zu wenig Reifen hatte. Aber ich kann diesem Rennen etwas Positives abgewinnen, vor allem, weil ich im Regen, abgesehen von Mandalika, noch nie ein wirklich gutes Ergebnis erzielt habe. Insofern haben wir den Tag noch gerettet."

Quartararo: Uns fehlt noch immer die Basis

Allerdings mahnt der Yamaha-Pilot mit Blick auf seine M1: "Wir haben immer noch keine Basis. Im ersten Training haben wir ein Motorrad ausprobiert, im zweiten Training wollten wir etwas anderes versuchen, aber es war immer noch schwierig. Im Sprintrennen bin ich wieder mit einer anderen Einstellung gestartet."

"Wenn das Hauptrennen trocken gewesen wäre, hätte ich noch ein anderes Motorrad ausprobiert. Wir sind immer noch nicht bereit. Das ärgert mich, weil ich gerne ganz oben mitspielen würde, aber ich weiß, dass wir dazu noch viel Arbeit vor uns haben."

Für Austin, wo die MotoGP in zwei Wochen gastiert, erwartet Quartararo deshalb "nichts Großartiges". "Ich denke, dass das Wetter in Austin gut sein wird und wir ein bisschen mehr an unserem Motorrad arbeiten können", sagt der Franzose.

In der WM liegt der MotoGP-Champion von 2021 nach zwei Saisonstationen auf dem zehnten Platz und hat 32 Punkte Rückstand auf den neuen WM-Leader Marco Bezzecchi.

Gegenüber dem amtierenden Weltmeister Francesco Bagnaia, der im Hauptrennen stürzte, konnte Quartararo Boden gutmachen. Doch er betont: "Es sind noch viele Rennen zu fahren, also denke ich jetzt nicht an die Meisterschaft. Auf jeden Fall weiß ich, dass wir alle Punkte, die wir holen können, auch holen müssen."

"Im Moment sind es nicht die Plätze, die ich mir erhoffe, mit dem siebten oder achten. Aber ich denke, man muss das Positive nehmen und in jedem Rennen sein Bestes geben."

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