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Pramac: "Haben die richtigen Fahrer ausgesucht"

Teamchef Francesco Guidotti schwärmt vom Zweikampf seiner Piloten beim Rennen in Jerez und betont, dass er Hernandez und Petrucci auch in Zukunft nicht einbremst

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix in Jerez war bisher vermutlich das langweiligste Rennen der Saison 2015, zumindest wenn man das Geschehen an der Spitze zusammenfasst. Doch im Mittelfeld wurden sich einige Duelle geliefert. Das Highlight war das von den TV-Kameras größtenteils unbemerkte Teamduell zwischen Yonny Hernandez und Danilo Petrucci, die sich mit ihren Satelliten-Ducatis nichts schenkten.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci, Yonny Hernandez

Yonny Hernandez und Danilo Petrucci sorgen bei Pramac für gute Laune Zoom

Vor den 120.000 Fans lieferten sich die beiden Pramac-Piloten ein spannendes Duell, bei dem es auch zu Berührungen kam. Hernandez beschädigte sich dabei sogar seinen Bremshebelschützer. Teamchef Francesco Guidotti fieberte am Kommandostand mit. Guidottis Nerven wurden bereits am Samstag auf eine harte Probe gestellt, als Hernandez und Petrucci im Q1 antraten.

"Es war spannend, wie sich beide Fahrer im Q1 qualifizierten. Das Risiko war doppelt so hoch. Ehrlich gesagt wäre es mir lieber gewesen, wenn sie sich direkt für das Q2 qualifiziert hätten. Dann hätten wir das vierte Freie Trainings besser für die Rennabstimmung nutzen können", erklärt der Pramac-Teamchef. Der Zweikampf im Spanien-Grand-Prix begeisterte Guidotti.

"Yonny und Danilo haben für eine Show in der Show gesorgt. Es gab sehr saubere Überholmanöver, bei denen sie sich genug Platz füreinander ließen. Es kam auch zu Berührungen, doch wir planen nicht, sie in Zukunft zu limitieren", bemerkt Guidotti, der sich über die Regie ärgert: "Es wäre toll gewesen, wenn der Kampf besser im TV zu sehen gewesen wäre, denn an der Spitze gab es keine richtigen Duelle."

Trotz der engen Duelle umarmten sich die beiden Ducati-Piloten nach dem Rennen und beglückwünschten sich. "Das ist wahrer Wettbewerbsgeist. Es zeigt uns, dass wir die richtigen Fahrer ausgesucht haben", freut sich Guidotti, der mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden ist. Nach vier Rennen ist Petrucci mit 19 Punkten WM-Elfter. Teamkollege Hernandez hatte in Texas und Argentinien Pech, kommt auf zwölf Zähler und ist momentan 13. der Meisterschaftswertung.


Fotos: MotoGP-Test in Jerez


Die beiden Pramac-Piloten können noch nicht auf die viel gelobte GP15 zurückgreifen. Hernandez fährt momentan eine GP14.2, Petrucci sitzt auf der GP14. Deshalb leiden die Pramac-Piloten unter dem hohen Reifenverschleiß der 2014er-Ducati: "Uns ist bewusst, dass der Hinterreifen nach etwa der Hälfte der Renndistanz abbaut", bestätigt Guidotti, der beim Montagstest in Jerez Fortschritte erzielen wollte.

"Wir haben den Test genutzt, um zu überprüfen, ob die Änderungen beim Setup, der Federung und dem Chassis richtig waren. In Jerez haben wir gelitten, doch das Ergebnis stimmt uns zufrieden. Yonny schaffte nach zwei unglücklichen Rennen den Sprung zurück in die Top 10. Danilo übertrifft weiterhin die Erwartungen. Nun geht es nach Le Mans - ein Kurs, mit sehr viel Stop & Go. Es ist kein besonders anspruchsvoller Kurs, doch es gibt viele Faktoren, vom Wetter bis hin zur Reifenwahl von Bridgestone", so der Pramac-Teamchef.