Poncharal: "Keine Probleme mit Forward"

Herve Poncharal begrüßt das Forward-Team in der Yamaha-Familie und sieht einen spannenden Wettbewerb auf Tech 3 (Factory) und Forward (Open) zukommen

(Motorsport-Total.com) - Neben Tech 3 unterstützt Yamaha mit dem Forward-Team in dieser Saison ein zweites Kundenteam. Die Voraussetzungen sind aber vor und hinter den Kulissen anders. Tech 3 ist seit 1999 Partner von Yamaha. Über viele Jahre hat sich zwischen Tech 3 und Yamaha ein enges Verhältnis aufgebaut. Forward wird dagegen erstmals mit einer M1 im Open-Format antreten. Theoretisch könnte Forward einige Vorteile gegenüber den Factory-Motorrädern von Tech 3 haben und auf der Strecke schneller sein.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith geht in seine zweite MotoGP-Saison mit Tech-3-Yamaha Zoom

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal sieht die Situation aber locker: "Ich bin sehr glücklich, dass Yamaha ein weiteres Team wie Forward hat. Ich habe überhaupt keine Probleme damit. Wenn man ein Racer und ein Wettbewerber ist, dann muss man das Racing akzeptieren und kämpfen. Für mich ist es aufregend: Factory gegen Open, Tech 3 gegen Forward. In unserem Team gibt es dazu das Duell zwischen Bradley (Smith; Anm. d. Red.) und Pol (Espargaro; Anm. d. Red.). Es sind zwei Fahrer mit großem Potenzial und großen Hoffnungen für die Zukunft."

"Sie werden also hart kämpfen, um den nächsten Schritt zu machen", freut sich Poncharal auf heiße Duelle. Der Franzose ist bekannt dafür, dass er keine Stallorder ausspricht. Die engen Zweikämpfe zwischen Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow im Jahr 2012 sorgten bei den Fans für viel Begeisterung. Außerdem dürfen sich die Fans auf das Duell zwischen Aleix und Pol Espargaro freuen. "Ich bin sehr glücklich", blickt auch Poncharal mit leuchtenden Augen auf die kommende Saison voraus.

"Vielleicht kommen wir nicht so einfach wie im Vorjahr in die erste Startreihe und auf das Podium, aber ein Platz in der ersten Startreihe wird vielleicht mehr wert sein. Ich glaube, es ist die falsche Einstellung, wenn man die Resultate ohne Wettkampf holen will." Poncharal ist ein Racer der alten Schule. Deswegen freut er sich in erster Linie auf ein spannendes und ausgeglichenes Feld.

Poncharal: Forward-Yamaha entspricht Reglement

Es bleibt abzuwarten wie sich Tech 3 gegen die Open-Yamaha von Forward schlagen wird. Honda hatte einige Kritik an diesem Motorrad geübt, denn es entspreche nicht der Philosophie des Reglements. Für Poncharal ist das aber Quatsch: "Manche Leute sagen, dass es nicht dem Reglement entspricht, aber das tut es. Diese Kommentare kommen, weil das Motorrad schnell ist. Es wird immer nur über die Yamaha gesprochen, aber nie über Ducati, die das gleiche machen."

"Niemand kümmert Ducati, weil Ducati keine Gefahr ist. Warum machen andere Hersteller nicht das gleiche? Es ist klar ein Open-Bike. Sie haben einen Motor von einem Hersteller und sie müssen die Einheits-Software verwenden. Sie müssen auch ihr eigenes Chassis bauen. Jetzt hatten sie Unterstützung, aber sie werden ihr eigenes Chassis bauen. Für mich ist es ein Open-Bike."

Poncharal zieht einen Vergleich mit einer anderen Serie: "Es ist ein wenig wie die Formel 1. Man bekommt einen Motor und baut etwas drumherum. Man tut was man will." In der Formel 1 ist die Einheitselektronik seit Jahren vorgeschrieben. Teams wie McLaren oder Williams beziehen ihre Antriebsstränge von Mercedes und bauen das Auto selbst.