Pol Espargaro: "Elektronik der wichtigste Bereich"

Moto2-Weltmeister Pol Espargaro bekennt, dass es weder Bremsen noch Reifen sind, die beim Aufstieg in die Königsklasse MotoGP die größte Umstellung bedeuten

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Gewinn des Moto2-Titels stieg Pol Espargaro im vergangenen Winter in die Königsklasse MotoGP auf. Auf der M1 des Yamaha-Satellitenteams Tech 3 zeigt der Spanier von Beginn an überzeugende Leistungen, weiß aber gleichzeitig, dass sein Lernprozess stetig weitergeht.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro fuhr in seinem Rookie-Jahr bereits dreimal in die Top 5 Zoom

"Anfangs wollte ich zunächst die Karbonbremsen und die Reifen verstehen", erinnert sich Espargaro gegenüber 'Crash.net' an den Beginn seiner MotoGP-Karriere und fügt hinzu: "Inzwischen weiß ich, dass die Elektronik der Bereich ist, der am wichtigsten und gleichzeitig am schwierigsten zu erlernen ist. Die Traktionskontrolle, die Anti-Wheelie-Kontrolle und all diese Dinge sind unglaublich wichtig."

Aufgrund der ganz speziellen Charakteristik der MotoGP-Bikes kann sich Pol Espargaro, dessen zwei Jahre älterer Bruder Aleix seit 2012 in der Königsklasse fährt, auch bezüglich der Strecken nur bedingt auf seine Moto2-Erfahrungen verlassen. Die Referenzpunkte sind völlig andere.

Doch der Spanier, dessen Wohnsitz sich inzwischen in Andorra befindet, hat einen Trick: "Wenn ich im ersten Freien Training zum ersten Mal auf die Strecke gehe, versuche ich immer, direkt hinter einem anderen Fahrer herzufahren, um so die Linie und auch die Beschleunigungs- und Bremspunkte schneller kennenzulernen."

Als Höhepunkt seiner bisherigen MotoGP-Karriere bezeichnet der amtierende Moto2-Weltmeister das Le-Mans-Wochenende. "Dort war ich nicht nur im Rennen, sondern am gesamten Wochenende schnell." Der Lohn: Platz vier im Rennen und damit das bisher beste Ergebnis seiner noch jungen MotoGP-Karriere.

Pol Espargaro

Beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans wurde Pol Espargaro starker Vierter Zoom

Als Negativ-Höhepunkt ordnet Pol Espargaro das Brünn-Wochenende ein. "Dort gibt es viele schnelle Kurven, in denen man die Bremse loslassen muss. Das passt so gar nicht zu meinem Stil." Prompt stürzte der Rookie auf der tschechischen Piste von seiner Tech-3-Yamaha.

Mit Blick auf die fünf noch anstehenden Rennwochenenden hat Espargaro anhand seiner Moto2-Erfahrungen einen klare Vorstellung, welche Strecke ihm am meisten Spaß bereiten sollte: Phillip Island. "Dort habe ich in den vergangenen zwei Jahren jeweils gewonnen. Diese Piste will ich unbedingt mit einem MotoGP-Bike unter die Räder nehmen", sagt der 23-jährige Spanier, der fünf Rennen vor Ende seiner Rookie-Saison als WM-Sechster sechs Punkte Vorsprung auf seinen Bruder Aleix Espargaro hat.