Pedrosa wartet weiter auf ersten Saisonsieg
Fünf Rennen, vier Mal auf dem Podium, doch auf den ersten Saisonsieg muss Dani Pedrosa weiter warten - Fahrfehler entscheidet das Rennen in Barcelona
(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal hat es für Dani Pedrosa nicht zum ersten Saisonsieg gereicht. Bei MotoGP-Rennen in Barcelona lag der Spanier lange in Führung, doch nach einem Fahrfehler musste er seinen Landsmann Jorge Lorenzo ziehen lassen. Beim Erlöschen der Startampel machte der leichtgewichtige Pedrosa wieder einmal seinem Ruf als Blitzstarter alle Ehre und schoss aus der dritten Startreihe in der ersten Kurve in Führung.

© Repsol
Dani Pedrosa blieb der Heimsieg in Barcelona heute verwehrt
"Ich habe das gesamte Rennen lang Druck gemacht und mein Bestes versucht", sagt Pedrosa. "Ich wollte gewinnen. Am Anfang war es etwas heikel, als Jorge mich zum ersten Mal überholt hat. Er hat mir nur wenig Platz gelassen, ich habe ihn fast berührt. Ich konnte dann aber wieder die Führung übernehmen und einen Abstand herausfahren", beschreibt der Spanier den Rennverlauf. "In den letzten zehn Runden wollte ich das Tempo hochhalten, aber es war schwierig, das Motorrad auf der Strecke zu halten, vor allem am Kurveneingang und -ausgang. Ich bin daher defensiv gefahren, denn ich wusste, dass meine Kurvengeschwindigkeit nicht gut war."
"Jorge hat mich unter Druck gesetzt, ich versuchte konzentriert zu bleiben, aber habe letztlich einen Fehler gemacht. Ich spürte, dass er direkt hinter mir war, und wollte etwas später bremsen. Aber das war zu spät", so Pedrosa. Zuvor konnte Lorenzo nach einem gewaltigen Wheelie Pedrosas den Abstand entscheidend verringern. Doch warum kam es trotz der ausgefeilten Elektronik überhaupt dazu? "Diese Motorräder haben zwar eine Traktions- und Wheeliekontrolle, aber sie fahren nicht automatisch", erklärt Honda-Fahrer.
"Die Systeme helfen uns zwar, können so etwas aber nicht verhindern. Wenn die Wheeliekontrolle zu stark einsetzt, wäre das Motorrad auf der Geraden nicht schnell genug. In der Situation war ich schon im vierten Gang bei etwa 200 km/h. Da wirkt das wie im Flugzeug, die Luft kommt unter das Motorrad und hebt die Front weiter an. Ich musste also das Gas zudrehen, an der Einstellung habe ich anschließend nichts verändert."
So zog Lorenzo an ihm vorbei. "Er hat mich überholt und ich konnte ihm nicht folgen. Der zweite Platz ist ein wenig enttäuschend, denn ich wollte gewinnen", sagt Pedrosa nach dem Rennen. "Wir müssen weiter an uns arbeiten, damit wir bald einen Sieg einfahren." Dabei kann sich der Saisonstart des 26-Jährigen durchaus sehen lassen. In vier der fünf Rennen stand er auf dem Siegerpodium. "Das ist ein ordentlicher Start, aber Jorge fährt fast eine perfekte Saison", urteilt der Spanier. "Ihm fehlen nur zehn Punkte zur Maximalpunktzahl, er ist richtig in Fahrt. Das muss uns auch gelingen, wenn wir in der Meisterschaft eine Rolle spielen wollen."
Auch die Reifen spielten heute im Kampf um den Sieg eine Rolle. Im Gegensatz zu Lorenzo fuhr Pedrosa mit den harten Reifen, was für ihn die richtige Wahl war. "Ich habe beide Reifen ausprobiert und glaube, dass es hier mehr auf die Charakteristik des Motorrads ankommt. Die Honda hat einen etwas aggressiveren Motor, daher dreht das Hinterrad mehr durch. Mit dem weichen Reifen ist das manchmal schlimmer. Der Reifenverschleiß ist mit diesen Bridgestone-Reifen normalerweise kein Problem. Mit den weichen Reifen hat das Motorrad am Kurvenausgang stark gepumpt, daher habe ich mich für die harten Reifen entschieden, damit das Motorrad stabiler liegt."
Das Chattering, über welches die Honda-Fahrer seit Saisonbeginn klagen, trat auch in Barcelona wieder auf. "Vor allem in den Kurven drei und vier", sagt Pedrosa. "Wenn ich nicht ganz am Limit fuhr, war das Chattering etwas schwächer. In Estoril war es aber viel schlimmer als hier. Gestern im Training, als die Temperaturen höher waren, hatte ich wesentlich mehr Chattering. Die kühleren Temperaturen haben uns also offensichtlich geholfen."

