• 01.03.2010 17:47

Pedrosa: "Ich mache mir keine Sorgen"

Honda-Pilot Dani Pedrosa über die Testerkenntnisse aus Malaysia, die Schwächen seines Bikes und seine Saisonvorbereitung in der Winterpause

(Motorsport-Total.com) - Zwei von drei offiziellen Testsessions haben die Piloten der MotoGP bereits hinter sich gebracht, doch vollkommen zufrieden ist man bei Honda noch nicht: Das Chassis der RC212V harmoniert nicht wie geplant mit den neuen Dämpfern von Öhlins und die neue Elektronik konnte ihre Wirkung bislang noch nicht ganz entfalten. So gibt sich Stammfahrer Dani Pedrosa im Teaminterview etwas zurückhaltend, was die Aussichten seines MotoGP-Rennstalls für das neue Rennjahr anbelangt.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa ist noch nicht zufrieden mit seinem neuen Honda-MotoGP-Motorrad

Frage: "Dani, wie lautet deine Zusammenfassung der Testfahrten?"
Dani Pedrosa: "Wir haben uns nach dem Auftakttest in Malaysia erneut hauptsächlich auf das neue Chassis und die Dämpfer von Öhlins konzentriert. Um ehrlich zu sein: Das Verhalten des Bikes und was es mir vermittelt, sind noch immer neu für mich. Wir haben ja erst damit begonnen, mit Öhlins zu arbeiten, nachdem wir solange mit Showa zu tun hatten."#w1#

"Das Chassis hat sich verändert und die Elektronik hat sich weiterentwickelt. Wir sind nun auf der Suche nach einer guten Kombination aller Elemente, haben diese aber noch nicht gefunden. Wir haben nicht die Fortschritte gemacht, die wir erwartet hatten. Darüber müssen wir jetzt nachdenken und uns darüber klar werden, was wir beim nächsten Test in Katar brauchen."

"Wir werden alles versuchen und wollen für das erste Rennen möglichst bereit sein." Dani Pedrosa

Frage: "Dein Team steht nicht dort, wo es stehen will. Machst du dir Sorgen, weil vor dem Saisonauftakt lediglich zwei weitere Testtage anstehen?"
Pedrosa: "Ich mache mir keine Sorgen. Es stimmt allerdings, dass wir nur noch zwei Testtage haben und das ist vielleicht nicht genug Zeit für uns."

"Aber so ist die Lage nun einmal und damit müssen wir auskommen. Wir werden also alles versuchen und wollen für das erste Rennen möglichst bereit sein. Honda unternimmt große Anstrengungen und auch ich gebe mein Maximum. Das sollte sich schon bald an den Ergebnissen bemerkbar machen."


Fotos: Honda, MotoGP-Testfahrten in Sepang


Frage: "Was genau ist im Augenblick das Problem?"
Pedrosa: "Das ist schwer zu erklären, denn ich bekomme ein widersprüchliches Feedback vom Bike. Positiv zu vermerken ist jedenfalls, dass wir die Maschine am Kurvenausgang nun besser unter Kontrolle haben und das alles insgesamt etwas sanfter vonstatten geht."

Noch ist Pedrosa nicht vollkommen fit...

Frage: "Kann Honda etwas unternehmen und beispielsweise neue Teile bringen?"
Pedrosa: "Ich weiß nicht, wie der Plan aussehen wird, denn erst einmal müssen wir analysieren und überprüfen, was wir brauchen und was wir zu tun haben. Dann werden wir die notwendigen Schritte einleiten."

Frage: "Welches Problem hat derzeit die größte Priorität, gelöst zu werden?"
Pedrosa: "Aktuell haben wir Schwierigkeiten mit dem Chassis und den Dämpfern. Diese Kombination hat bislang nicht gut funktioniert und passt noch nicht wirklich zusammen."

"Beim ersten Test fühlte ich mich nicht vollkommen fit." Dani Pedrosa

Frage: "Du konntest im Winter ordentlich trainieren und musstest dich nicht mit den Problemen der vergangenen Saisons herumschlagen. Wie fühlst du dich körperlich?"
Pedrosa: "Beim ersten Test fühlte ich mich nicht vollkommen fit. Nach den beiden ersten Fahrtagen des Jahres haben wir einen speziellen Trainingsplan aufgestellt, der sich auf die Bereiche konzentriert, bei denen ich mich etwas schwach gefühlt habe - zum Beispiel beim Bremsen."

"So haben wir mehr Übungen im Armbereich durchgeführt und beim zweiten Test fühlte es sich schon besser an. Es gibt noch immer einige Aspekte, die verbessert werden können, aber wir haben ja noch einen Monat bis zum ersten Rennen. Wir haben also noch genug Zeit, um richtig zu trainieren."

Frage: "Konntest du das Bremsen verbessern? Das war 2009 eine deiner größten Schwierigkeiten..."
Pedrosa: "Noch nicht so sehr, um zu sagen, dass wir dieses Thema vergessen können."

Frage: "Wie ist es um die Elektronik bestellt?"

Vorfreude auf die Teampräsentation

Pedrosa: "Ich denke, in diesem Bereich sind uns Fortschritte gelungen. Es ist uns bislang allerdings noch nicht gelungen, das Chassis des Bikes anzupassen. Wir können also noch nicht das Maximum daraus herausholen. Wenn wir erst einmal eine Richtung in Bezug auf Chassis und Federung gefunden haben, dann können wir auch von der neuen Elektronik profitieren. Die halte ich nämlich für positiv."

"Im Augenblick ist alles so, wie es vorher schon war." Dani Pedrosa

Frage: "Der nächste Test in Katar findet bei Nacht statt. Das sind Bedingungen, wie du sie im weiteren Saisonverlauf nicht mehr antreffen wirst..."
Pedrosa: "Ja. Dieser Test konzentriert sich mehr auf das erste Rennen. Wir müssen im Hinblick auf unser Motorrad dennoch das meiste daraus machen."

Frage: "Es gibt eine Veränderung in deiner Garage: Alberto Puig ist nun dein Teammanager. Wird das irgendwelche Auswirkungen auf dich haben? Hast du schon Unterschiede festgestellt?"
Pedrosa: "Im Augenblick ist alles so, wie es vorher schon war. Die Dinge laufen ruhig und wenn wir Probleme haben, dann können diese hoffentlich etwas schneller gelöst werden. Er ist schließlich eine Person, die Klartext spricht."

Frage: "Die Präsentation deines Teams wird am 13. März stattfinden. Diesen Event hast du im vergangenen Jahr verpasst. Wird das ein besonderer Tag für dich sein?"
Pedrosa: "Aber natürlich. Ich freue mich schon sehr darauf. Im vergangenen konnte ich diesen Event leider nicht mitverfolgen und ihn auch nicht mit den Fans genießen. In diesem Jahr bin ich dabei und werde die Freude mit allen teilen."