Pedrosa: "Für den Anfang nicht schlecht"

Dani Pedrosa saß am Montag in Brünn erstmals auf der 1.000er-Honda und betrachtet diese als gute Basis mit Potenzial für Verbesserungen

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu WM-Leader Casey Stoner saß dessen Honda-Teamkollege Dani Pedrosa im Rahmen des MotoGP-Tests in Brünn erstmals auf der 1.000er-Honda für die kommende Saison. Stoner fuhr die neue Maschine bereits vor einigen Wochen in Jerez und ging in Brünn mit einem Update auf die Strecke.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa saß am Montag in Brünn erstmals auf der 1.000er-Honda

Für Pedrosa ging es in erster Linie darum, das neue Bike kennenzulernen. Auf Rundenzeiten konzentrierte sich der Spanier noch nicht, was seinen Rückstand von mehr als einer Sekunde auf die Zeit von Teamkollege Stoner erklärt. "Ich war in erster Linie glücklich, die neue Maschine hier erstmals fahren zu können", sagt Pedrosa im Hinblick auf die latente Gefahr eines verregneten Testtags.


Fotos: MotoGP-Testfahrten in Brünn


Das Urteil des Spaniers, der im Jahr 2006 und damit in der letzten Saison der 990er-Ära in der MotoGP-Klasse debütierte, fällt nach den ersten Runden noch zurückhaltend aus. "Das Gefühl auf dem Motorrad ist ganz ähnlich zu dem, das ich bei meinem MotoGP-Einstieg hatte. In Bezug auf den Motor unterscheidet sich das neue Motorrad kaum von der damaligen 990er-Maschine. In puncto Gewicht gibt es allerdings Differenzen: Das neue Bike ist leichter", hält Pedrosa fest.

"Im Vergleich zu anderen Bikes ist er erste Eindruck nicht so schlecht." Dani Pedrosa

Für den ersten Testtag sei das Gefühl auf der Maschine nicht schlecht gewesen. "Das Bike scheint gut zu funktionieren. Es gibt allerdings hier und da Bereiche, die bis zur endgültigen Version noch modifiziert werden müssen", so der Spanier, der in diesem Zusammenhang sowohl vom Motor als auch von der Elektronik sowie vom Chassis spricht. "Im Vergleich zu anderen Bikes, die ich in der Vergangenheit gefahren habe, ist er erste Eindruck nicht so schlecht", stellt der Honda-Werksfahrer positiv heraus.

Noch kein abschließendes Urteil möglich

"Die Leistungsentfaltung des 1.000er-Motors ist linearer als bei der 800er-Maschine." Dani Pedrosa

Den Unterschied zur aktuellen 800er-Honda macht Pedrosa vor allem in der "besseren Beschleunigung und der erhöhten Motorleistung" aus. "Die 1.000er-Honda macht am Kurvenausgang mehr Spaß, da sie eher durchdreht und öfter zum Wheelie neigt", urteilt der Spanier und fügt in Bezug auf den Motor an: "Die Leistungsentfaltung ist linearer als mit dem 800er-Motor, mit dem man sich manchmal wie in einem Turbo-Loch vorkommt."

Zu einer abschließenden Aussage bezüglich des Potenzials der 1.000er-Honda will sich Pedrosa nach nur einem Tag noch nicht hinreißen lassen. "Ich weiß noch nicht, wie viel in Bezug auf die Rundenzeiten möglich ist. Das 800er-Bike ist ausgereift, die 1.000er-Maschine hingegen steht erst am Anfang der Entwicklung." Um einen schlüssigen Vergleich zum aktuellen Bike zu bekommen, fuhr Pedrosa in Brünn mit der aktuellen Hinterradschwinge. "So können wir die beiden Maschinen am besten gegenüberstellen", sagt er.

Fest steht für den Honda-Piloten nach 37 Runden lediglich, dass "der Zeitgewinn auf engen, winkeligen Kursen wie etwa Jerez, Sachsenring oder Laguna Seca nicht sehr groß sein wird", da dort im Unterschied zu Strecken wie beispielsweise Brünn vergleichsweise wenig mit Vollgas gefahren wird. Auf den Geraden macht man mit der 1.000er aufgrund der höheren Motorleistung und der besseren Beschleunigung die Zeit, soviel ist laut Pedrosa klar.

In puncto Fahrstil erwartet der kleingewachsene Spanier nach den ersten Brünn-Runden geringe Anpassungen für die kommende Saison: "Das 1.000er-Motorrad verlangt einen geringfügig anderen Fahrstil", sagt er und ergänzt: "Ich muss die Maschine noch ein paar Mal fahren, um genau zu verstehen, wie ich mich an sie anpassen muss."