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"Nur auf Zeit aus": Crutchlow kritisiert Nakagamis Test mit 2019er-Honda

Cal Crutchlow kritisiert, dass Takaaki Nakagami den Test mit der 2019er-Honda nur für eine schnelle Zeit genutzt hat - Der Japaner will keinen weiteren Test damit

(Motorsport-Total.com) - Beim Montagstest nach dem Grand Prix in Barcelona durfte Takaaki Nakagami erstmals die 2919er-Honda ausprobieren und fuhr damit prompt seine persönliche Bestzeit. "Taka glaubt", sagt sein LCR-Teamkollege Cal Crutchlow dazu, "dass HRC ihn gebeten hat, das Motorrad zu testen. Aber das ist nicht der Fall. Ich habe HRC darum seit sechs Monaten angefleht, damit er meine Aussagen bestätigen kann. Das Problem mit diesem Test war, dass Taka nur schnell fahren wollte. Er hat den neuen, weichen Entwicklungsreifen verwendet."

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Laut Cal Crutchlow hätte Nakagami den Test anders nutzen sollen Zoom

Dieses Verhalten kritisiert Crutchlow: "Er wollte nur schnell sein, um dann sagen zu können, dass er für das nächste Jahr ein Werksmotorrad braucht. Meiner Meinung nach hat er aus diesem Grund mit seinem Crew-Chief versucht so schnell wie möglich zu fahren. Ich habe den ganzen Testtag keinen weichen Reifen verwendet und habe den Tag vorzeitig beendet, weil ich ihm eines von unseren Motorrädern gegeben habe."

Trotz der Kritik findet es Crutchlow dennoch gut, dass Nakagami diese Chance erhalten hat: "Er hat meine Gefühle bestätigt. Es gibt positive Aspekte, denn der Motor ist stärker und der Hinterreifen dreht am Kurvenausgang weniger durch. Aber das Turning ist viel schwieriger geworden. Es gibt bei seinem und meinem Motorrad positive und negative Aspekte. Es ist gut, dass er damit gefahren ist, weil ich lange dafür Druck gemacht habe. Es war gut, dass er die Situation erklären konnte."

Nakagami bestätigt Crutchlows Eindrücke

Nakagami bestätigt auch Crutchlow Kritik an der 2019er-Honda, die dieser seit den Wintertests hat. "Das Gefühl für die Front ist etwas anders. Vor allem am Kurveneingang ist das Gefühl anders, aber ich kann nicht sagen, dass das negativ ist, weil ich den Speed spüre", meint der Japaner. "Die Leistung und die Beschleunigung ist beim 19er-Motorrad etwas besser. Deswegen fährt man etwas anders, kann früher aufstellen und sich besser auf den Kurvenausgang konzentrieren."

"Beim 18er-Motorrad hat der Motor einen anderen Charakter. Es ist einfacher, das Motorrad aufzustellen. Es ist aber nicht immer notwendig, das Motorrad früh aufzurichten und die Beschleunigung zu nutzen, weil die Leistungsentfaltung ganz anders ist. Soweit ich das verstehe, muss man den Fahrstil auf beide Motorräder anpassen. Marc [Marquez] sagt, dass er in diesem Jahr mit einem anderen Fahrstil fahren kann. Dem stimme ich voll und ganz zu."

Takaaki Nakagami

Beim Barcelona-Test fuhr Nakagami einige Runden mit der aktuellen Honda Zoom

Nakagami will 2019er-Honda nicht noch einmal testen

Nach der Sommerpause steht nach dem Grand Prix in Brünn der nächste Montagstest auf dem Programm. Dort wird Nakagami nicht noch einmal die aktuelle RC213V testen: "Nein, denn für mich macht das keinen Sinn, denn man kann das Gefühl für das 18er-Motorrad verlieren, weil das Konzept komplett anders ist. Sollte mich Honda fragen, ob ich das 19er-Motorrad noch einmal testen möchte, dann werde ich ablehnen, weil es für mich keinen Sinn hat."

Auch wenn Nakagami noch keinen Vertrag für 2020 unterschrieben hat, ist ein Verbleib im Team von Lucio Cecchinello wahrscheinlich. "Es gibt keine Neuigkeiten, denn wir haben uns noch nicht auf die Details geeinigt", so Nakagami zuletzt auf dem Sachsenring. Was er will, ist klar: "Ich brauche ein Werksmotorrad, um meine Ergebnisse zu verbessern und vorne dabei zu sein. Ich möchte mit den gleichen Voraussetzungen kämpfen. Wenn ich wieder mit einem Vorjahresmotorrad fahren müsste, dann wäre schwierig zu sagen, dass ich gewinnen und auf das Podium kommen will."

Takaaki Nakagami

Takaaki Nakagami hat noch keinen HRC-Vertrag für 2020 Zoom

Aktuell bestreitet Nakagami seine zweite Saison in der Königsklasse. Dabei sitzt er im LCR-Team auf der Honda Jahrgang 2018. Sechsmal fuhr der 27-Jährige in den ersten neun Rennen in die Top 10. Platz fünf in Mugello war das beste Ergebnis seiner Karriere. In der Weltmeisterschaft hält Nakagami aktuell mit 50 Punkten den zwölften Platz.

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