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MotoGP nimmt Abschied: 69 Sekunden Stille für Nicky Hayden

In Mugello erweist die MotoGP Nicky Hayden die letzte Ehre: Eine Gedenkstätte mit vier seiner Rennmotorräder und 69 Schweigesekunden sollen an ihn erinnern

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Familie, Freunde und Weggefährten bereits am Montag in einer öffentlichen Trauerfeier von Nicky Hayden Abschied nahmen, erweist auch die MotoGP dem Weltmeister von 2006 beim Großen Preis von Italien an diesem Wochenende die letzte Ehre. Am Sonntag wird es nach dem Warm-up um 10:20 Uhr Ortszeit 69 Schweigesekunden in Erinnerung an den ehemaligen MotoGP-Piloten mit der Startnummer 69 geben.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Haydens Startnummer 69 ist in Mugello allgegenwärtig Zoom

Dann werden am Anfang der Startaufstellung außerdem vier von Haydens Motorrädern aufgestellt. Mit dabei ist jene Repsol Honda von 2006, mit der der US-Amerikaner den Zweikampf um den WM-Titel mit Valentino Rossi (Yamaha) für sich entschied. Eine Ducati von 2010, eine Kunden-Honda von Aspar aus dem Jahr 2014 und Haydens Red Bull Honda, auf der er sein letztes Superbike-Rennen bestritt, komplettieren die Auswahl.

Alle vier Bikes sind seit Donnerstag Teil einer Gedenkstätte im MotoGP-Paddock von Mugello, die an den 35-Jährigen erinnert. Auf einem großen Banner mit Haydens Porträt und Startnummer wird er mit den Worten zitiert: "Motorradrennen zu fahren, ist für mich eine Art zu leben. Es ist etwas, das ich kenne und ich schon immer gemacht habe, wie auch meine Familie und Freunde. Es ist mehr als ein Job, es ist eine Leidenschaft."

Für die MotoGP ist der Große Preis von Italien das erste Rennen seit Haydens Tod am 22. Mai. Nur fünf Tage zuvor hatte sich der Superbike-Pilot und Teamkollege des Deutschen Stefan Bradl bei einem Trainingsunfall mit seinem Rennrad ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. In Gedenken an ihren Freund und ehemaligen Kollegen fahren zahlreiche MotoGP-Piloten in Mugello mit der 69 auf ihren Helmen, Kombis und Bikes.


MotoGP in Mugello

Bei ihnen genoss er nicht nur als Fahrer, sondern auch als Mensch großen Respekt. So betont Cal Crutchlow (LCR-Honda): "Ich kenne niemanden in diesem Paddock, der auch nur ein schlechtes Wort über Nicky sagen könnte. Es ist eine so schwere Zeit für seine Familie. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was sie durchmachen, und auch jeder hier spürt die Trauer. Es war für uns alle ein Privileg, ihn zu kennen und mit ihm gefahren zu sein."

Hayden sei ein "großartiger Fahrer und wahrer Champion" gewesen. "Viele Menschen im Fahrerlager wünschen sich, sie könnten so sein wie er", sagt Crutchlow. Auch seine Markenkollegen Marc Marquez und Dani Pedrosa sind in Gedanken bei Hayden. "Er war eine so nette Person und ich bin sehr traurig", gesteht Pedrosa."Wir werden an ihn denken und ihn tief in unseren Herzen haben, wenn wir in Mugello fahren."