Sepang: Pedrosa siegt, Kollision zwischen Rossi und Marquez!

Kontroverse beim Großen Preis von Malaysia: Valentino Rossi drückt Marc Marquez von der Strecke - Dani Pedrosa gewinnt das Rennen vor Jorge Lorenzo und Rossi

(Motorsport-Total.com) - Eskalation im Duell zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez: Der Italiener hat den Spanier beim Großen Preis von Malaysia im Kampf um Platz drei mutmaßlich von der Strecke gedrückt (Im Live-Ticker alles nachlesen!). Der Ausgang des Rennens geriet dabei fast zur Nebensache: Dani Pedrosa gewann das Rennen vor Jorge Lorenzo. In der WM verkürzte der Yamaha-Pilot den Rückstand auf Rossi damit auf sieben Punkte. Der Italiener hat damit weiterhin alles selbst in der Hand.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Valentino Rossi

Pedrosa holte sich den Sieg, im Mittelpunkt standen aber Rossi und Marquez Zoom

Allerdings könnte auf Rossi noch eine Strafe zukommen: Die Rennleitung wird sich den Zwischenfall mit Marquez noch einmal ganz genau ansehen. "Leider verlor ich im Kampf mit Marc viel Zeit", berichtet der Italiener und erklärt: "In Kurve 14 nahm ich eine weitere Linie, um ihn etwas einzubremsen." Dabei stürzte der Spanier, was laut Rossi allerdings keine Absicht war.

Für ihn steht jedoch fest: "Er ist nur so gefahren, um mir Probleme zu machen!" Rossi ärgert sich daher: "In einem normalen Rennen hätte ich an Jorge dranbleiben können. So haben wir wieder Punkte verloren." Bereits am Donnerstag vor dem Rennen hatte Rossi Marquez vorgeworfen, sich im WM-Kampf auf die Seite von Lorenzo zu schlagen. Durch den harten Zweikampf fühlt sich der Italiener in seiner Meinung bestätigt.

Lorenzo erwartet ein Nachspiel

Dabei lieferten die beiden bis zu der Kollision eines der besten Duelle der vergangenen Jahre ab. Durch ihren Zweikampf verloren sie allerdings so viel Zeit, dass sich Pedrosa und Lorenzo an der Spitze absetzen konnten. Rossi gefiel das überhaupt nicht, er gestikulierte immer wieder in Richtung Marquez, doch der Spanier sah keinen Grund dazu, den Kampf mit Rossi aufzugeben.

In Runde acht kam es schließlich zur Berührung und Marquez ging zu Boden. "Wir werden sehen, was bei der Untersuchung herauskommt. Ich habe es nicht gesehen, kann also nichts dazu sagen. Aber es sieht so aus, dass es eine ziemlich große Sache war", erklärt Lorenzo, der seine WM-Chancen mit Rang zwei hinter Pedrosa wahrte. Sein Landsmann feierte währenddessen nach einer starken Leistung seinen zweiten Saisonsieg.

Sportlich ging der vierte Platz an Bradley Smith (Tech-3-Yamaha), dahinter sortierten sich Cal Crutchlow (LCR-Honda), Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) und das Suzuki-Duo Aleix Espargaro und Maverick Vinales ein. Stefan Bradl wurde starker Zehnter und absolvierte sein bisher bestes Rennen für Aprilia. Er sah die Zielflagge nur gut zwei Sekunden nach Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha), der Neunter wurde.

Doppelausfall für Ducati

Dahinter sortierten sich Scott Redding (Marc-VDS-Honda) und Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) ein. Ebenfalls beachtlich: Hector Barbera (Avintia-Ducati) wurde 13., obwohl er das Rennen nach einer Strafe vom letzten Startplatz aufnehmen musste. Im Warmup hatte er zuvor Pol Espargaro abgeräumt. Die weiteren Punkte gingen an Toni Elias (Forward-Yamaha) und Alvaro Bautista (Aprilia). Für Elias waren es die ersten Zähler des Jahres.

Pech für das Ducati-Werksteam: Zunächst rollte Andrea Iannone mit einem technischen Defekt aus, Andrea Dovizioso schied später nach einer Berührung mit Cal Crutchlow aus. Damit gingen die Italiener zum ersten Mal in dieser Saison komplett leer aus. Auch Loris Baz (Forward-Yamaha) und Damian Cudlin (Ioda-ART) sahen die Zielflagge beim Großen Preis von Malaysia nicht.

Großes Thema ist aber ohne Zweifel die Kollision zwischen Rossi und Marquez. Der Spanier selbst wollte sich nach dem Rennen zunächst nicht zu dem Vorfall äußern. Es ist allerdings davon auszugehen, dass Marquez nicht ewig schweigen wird, zumal es nicht die erste Begegnung der beiden in diesem Jahr war. Bereits in Argentinien und in Assen berührten sie sich - auch dort hatte Rossi jeweils das bessere Ende für sich.