MotoGP Le Mans: Jorge Lorenzo im Qualifying in eigener Liga

Jorge Lorenzo hat sich in Le Mans souverän die Pole-Position gesichert: Während der Spanier jubelt, hängen die Köpfe bei Valentino Rossi (7.) und Dani Pedrosa (11.)

(Motorsport-Total.com) - Jorge Lorenzo hat sich die Pole-Position für den Frankreich-Grand-Prix der MotoGP in Le Mans gesichert. Wie bereits am Vortag war der Yamaha-Pilot auch am Samstag von der Konkurrenz nicht zu bezwingen und setzte sich schon früh an die Tabellenspitze, wo er nicht mehr verdrängt werden konnte. Mit der einzigen Zeit unter 1:32 Minuten war der Weltmeister wieder in seiner eigenen Welt unterwegs.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo fuhr am Samstag in Le Mans auf seinem eigenen Planeten Zoom

Die 1:31.975 Minuten bedeuten sogar einen neuen Rundenrekord auf der französischen Strecke. Marc Marquez (Honda) als nächstem Verfolger fehlte fast eine halbe Sekunde auf seinen Landsmann. Dementsprechend zufrieden ist der Pole-Mann: "Ich bin sehr glücklich mit der Pole-Position, weil wir sehr hart gearbeitet haben, um alle kleinen Details in den Kurven zu verbessern. Das Bike konnte eine konstante Pace und auch schnelle Runden fahren", strahlt er.

"Jorge ist weit voraus", muss auch der zweitplatzierte Marquez einsehen. Der Spanier fuhr im Qualifying lange Zeit unter dem Radar, weil er in seinem ersten Versuch einen Fehler einbaute und daher bis kurz vor Schluss nur auf Rang sieben lag, bevor er noch einmal zurückschlagen konnte und mit einem starken letzten Sektor noch auf Rang zwei fuhr.

Iannone trotz Sturz auf Rang drei

Den Fehler habe er gemacht, weil er sich zuvor im Training gut gefühlt habe, sein Bike auf neuen Reifen aber plötzlich komplett anders reagiert habe. "Mit neuen Reifen hat sich das Bike dann enorm verändert und es war schwierig, den besten Kompromiss zu finden", sagt er. "Im zweiten Versuch habe ich dann etwas verändert, weil ich nur in der dritten Startreihe war. Der war nicht so schlecht."

Andrea Iannone

Andrea Iannone wurde nach einem Sturz noch Dritter Zoom

Rang drei sicherte sich Ducati-Pilot Andrea Iannone. Der Italiener war lange auf dem zweiten Platz geführt, als er fünf Minuten vor dem Ende der Session in Kurve 12 stürzte, weil seine Wasserpumpe defekt war und Wasser auf den Hinterreifen gelangte. Zwar sprintete Iannone noch in die Box zurück, doch mit dem neuen Bike gelang ihm keine Verbesserung mehr. Dennoch ist er glücklich, dass er noch Rang drei behalten konnte.

"Wir hatten ein sehr gutes Gefühl mit dem Bike heute. Glücklicherweise konnte ich in der ersten Reihe bleiben. Das ist wichtig für morgen, weil diese Strecke ziemlich eng und das Überholen schwierig ist", resümiert der Ducati-Mann kurz. Teamkollege Andrea Dovizioso startet dahinter auf Rang fünf, musste allerdings Überraschungsmann Pol Espargaro den Vortritt lassen, der mit seiner Tech3-Yamaha Rang vier erreichte.

Enttäuschung für Rossi und Pedrosa

Eine Enttäuschung gab es in Le Mans für Valentino Rossi. Dem Italiener fehlten am Ende 0,854 Sekunden auf die Spitze, was nur zu Rang sieben hinter dem Briten Bradley Smith (Tech3-Yamaha) reichte. Der Yamaha-Pilot steht somit morgen im Rennen vor einer großen Aufgabe. Noch größer ist die Herausforderung für Dani Pedrosa (Honda), der bereits nach wenigen Minuten in der ersten Schikane stürzte, aber auch mit seinem zweiten Motorrad nur auf dem elften Rang zu finden war. Damit startet er sogar hinter Maverick Vinales (8./Suzuki), Cal Crutchlow (9./LCR-Honda) und Danilo Petrucci (10./Pramac-Ducati), der ebenfalls gestürzt war.


Fotos: MotoGP in Le Mans


Petrucci hatte sich zuvor trotz einer Handverletzung in Q1 durchsetzen können und war als Zweiter hinter Aleix Espargaro (Suzuki) in Q2 gerutscht. Espargaro landete anschließend nur auf dem zwölften Rang. Hinter Hector Barbera (13./Avintia-Ducati), Scott Redding (14./Pramac-Ducati), Yonny Hernandez (15./Aspar-Ducati) und Eugene Laverty (16./Aspar-Ducati) landete der Deutsche Stefan Bradl (Aprilia) auf dem 17. Rang, damit aber immerhin vor seinem Teamkollegen Alvaro Bautista, der 19. wurde.

"Ich bin am Limit gewesen, aber das Motorrad ist ziemlich instabil und wir tun uns schwer, auf schnellere Zeiten zu kommen", fasst der Zahlinger zusammen. "Viel mehr wäre nicht gegangen, ich habe das Motorrad schon ausgequetscht. Ein kleiner Schritt ist uns gelungen, aber es fehlt noch einiges. Wir sind leider Gottes im Vergleich zu gestern nicht viel schneller geworden. Wir haben einen neuen Motor, der sich auf der Geraden zwar deutlich besser anfühlt, aber er fährt sich auch aggressiver und es dauert, bis wir die richtige Abstimmung haben. Ich hoffe, dass morgen Punkte drin sind."