MotoGP goes Unesco: Sachsenring soll immaterielles Kulturerbe werden

Der ADAC will den Sachsenring als immaterielles Weltkulturerbe anerkennen lassen - So soll auch die Zukunft der MotoGP in der Region langfristig gesichert werden

(Motorsport-Total.com) - Der Sachsenring, eine der traditionsreichsten Rennstrecken Deutschlands, besonders bekannt durch den dortigen Motorrad-Grand-Prix, soll mit seiner einzigartigen Fankultur als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden.

Titel-Bild zur News: MotoGP auf dem Sachsenring

Beim jährlichen MotoGP-Lauf wird der Sachsenring zur Festivalbühne Zoom

Der ADAC Sachsen, seines Zeichens Eigentümer als auch Betreiber der Streckenanlage in Hohenstein-Ernstthal, hat eine entsprechende Bewerbung angekündigt.

Gegenüber dem MDR Sachsen erklärt ADAC-Chef Klaus Klötzner: "Unser Ziel ist es, dieses Gesamtkonstrukt, also nicht nur den MotoGP-Lauf, sondern diese Gesamtveranstaltung, dieses Familienfest zum immateriellen Weltkulturerbe erklären zu lassen. Wir werden uns darum bewerben, aufgrund der langen Fankultur, die wir dort haben, aufgrund dessen, dass es ein Spektakel für die ganze Familie ist."

2027 feiert der Sachsenring 100-Jähriges

Die Sachsenring Event GmbH und der Tourismusverband Chemnitz/Zwickau bereiten derzeit einen Antrag vor, um die Fankultur rund um den Sachsenring in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufnehmen zu lassen. Die Einreichung ist für Oktober 2025 geplant. 2027 feiert die Rennstrecke ihr 100-Jähriges.

Seit der ersten motorsportlichen Veranstaltung 1927, damals noch als Straßenrennen, hat sich der Sachsenring zu einem festen Bestandteil der deutschen Rennlandschaft entwickelt. Von 1961 bis 1972 war er Austragungsort des Grands Prix der DDR.


Fotostrecke: Alle MotoGP-Sieger auf dem Sachsenring

In den 1990ern entstand eine separate Rennstrecke, die im Laufe der Zeit immer wieder modernisiert wurde. Seit 1998 gastiert die Motorrad-WM wieder regelmäßig hier.

Jährlich zieht der Weltmeisterschaftslauf über 200.000 Besucher an, die nicht nur den Rennsport, sondern auch das vielfältige Rahmenprogramm genießen. Dazu gehören Konzerte, Ausstellungen und das legendäre Ankerberg-Festival, das die Veranstaltung zu einem kulturellen Highlight macht. Diese einzigartige Atmosphäre und das friedliche Miteinander der Fans sollen nun offiziell gewürdigt werden.

Was bedeutet immaterielles Kulturerbe?

Zur Erklärung: Immaterielles Kulturerbe bezeichnet lebendige kulturelle Ausdrucksformen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und zur kulturellen Identität einer Gemeinschaft beitragen. Dazu zählen Bräuche, Feste, Musik, Handwerkskünste, Traditionen oder auch Formen des sozialen Zusammenlebens.

Die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe würde nicht nur die Bedeutung des Sachsenrings für die Region unterstreichen, sondern auch zur langfristigen Sicherung des Grands Prix beitragen. Der aktuelle Vertrag mit Rechteinhaber Dorna läuft bis 2026.

Der diesjährige Grand Prix von Deutschland findet vom 11. bis 13. Juli statt.

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