MotoGP-Finale Barcelona: Nakagami in FT1 Schnellster, Kollision des Tech3-Duos

Die WM-Konkurrenten Martin und Bagnaia am Vormittag auf Augenhöhe - Bagnaia stürzt nach Startübung - Takaaki Nakagami mit neuen Reifen Schnellster

(Motorsport-Total.com) - Honda beendete das erste Training beim MotoGP-Saisonfinale auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya an der Spitze. Takaaki Nakagami, der nach diesem Wochenende seine Vollzeit-Karriere beendet, markierte mit 1:40.501 Minuten Bestzeit (zum Ergebnis). Allerdings war das um eine Sekunde langsamer als Ende Mai im ersten Training auf dieser Strecke erzielt worden ist.

Titel-Bild zur News: Takaaki Nakagami, Stefan Bradl

Takaaki Nakagami beendet nach diesem Wochenende seine Vollzeit-Karriere Zoom

Michelin hat für dieses Wochenende insgesamt 1.400 Reifen produziert. Denn erstmals gibt es vier verschiedene Vorder- und drei verschiedene Hinterreifen. Man will Mitte November für alle Temperaturfenster gerüstet sein, die im Herbst in Barcelona herrschen könnten.

Das Vormittagstraining begann bei bewölktem Himmel und 13 Grad Celsius Lufttemperatur. Da es einen weicheren Hinterreifen als Ende Mai im Kontingent gibt, sind schnellere Rundenzeiten im Laufe des Wochenendes nicht ausgeschlossen.

Gleich zu Beginn gab es in Kurve 5 gelbe Flaggen. Michele Pirro, der Fabio Di Giannantonio im VR46-Ducati-Team vertritt, war in der langsamen Linkskurve das Vorderrad eingeklappt. Die Vorderreifen auf Temperatur zu bringen, war entscheidend.

Momente später kam es am Ausgang von Kurve 5 zu einer Kollision der Tech3-Teamkollegen. Pedro Acosta war auf der Innenseite, Augusto Fernandez versuchte ihn auf der Außenseite zu überholen. Am Kurvenausgang kam es auf dem Randstein zur seitlichen Kollision. Beide stürzten.

Acostas KTM krachte gegen die Streckenbegrenzung, Fernandez' KTM lag mitten auf der Strecke. Beide Fahrer waren okay. Um die Trümmerteile zu säubern und den beschädigten Airfence zu ersetzen, musste das Training nach fünf Minuten unterbrochen werden.

Nach der Unterbrechung konnten beide Tech3-Fahrer das Training mit ihren zweiten Maschinen fortsetzen. WM-Favorit Jorge Martin (Pramac-Ducati) zeigte konstant gute Rundenzeiten, während Bagnaia (Ducati) bei Halbzeit einen etwas längeren Boxenstopp einlegte, um am Set-up zu arbeiten.

Danach fuhr auch Bagnaia einen sehr guten Rhythmus. Für den letzten Run wechselte der Italiener auf sein anderes Motorrad. Die gebrauchten Reifen wurden umgesteckt. Martin fuhr wie die meisten Fahrer die Session mit dem gleichen Reifensatz zu Ende.

Martin beendete das Training schließlich an der fünften Stelle, Bagnaias persönliche Bestzeit war um eine Zehntelsekunde langsamer. Er reihte sich hinter seinem Teamkollegen Enea Bastianini an der siebten Stelle ein.

Startübungen: Vinales schneidet Bagnaia, der stürzt in Kurve 1

Den ersten Fehler des Wochenendes machte aber Bagnaia. Als nach dem Training die Startübungen gemacht wurden, rollte er anschließend auf Kurve 1 zu. Von hinten kam Maverick Vinales mit seiner Aprilia angeschlossen und überholte Bagnaia außen auf dem Randstein.

Vinales schnitt zurück auf die Strecke und setzte sich genau vor Bagnaia. In diesem Moment griff Bagnaia in die Bremse. Schlagartig klappte ihm das Vorderrad ein und er ging zu Boden. Bagnaia musste den Weg zur Box zu Fuß antreten.

Nakagami stellte die Bestzeit mit neuen Reifen zum Schluss auf, nachdem er einen Ausrutscher in Kurve 2 gehabt hatte. Dank neuer Reifen hatte der Japaner vier Zehntelsekunden Vorsprung auf Acosta. Der Rookie ist seine Zeit nach der Kollision mit seinem zweiten Bike gefahren.

Alex Marquez (Gresini-Ducati) folgte vor Brad Binder (KTM) an der dritten Stelle. Auch Binder setzte im finalen Run auf neue Reifen. Bester Aprilia-Vertreter war wie so oft zuletzt Vinales als Achter.

Sechste Wildcard für Stefan Bradl

Die Top 10 komplettierten Jack Miller (KTM) und Marc Marquez (Gresini-Ducati). Bester Yamaha-Fahrer war Fabio Quartararo als Elfter. Miguel Oliveira gab nach seiner Handgelenksverletzung von Indonesien sein Comeback.

Er hatte so wie Trackhouse-Teamkollege Raul Fernandez eineinhalb Sekunden Rückstand. Hinter den beiden Aprilia-Teamkollegen klassierte sich Stefan Bradl als Letzter. Für den Honda-Testfahrer ist es der sechste Wildcard-Einsatz in diesem Jahr.

Es ist womöglich Bradls letzter Grand-Prix-Start, denn im nächsten Jahr sollen sich Aleix Espargaro und Takaaki Nakagami die Wildcards aufteilen.

Das Nachmittagstraining beginnt um 15:00 Uhr. Dann geht es um die wichtigen Q2-Plätze.