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MotoGP-Fahrermanager Battistella klärt auf: Verlieren die Piloten jetzt Geld?

Die Fahrerverträge gelten für die Weltmeisterschaft und nicht für die genaue Anzahl an Rennen - Noch gibt es aus dieser Sicht keine großen finanziellen Probleme

(Motorsport-Total.com) - Die Corona-Pandemie hat auch große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Für den Motorsport heißt die Faustregel: keine Rennen, keine Einnahmen. Wie sich die Situation in den kommenden Monaten vor allem für die kleinen Teams der Klassen Moto2 und Moto3 auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Marc Marquez

Die Fahrerverträge sind nicht an die Anzahl der Rennen gebunden Zoom

Wie ist die Situation für die Fahrer? Die Topstars Marc Marquez, Valentino Rossi und Co. haben in den vergangenen Jahren viel Geld verdient. Anders sieht es bei den Fahrern im Mittelfeld der Königsklasse aus und bei den Fahrern der kleinen Klassen, die keine Gehälter in Millionenhöhe erhalten.

"Was die Fahrerverträge angeht, gibt es einen Teil, der mit dem Bildrecht zusammenhängt, und einen anderen Teil, der sich an der Performance orientiert", erklärt Simone Battistella im Gespräch mit 'GPspirit'. Der Italiener ist einer der Fahrermanager im Paddock und kümmert sich um Andrea Dovizioso, Alvaro Bautista, Lorenzo Baldassarri und Alessandro Zaccone.

Noch kein Unterschied, sofern noch Rennen gefahren werden

"Im Moment macht es noch keinen Unterschied - sofern es eine Weltmeisterschaft gibt. Sollte es keine WM geben, dürfte das für die Fahrer kein großes Problem darstellen, sehr wohl aber für die Organisatoren, Sponsoren und so weiter. Wenn es keine Rennen gibt, würde das natürlich zu vielen Problemen führen, nicht so sehr für die Fahrer, aber eben für die Organisatoren und die Teams, weil es Verluste bei den Sponsoren, TV-Rechten und all diesen Dingen geben wird."

Der Motorsport könnte vor allem von einer Seite wirtschaftlich betroffen werden. Eine große Frage betrifft die künftigen Möglichkeiten von diversen Firmen. Wie viel können oder wollen Firmen in Zukunft noch in Sponsoring von Sportveranstaltungen investieren? Sponsoren sind für die Teams, aber auch für Rennstrecken und Promoter eine elementare Einnahmequelle.


Fotostrecke: Die Motorräder und Teams der MotoGP-Saison 2020

"Wir stehen mit den Sponsoren in Kontakt", sagt Battistella weiter. "Aber bevor die Situation nicht klarer wird, ist es unmöglich, ein Gespräch zu führen. Nach jetzigem Stand wird es eine Weltmeisterschaft geben, der Kalender sieht immer noch 19 Rennen vor. Wir müssen also abwarten. Wenn es einen wichtigen Einschnitt bei der Anzahl der Rennen geben sollte, wird man das sicher besprechen müssen."

Die Wahrscheinlichkeit, dass die MotoGP-Saison aus 18 oder 19 Rennen bestehen wird, wird von Woche zu Woche geringer. Sind weniger Rennen für die Fahrerverträge ein Problem? "Der Vertrag gilt für die Weltmeisterschaft", hält Battistella fest. "Wenn Rennen wegfallen, macht das keinen Unterschied. Das war auch nicht der Fall, als man Silverstone vor einigen Jahren streichen musste."

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