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MotoGP-Bremsen: Kühlung und konstante Wirkung entscheidend
Die Bremsen werden von Brembo weiterentwickelt, wodurch die Bremswege kürzer werden - Augenmerk auf Kühlung und konstante Wirkung des Carbon-Materials
(Motorsport-Total.com) - Brembo rüstet derzeit alle MotoGP-Teams mit Bremsen aus. Per Reglement wären auch andere Hersteller erlaubt, aber Nissin hat sich vor wenigen Jahren zurückgezogen. Obwohl Brembo nicht im Wettbewerb mit anderen Firmen steht, gibt es eine konstante Weiterentwicklung. Die Bremsdistanzen werden von Jahr zu Jahr kürzer.

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Brembo rüstet alle MotoGP-teams mit dem Bremssystem aus Zoom
Das liegt an einer Kombination aus Bremsen, Aerodynamik und Reifen. Auch für die Fahrer wird es körperlich zunehmend anstrengender für den Oberkörper und die Arme. Viele behelfen sich mit individuell geformten Tanks, um mit dem Rumpf und den Schenkeln eine bessere Stabilität in der Bremsphase zu haben und die Arme etwas zu entlasten.
Für die MotoGP-Saison 2020 hat Brembo die Bremszange überarbeitet. "Alle werden sie verwenden, weil sie die Vorteile erkennen", sagt Brembo-Techniker Andrea Pellegrini. "Wir haben neue Flügel integriert, um die Kühlung zu verbessern. Die Temperatur der Bremsscheibe, der Bremszange und der Bremsflüssigkeit wird sicher steigen. Um das zu verhindern, haben wir das neue System entwickelt."
Erstmals getestet wurden die neuen Teile im Spätsommer 2019 in Misano. Per Reglement konnte die neue Bremszange dann aber nicht gleich bei den Rennen eingesetzt werden. Als Zulieferer muss Brembo vor der Saison eine Liste mit den jeweiligen Spezifikationen der Teile bei der FIM abgeben. Diese Teile bleiben dann über das Jahr gleich. Somit kommt die neue Bremszange erst 2020 zum Einsatz.
Optimaler Temperaturbereich wird den Teams empfohlen
Die Teams verwenden zwar prinzipiell das gleiche Bremssystem, doch die Kühlschächte und Abdeckungen unterscheiden sich wesentlich - oft auch je nach Strecke und der jeweiligen Außentemperatur. "Für uns ist es eine Herausforderung", sagt Pellegrini, denn "wir müssen den Teams die beste Bremsperformance mit der korrekten Temperatur bieten."

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Unterschiedliche Bremskühlung bei Ducati (vorne) und Honda (hinten) Zoom
"Wir empfehlen den Teams einen bestimmten Temperaturbereich. Sie kennen dieses Limit, aber so wie in der Formel 1 wollen sie den Luftwiderstand so weit wie möglich reduzieren, um die Aerodynamik zu optimieren. Die gleiche Herangehensweise wie in der Formel 1 gibt es nun in der MotoGP."
Entscheidend ist nicht nur die Performance der Bremse, sondern auch, dass sie über die Renndistanz konstant bleibt. "Ist die Bremse nicht konstant, dann kann es auch gefährlich sein", spricht Pellegrini den Sicherheitsaspekt an. "Das Carbon-Material muss man im richtigen Temperaturfenster betreiben. Dann hat man konstante Reibung."
Und diesen Aspekt wollen die Fahrer immer spüren. "Deswegen verwenden die Fahrer diese Bremsscheiben nun auch im Regen. Im Vergleich zu einer Stahlscheibe ist Carbon viel konstanter." Im Regen werden große Abdeckungen verwendet, damit die Carbon-Scheibe die optimale Betriebstemperatur erreicht.
Ab einer Temperatur von 250 Grad Celsius funktionieren Carbon-Bremsen optimal. Die Bremsbeläge, die ebenfalls aus Carbon sind, können Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius erreichen.
Nach 700 bis 900 Kilometern müssen Scheiben und Beläge gewechselt werden. Ersatzteile für ihre Motorräder können die Teams dabei unkompliziert direkt bei einem Brembo-Service-Truck vor Ort bestellen. Wenig bekannt ist, das es auch für das private Motorrad zu Hause einen solch unkomplizierten Weg zur neuen Brembo-Bremsanlage gibt: der Ersatzteil-Spezialist AUTODOC bietet hochwertige Motorrad-Ersatzteile namhafter Hersteller an, unter anderem auch von Brembo. Für das Motorrad passende Bremsbeläge und Bremsscheiben kann man so komfortabel wie in der MotoGP einfach online bestellen und sich nach Hause liefern lassen.
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