Misano: Hayden stand Spies im Weg herum

Nicky Hayden hat im Qualifying in Misano unabsichtlich Ben Spies behindert - Während der eine US-Amerikaner vorne dabei ist, steht der andere in der letzten Reihe

(Motorsport-Total.com) - Ducati hat derzeit keine Chance aus eigener Kraft auf das Podium zu fahren. Wie groß der Unterschied zwischen der Desmosedici und den japanischen Motorrädern von Yamaha und Honda ist, wurde an einer Situation im Qualifying in Misano ersichtlich. Nicky Hayden unterschätzte, wie schnell Ben Spies heranfliegen würde und blockierte ihn unabsichtlich. "Ich weiß nicht zu 100 Prozent, ob mich Nicky gesehen hat. Wenn er mich nicht sah, dann ist es okay, denn das gehört zum Rennsport dazu", meint Spies über diese Situation. "Hat er das jedoch absichtlich gemacht, dann war das nicht sehr cool und ich bin nicht glücklich damit."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden erlebte auch in Misano ein schwieriges Qualifying

"Vielleicht hat er einfach nicht realisiert, wie schnell ich ihn einholen würde. Ich würde ihn jetzt nicht dafür beschuldigen, aber es hat definitiv meine Runde zerstört". Der Yamaha-Pilot qualifizierte sich als Vierter, während Hayden 15. wurde. "Ich bin ihm im Weg gestanden", gibt der Weltmeister von 2006 unumwunden zu. "Ich habe mich umgedreht und Ben gesehen, aber er war viel schneller da als ich es erwartet habe."


Fotos: MotoGP in Misano, Samstag


"Es war meine Schuld und ich habe keine Ausreden. Er kämpft um die erste Startreihe, während ich in der letzten stehe. Dieser Abschnitt ist so schnell und es war ein Anfängerfehler. Ich habe es nicht absichtlich getan, weil ich es selbst hasse, wenn jemand so etwas macht." Unterschiedlicher könnte das Ergebnis der beiden US-Amerikaner nicht ausfallen. Hayden war eine Sekunde langsamer als Spies.

"Der Vormittag lief nicht so schlecht. Ich fuhr mit den gebrauchten Reifen vom Freitag, fand damit in einen vernünftigen Rhythmus und bin einige gute Runden gefahren", schildert Hayden seinen Tag. "So wie es in letzter Zeit der Fall ist, wurde es am Nachmittag schlechter. Der Vorderreifen hat gepusht und ich hatte viel Chattering, sogar mit der weichen Mischung. Für Ducati ist es auf heimischem Boden schwer."

"Das Team versucht alles und die Fans wollen etwas von uns sehen. Ich muss daran glauben, dass das Motorrad besser als Platz 15 ist. Ich muss auch selbst einen besseren Job machen. Wir hatten uns den Tag anders vorgestellt. Ich bin zwar eine halbe Sekunde schneller als im Vorjahr gefahren, aber ich war noch lange nicht schnell genug. Ich weiß nicht, wie ich einen positiven Schwung schaffen soll."

Die US-amerikanischen Fans haben mit Spies ein heißes Eisen im Feuer. In Indianapolis war der Yamaha-Pilot schnell unterwegs, doch in Misano fehlten acht Zehntel im Qualifying. "Selbst wenn wir das Motorrad hinbekommen, bin ich mir nicht sicher, dass ich den Speed von Indy fahren kann, wo ich so schnell wie Casey war. Ich kann aber um das Podium kämpfen. Es wird schwierig, aber es ist möglich."