• 27.01.2008 17:02

  • von David Pergler

Michelin schließt Tests in aufgeräumter Stimmung ab

Michelin arbeitete seine Hausaufgaben ab, welche man sich auferlegt hat, um Bridgestone zu schlagen und vergibt sich selbst bei deren Bewertung gute Noten

(Motorsport-Total.com) - Bei den Sepang-Tests hat sich Michelin gut aus der Affäre gezogen. Zwei Tagesbestzeiten von insgesamt drei Testtagen lassen darauf schließen, dass sich die Michelin-Armada aufgemacht hat, um Bridgestone wieder vom Thron zu stoßen. Bemerkenswert dabei war vor allem das teaminterne Duell zwischen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

2008 will Michelin in der MotoGP zurückschlagen und Bridgestone besiegen

Dieses Duell ist dahingehend von höchstem Interesse, als dass beide Fahrer auf dem selben Motorrad sitzen, aber auf unterschiedliche Reifenmarken setzen, nämlich Rossi auf Bridgestone und Lorenzo auf Michelin. Während den ersten beiden Tagen konnte der MotoGP-Neuling dem Italiener gut folgen, saß ihm von den Zeiten her ziemlich im Nacken und konnte ihn am letzten Testtag sogar deutlich besiegen.#w1#

Nun ist die Aussage von Wintertests aufgrund unterschiedlicher Testprogramme nie recht eindeutig, doch wenn man Rossis grandiose Fahrkünste bedenkt und berücksichtigt, dass Lorenzo ein MotoGP-Rookie ist und bei den vergangenen Sepang-Tests vor Weihnachten noch lernen musste, wofür welcher Knopf auf der Yamaha eigentlich gut ist, lässt das doch den einen oder anderen Schluss zu. Hat der italienische Megastar aufs falsche Pferd gesetzt?

Michelin ist jedenfalls mit den Testergebnissen sehr zufrieden, wie Michelins Entwicklungschef Jean-Philippe Weber erläuterte: "Unser Gesamtgefühl von diesen Tests ist recht gut. Ich bin mit der Beständigkeit unserer neuesten Reifen zufrieden. Das ist etwas, an dem wir nach dem Sepang-Rennen des vergangenen Jahres unbedingt arbeiten wollten."

"Die Reifenprofile der Vorder- und Hinterräder, die wir 2008 verwenden werden, haben sich nicht allzu sehr im Vergleich zu denen aus dem Vorjahr verändert.", erklärte der Franzose die Details. "Wir haben uns auf die Konstruktionen und Komponenten konzentriert. Schon bei den Reifentest mit unseren neuesten Reifen in Jerez im November hatten wir sehr gute Ergebnisse erzielt. Wir haben also in dieser Richtung weitergearbeitet. Von den Fahrern erhalten wir gutes Feedback."

Schritt für Schritt hat Michelin seine To-Do-Liste abgearbeitet: "Es war sehr wichtig, einige Longruns zu absolvieren und die meisten unserer Fahrer haben während dieser Tests einige gute Longruns absolviert. Die Aufwärmzeit der Reifen und deren Temperaturfenster für den optimalen Betrieb wollten wir ebenfalls verbessern, das haben wir schon bei unseren vergangenen Tests in Jerez optimiert. Das ist aber etwas, was wir trotzdem weiter verbessern müssen, besonders wenn wir nächsten Monat in Jerez in kühleren Bedingungen unterwegs sind und vielleicht auch während der Nacht-Tests in Katar."

"Mit den 16-Zoll-Reifen haben wir gute Fortschritte gemacht", so Weber. "Natürlich wollen wir die Reifen noch weiter verbessern. Wir werden während der kommenden Tests weiterhin hart arbeiten, um ein gutes Verständnis von der Entwicklung unserer Reifen zu erhalten, wenn das erste Rennen des Jahres langsam näher rückt."

Besonders Yamaha-Tech-3-Pilot Colin Edwards war von dem neuen Gummis sehr angetan: "Michelin hat einige Reifen mitgebracht und diese haben mir meine schnellsten Rundenzeiten erlaubt. Der neue Rennreifen scheint phänomenal zu sein. Sie haben sehr hart gearbeitet und das zahlt sich nun aus. Das macht die ganze Sache spannend, wenn wir nach Phillip Island gehen." Der Kampf Bridgestone vs. Bridgestone wird wohl auch das Jahr 2008 beherrschen.