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Martin verdoppelt WM-Vorsprung, Bagnaia "vom Weg abgekommen"
Jorge Martin muss sich am Sonntag zwar Marc Marquez geschlagen geben, baut seinen WM-Vorsprung auf Francesco Bagnaia aber aus - Der Weltmeister hadert
(Motorsport-Total.com) - Während Jorge Martin den MotoGP-Sprint am Samstag noch dominiert hatte, ging dem WM-Leader das Grand-Prix-Rennen auf Phillip Island nicht so leicht von der Hand. Zwar führte er erneut vom Start weg, musste sich aber dann aber sowohl mit Francesco Bagnaia als auch Marc Marquez duellieren.

© Motorsport Images
Jorge Martin reist mit 20 Punkten Vorsprung in der WM nach Thailand Zoom
Letzterer machte ihm den Sieg in der Schlussphase schließlich streitig, sodass sich Martin mit Platz zwei begnügen musste. Da Bagnaia nur als Dritter ins Ziel kam, machte er in der WM aber weitere Punkte gut und kommt jetzt auf 20 Punkte Vorsprung.
"Ich kann nicht sagen, dass ich mit diesem Wochenende unglücklich bin", sagt Martin. "Ich stand auf Poleposition, habe das Sprintrennen gewonnen, und heute wollte ich natürlich auch gewinnen. Aber das Gefühl war nicht dasselbe wie gestern."
"Ich hatte Probleme, den Hinterreifen optimal zu nutzen, und rutsche viel herum. Deshalb konnte ich keine große Lücke zu Pecco und Marc aufrechterhalten, die sich im Vergleich zu gestern gesteigert haben", analysiert der Spanier, der das Rennen zwar lange anführte, sich an der Spitze aber nie wirklich freifahren konnte.
"In der Mitte des Rennens begann ich, mich etwas besser zu fühlen", erzählt er weiter. "In Kurve 1 wäre ich dann aber fast gestürzt, sodass sie direkt an mir dran waren."
Martin: Kein unnötiges Risiko eingehen
Eine Attacke des Weltmeisters ließ nicht lange auf sich warten: "Als Pecco mich überholte, musste ich mein Mindset ein wenig ändern und begann, mehr zu pushen." Martin eroberte die Position zurück und konnte Bagnaia, nicht aber Marquez abschütteln.
"Im Kampf mit Marc versuchte ich am Ende, alles zu geben und das Rennen zu gewinnen. Aber ich denke, er hatte nichts zu verlieren. Deshalb war es von meiner Seite aus schwieriger, mit ihm zu kämpfen", erklärt der WM-Leader mit Blick auf den Titelkampf. Deshalb wollte er ein unnötiges Risiko eingehen.
Angesprochen auf Marquez' Attacke in Kurve 4 sagt Martin: "Er war schon ziemlich aggressiv. Ich wusste, dass es in Kurve 4 passieren würde. Ich habe ihn dort immer gehört."
"Seit Runde fünf oder sechs hatte ich mit dem Vorderreifen auf der rechten Flanke zu kämpfen, was es für mich schwierig machte. Er hatte heute einfach etwas mehr, vielleicht nicht in Sachen Geschwindigkeit, aber hinsichtlich des Risikos, das er nehmen kann. Insofern war der zweite Platz für mich heute okay."
Mit ihm und dem Sprintsieg am Samstag konnte Martin seinen Vorsprung auf Bagnaia in der WM verdoppeln. "Es war schön, einen kleinen Kampf mit Pecco im Rennen zu haben", betont er, "denn normalerweise fährt er vorneweg oder ich fahre vorneweg. Diesmal haben wir uns zumindest auf einer Runde duelliert."
Bagnaia: Am Samstag den Weg verloren
Zu dem Zeitpunkt hatte Bagnaia noch die Hoffnung, um den Sieg mitkämpfen zu können. Doch anschließend musste der Ducati-Pilot deutlich abreißen lassen. Im Ziel betrug sein Rückstand auf Rennsieger Marquez ganze zehn Sekunden.
"Leider sind wir gestern ein bisschen vom Weg abgekommen. Am Freitag fühlte ich mich noch gut, aber gestern war der Wind stärker und wir mussten für das Rennen eine Änderung vornehmen, die nicht funktionierte", blickt Bagnaia auf das Sprintrennen zurück, das er am Samstag auf Platz vier beendet hatte.
"Mir war von Runde 1 an klar, dass es kompliziert werden würde, vorne mitzufahren. Aber ich gab mein Maximum und wurde Vierter. Heute im Warm-up probierten wir ein anderes Set-up aus, das besser funktionierte. Aber es war vielleicht etwas zu spät."
"Im Rennen fühlte ich mich zwar besser, aber ich hatte immer noch Probleme mit dem Turning. Es war ein Schritt im Vergleich zu gestern, aber er war nicht groß genug. Ich spürte schnell, dass ich den Vorderreifen zu sehr beanspruchte. Er war nach 15 Runden komplett hinüber", beschreibt Bagnaia seine Probleme.
"Ich versuchte dann, die Pace mit dem Hinterreifen aufrechtzuerhalten, der auch entsprechend nachließ. Die letzten fünf Runden befand ich mich also in Schwierigkeiten."
Vorsprung in der WM geht rauf und runter
Immerhin reichte es diesmal aber für das Podest. Was den WM-Stand betrifft, sagt Bagnaia: "Für uns ist die Situation wie in Indonesien." Dort lag er nach den Rennen 21 Punkte hinter Martin, konnte aber in Japan auf zehn Zähler verkürzen.
"Mal machen wir Punkte gut, mal verlieren wir Punkte. Es ist recht ausgeglichen. Leider hängt mir der Kontakt mit Alex Marquez, der in Aragon zum Sturz führte, in der WM immer noch nach. Aber wir müssen fokussiert bleiben und reisen mit Selbstbewusstsein zu den nächsten Strecken, auf denen ich immer schnell war."
"Buriram und Malaysia sind zwei Strecken, die besser zu meinem Fahrstil passen", hält Bagnaia fest. "Ich denke, ich kann dort stärker sein. Wir wussten im Vorhinein, dass die Gefahr, hier auf dieser Strecke Punkte zu verlieren, recht groß war."
"Wir versuchten alles, um es zu vermeiden, aber es hat nicht gereicht. Jorge hat das Wochenende über einen perfekten Job gemacht. Ich denke, in Buriram haben wir eine gute Chance, wieder vorne mitzukämpfen. Letztes Jahr hat Jorge gewonnen, also mal sehen, wie es dieses Jahr ausgeht", blickt der Weltmeister voraus.
Martin ergänzt: "Jede Saison ist anders. Vergangenes Jahr war ich im letzten Teil der Saison sehr konkurrenzfähig. Ich denke, es wird wie immer sein: Pecco, ich, Marc, Enea (Bastianini; Anm. d. R.), wir vier haben immer die Möglichkeit zu gewinnen."
"Für mich ist es toll, in der Lage zu sein, mit Pecco um den Titel zu kämpfen, mit Marc um Rennsiege zu kämpfen. Also werde ich das auch in Thailand versuchen."


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