Marquez wieder der Alte? "Das Gefühl kommt langsam zurück"
Marc Marquez möchte seine Pole-Position auf dem Sachsenring nicht überbewerten, glaubt aber trotzdem, dass sich Honda aktuell auf dem richtigen Weg befindet
(Motorsport-Total.com) - Es erinnert ein bisschen an alte Zeiten: Marc Marquez dominiert das Wochenende am Sachsenring, lag in allen Trainings vorne und schnappte sich souverän die Pole-Position (zum Qualifyingergebnis). Von der Krise, die dem Weltmeister und Honda 2015 das Leben schwer macht, ist aktuell wenig zu spüren. Doch der Spanier möchte nun nicht übermütig werden, denn der Sachsenring war schon immer eine Strecke, die ihm besonders gelegen hat. Das ändert sich offenbar auch im Krisenjahr 2015 nicht.

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Marc Marquez fühlt sich auf der Honda am Sachsenring endlich wieder wohl Zoom
"Wir haben noch immer einige Probleme, aber bei den Kurven hier können wir diese Probleme umfahren", erklärt Marquez die plötzliche Leistungssteigerung. "Was mir und Dani hier entgegenkommt, ist die Tatsache, dass es hier nur zwei von den Kurven gibt, in denen wir Probleme haben", schildert der Spanier weiter. Das große Problem der Honda ist 2015 das teilweise extreme Rutschen des Hinterrads am Kurveneingang.
"Ich denke, dass Dani in den Kurven acht und zwölf die gleichen Probleme hat. Da haben wir noch immer dieses Rutschen und müssen uns verbessern. Es sieht aber so aus, dass wir hier auf dieser Strecke weniger Probleme haben", freut sich Marquez und erklärt: "An diesem Wochenende fühle ich mich sehr gut auf dem Motorrad. Es sieht so aus, dass das Gefühl langsam zurückkommt."
"Seit Assen fühle ich mich besser auf dem Bike. Hier haben wir das bestätigt, aber wir müssen auch ehrlich sein: Diese Strecke kommt meinem Fahrstil und der Honda entgegen. Wir müssen dieses Potenzial ausschöpfen", weiß der Spanier und ergänzt: "Das Ziel war es, in die erste Reihe zu kommen, denn hier ist das Überholen schwierig. Die erste Reihe war wichtig, aber meine Hauptgegner stehen auch in der ersten Reihe, also wird es ein schwieriges Rennen werden. Die erste Kurve ist hier immer knifflig."
2014 hätte nach so einem Qualifying wohl jeder einen klaren Start-Ziel-Sieg von Marquez im Rennen erwartet. Doch in diesem Jahr ist das anders. Das weiß auch Marquez: "Wir hatten in vielen Rennen Probleme. Assen war etwas besser, aber ich möchte abwarten, geduldig sein und meine Rennpace verbessern. Hier sieht es so aus, dass ich das geschafft habe, aber in den anderen Rennen war das nicht der Fall. Ich fühle mich stark, aber ich möchte trotzdem vorsichtig sein."
Auf die Frage, was ihn denn am Sonntag einbremsen könnte, antwortet der Weltmeister mit einem Lachen: "Alles!" Das Selbstvertrauen scheint zwar zumindest teilweise wieder zurückgekehrt zu sein, doch Marquez weiß, dass 2015 manchmal alles schief ging, was schiefgehen konnte. Auch das Finish in Assen, als es zur Berührung mit Valentino Rossi kam, spukt möglicherweise noch immer im Kopf des Spaniers herum.
"Wenn ich wieder mit jemandem in die letzte Kurve gehe, dann kann es interessant werden. Wir werden versuchen, es besser zu machen als in Assen", erklärt er mit einem Lachen und ergänzt: "Ich werde versuchen, als Erster in die letzte Kurve zu gehen. Dann wird es einfacher werden." Möglicherweise klappt es dann ja auch endlich mit dem zweiten Saisonsieg des Spaniers.

