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  • 19.05.2017 19:20

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Marquez und Pedrosa trennen am Freitag in Le Mans Welten

Während Marc Marquez mit Platz zwei am Trainingsfreitag in Frankreich zufrieden war, fiel Dani Pedrosa weit zurück - Honda-Pilot hadert mit Reifen und Grip im Regen

(Motorsport-Total.com) - Für MotoGP-Weltmeister Marc Marquez hat das Grand-Prix-Wochenende in Le Mans vielversprechend begonnen. Der Honda-Pilot konnte sich sowohl im ersten Freien Training bei Mischbedingungen als auch in der komplett nassen zweiten Trainingssession an die jeweils zweite Position der Zeitentabelle setzen. Am Morgen war lediglich Jack Miller (Marc-VDS-Honda) schneller, am Nachmittag stand Andrea Dovizioso ganz oben.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez zeigte in Le Mans bei schwierigen Bedingungen ein gute Pace Zoom

"Es ist positiv, dass wir heute gut gestartet sind, denn hier in Le Mans ist es wichtig, auf alle möglichen Bedingungen gefasst zu sein", zieht Marquez ein Zwischenfazit. "Am Morgen herrschten Mischbedingungen. Die Strecke ist gegen Ende immer weiter abgetrocknet, deshalb konnten wir letztlich auf Slicks rausgehen. Das Gefühl hat da schon gestimmt, aber das Wichtigste ist, dass wir auch im komplett Nassen schnell waren."

Er und sein Team optimierten die Regenabstimmung seiner Honda RC213V, sodass sich der Spanier in seinem zweiten Run "wirklich gut auf dem Motorrad" fühlte. Erstmals kam im Regen auch der verkürzte Auspuff zum Einsatz, den Marquez bisher nur in Jerez unter trockenen Bedingungen getestet hatte. Der 24-Jährige konstatiert: "Im Regen müssen wir diesbezüglich noch am Set-up arbeiten, denn da gibt es noch Bereiche, in denen ich Probleme habe."

Marquez mit neuem Auspuff noch nicht bei 100 Prozent

"Aber der Auspuff hilft mir dabei, mehr so zu fahren, wie ich es möchte", erklärt der Spanier weiter. Noch fühle er sich damit nicht bei 100 Prozent, werde den Auspuff aber weiter nutzen, "denn wir glauben an das Potenzial. Wir brauchen einfach mehr Kilometer, um ihn besser zu verstehen. Aber selbst im Nassen sind wir damit nicht weit entfernt von der Performance mit dem anderen Auspuff", urteilt Marquez insgesamt positiv.

Am Samstag hofft er auf trockene Verhältnisse. "Denn es scheint, als werde es ein Trockenrennen, deshalb ist es wichtig, das Motorrad richtig abzustimmen", erklärt der Honda-Fahrer. Vom neuen Asphalt in Le Mans zeigt er sich begeistert: "Die neue Oberfläche ist unglaublich, zumindest was das Fahren im Nassen angeht. Der Grip ist sehr gut und auch wenn es schwer ist, die Reifen auf Temperatur zu bringen, wenn man das schafft, ist man wirklich schnell."

Auch Teamkollege Dani Pedrosa verzeichnete positive erste Eindrücke von der neuen Streckenoberfläche: "Die Strecke ist sehr flach, hat wenig Bodenwellen", lobt der Spanier. Mehr könne er noch nicht sagen, denn insbesondere seine Nachmittagssession sei nicht besonders aussagekräftig gewesen. Dort landete der 31-Jährige nur auf einem enttäuschenden 21. Rang und hatte satte 4,131 Sekunden Rückstand auf die Spitze.


Fotos: Honda, MotoGP in Le Mans


Dani Pedrosa mit Problemen: Kein Grip, kein Gefühl

"Der Nachmittag war kompliziert", gibt Pedrosa zu. "Es war nass, also erwartete ich ein gutes Training. Aber ich habe einfach keine Temperatur in den Hinterreifen bekommen, das war wirklich seltsam." Folglich fehlten sowohl Grip als auch Gefühl, weshalb keine respektable Rundenzeit zustande kam. Den Grund dafür konnte er sich nicht erklären, stellte aber fest, dass auch andere Fahrer Probleme hatten, "denn die Lücke vom Ersten zum Letzten war extrem groß".

Seine Zeit aus dem Morgentraining rettete den Spanier in der Tageswertung immerhin auf Platz 14. "Wir sind im Nassen gestartet und am Ende war es fast trocken. Ich bin ein bisschen zu spät auf Slicks gewechselt und konnte meine Rundenzeit nicht verbessern", blickt Pedrosa zurück. Wie Marquez hofft auch er, dass das Wetter am Wochenende trocken bleibt und er bei Null starten kann, um Gefühl und Performance wiederzufinden.