• 13.02.2013 15:28

Marquez hat "das Limit des Bikes noch nicht gefunden"

MotoGP-Rookie Marc Marquez hinterließ bei den ersten Testfahrten des Jahres einen starken Eindruck und sieht noch Steigerungspotenzial

(Motorsport-Total.com) - Bei den ersten Testfahrten des MotoGP-Jahres 2013 fuhr der amtierende Moto2-Weltmeister Marc Marquez auf Anhieb in der Spitzengruppe mit. Hinter den arrivierten Stars Dani Pedrosa (Honda), Jorge Lorenzo und Valentino Rossi (beide Yamaha) schloss der spanische Honda-Werksfahrer, der am Sonntag 20 Jahre alt wird, den ersten Sepang-Test als Vierter ab.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

MotoGP-Rookie Marc Marquez wird am Sonntag 20 Jahre alt Zoom

Im Interview spricht Marquez über seine Eindrücke von der Honda RC213V, über die Bereiche, in denen er noch Luft nach oben sieht, über seine Einschätzung der Rundenzeiten und über seine Pläne für den zweiten Sepang-Test Ende des Monats.

Frage: "Marc, wie beurteilst du die drei Testtage in Sepang?"
Marc Marquez: "Der erste Test ist immer etwas Besonderes, denn nach der Winterpause ist man immer nervös. Mit dem Motorrad lief es gut, besser als ich es erwartet hatte. Auch die Arbeit mit dem Team lässt sich gut an. Wir finden langsam, aber sicher zueinander. Ich habe ein paar neue Dinge ausprobiert und hatte zudem meinen ersten Crash mit dem MotoGP-Bike. Es war kein großer Sturz. Langsam, aber sicher verstehe ich das Motorrad. Genau darum geht es unterm Strich bei den Testfahrten im Vorfeld der Saison."

Frage: "Was gefiel dir beim Fahren der RC213V am besten und was fiel dir am schwersten?"
Marquez: "Beim Bremsen jedesmal denselben Punkt zu treffen und konstant zu sein, ist nach wie vor das Schwierigste für mich. Am besten gefallen mir die Leistung und das Beschleunigungsvermögen. Auch wenn ich beim Motorradfahren grundsätzlich immer Spaß habe, so habe ich inzwischen noch mehr Spaß, denn ich habe die Kraft des Motorrads inzwischen besser unter Kontrolle."

Frage: "Fühltest du dich nach den drei Testtagen müde?"
Marquez: "Am zweiten Tag tat mir alles weh, aber die Physiotherapeuten erledigten gute Arbeit. Beim ersten Test ist so etwas normal."

Das Bike gibt noch die Richtung vor

Marc Marquez

Das Bremsen bereitet Marquez derzeit noch die größten Schwierigkeiten Zoom

Frage: "Gibt das Bike nach wie vor die Richtung vor oder kannst du inzwischen entspannter fahren?"
Marquez: "Derzeit hat das Motorrad in gewissen Bereichen noch das Sagen. In manchen Kurven spiele ich mit meiner Position auf dem Bike, aber generell muss ich mich noch besser darauf einstellen."

Frage: "Ist es möglich, mit diesem Motorrad Spaß zu haben?"
Marquez: "Ja, das ist möglich. Die erste Runde nach der Winterpause ist aufregend, erst Recht, wenn man seinen Kopf am Ende der Geraden bei 300 km/h in den Wind hält. Am ersten Tag tat mir der Nacken etwas weh, denn das sind schon wirklich leistungsstarke Motorräder. Als ich mit abgefahrenen Reifen unterwegs war und das Bike zu rutschen begann, hatte ich richtig Spaß. Man kann mit diesen Bikes sehr viel Spaß haben."

Frage: "Bist du auf der Strecke anderen Fahrern begegnet?"
Marquez: "Ein paar wenigen wie Lorenzo, Dani (Pedrosa) und Valentino (Rossi; Anm. d. Red.). Wir haben uns ein paar Mal gesehen, fuhren dabei aber nicht schnell, weshalb ich mir nichts abschauen konnte."

Rundenzeiten bedeuten nichts

Marc Marquez

Der MotoGP-Rookie hat die RC213V noch nicht an seinen Fahrstil angepasst Zoom

Frage: "Siehst du dich durch deine starken Rundenzeiten unter zusätzlichem Druck?"
Marquez: "Ich ging nicht davon aus, auf dem Level von Dani, Valentino und Lorenzo zu fahren, doch ich kam besser und besser zurecht. Die Rundenzeiten bedeuten im Moment nichts, da viele verschiedene Dinge ausprobiert werden. Es ist aber natürlich immer besser, vorn dabei zu sein als sich weiter hinten abmühen zu müssen."

Frage: "In zwei Wochen stehen die nächsten Testfahrten in Sepang an. Was hast du dir für diese drei Tage vorgenommen?"
Marquez: "Bis jetzt habe ich das Limit des Bikes noch nicht gefunden. Beim Test in der vergangenen Woche war ich es, der sich auf das Motorrad einstellen musste. Beim nächsten Test wollen wir beginnen, das Bike an meinen Fahrstil anzupassen."

Frage: "Spürst du inzwischen den Druck der Königsklasse?"
Marquez: "Ja, ein bisschen. Es ist nicht nur auf der Strecke, sondern aufgrund der Interviews und allem, was dazugehört, auch abseits eine andere Welt. Zu Beginn kommt einem das ein bisschen seltsam vor."

Frage: "Welche Sprache wird im Fahrerlager gesprochen?"
Marquez: "In erster Linie Englisch. In unserer Freizeit sprechen wir mehr Italienisch und auch ein bisschen Spanisch. Italienisch dominiert, aber wenn wir arbeiten, sprechen wir Englisch."