Marquez: Aufholjagd gehörte nicht zum Plan
Marc Marquez hat seine Dominanz in Le Mans einmal mehr unter Beweis gestellt und pflügte fast problemlos durch das Feld - Sein Blick richtet sich schon auf Mugello
(Motorsport-Total.com) - Während des gesamten Sonntags machte Weltmeister Marc Marquez nur zwei größere Fehler. Der erste unterlief ihm gleich in der ersten Runde des Grand Prix von Le Mans, als sich der Honda-Pilot, der von der Pole-Position gestartet war, plötzlich nur noch im Mittelfeld wiederfand. Der zweite Fauxpas unterlief ihm dann bei der Pressekonferenz nach dem Rennen, als er zunächst vergaß, die Kappe des Sponsors aufzusetzen.

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Marc Marquez machte in Le Mans seinen fünften Sieg in Serie perfekt Zoom
Doch ebenso, wie er dieses Missgeschick mit einem netten Lachen wieder vergessen machte, bügelte er auch scheinbar problemlos seine verkorkste erste Runde im Rennen wieder aus. "Ich genieße es, wenn das Rennen so ist", berichtet Marquez, der das Rennen am Ende doch wieder relativ souverän gewann und damit seinen fünften Sieg im fünften Saisonlauf feierte.
"Heute war es meine Strategie, nicht in jeder Runde zu führen, denn 28 Runden sind lang. Allerdings war es nicht mein Plan, bis auf Platz neun oder zehn zurückzufallen", sagt der WM-Spitzenreiter mit einem Lächeln und ergänzt: "Es sieht von außen einfach aus, aber in der Box wissen wir, wie wir arbeiten müssen. Wir pushen in jeder Sitzung sehr hart."
Lob von der Konkurrenz
Trotzdem verzweifelt die Konkurrenz so langsam an dem amtierenden Champion, der die Rennen scheinbar auch vom letzten Startplatz aus problemlos gewinnen würde. "Ich hätte mit ihm kämpfen müssen als ich 22 war", sagt beispielsweise Valentino Rossi mit einem herzhaften Lachen. Der neunmalige Weltmeister ergänzt: "Aber es ist immer eine gute Motivation. Das Level ist so hoch und wenn man ihn schlagen will, dann muss man mehr als 100 Prozent geben."
Dabei war es zumindest in der Anfangsphase des Rennens noch umgekehrt und Marquez musste Rossi hinterherjagen. Dabei interessierte es den Spanier auch gar nicht, an welcher Position er sich überhaupt befand. "Da habe ich gar nicht drauf geachtet. Ich achtete nur auf Valentino", sagt Marquez.
Alvaro Bautista, der am Ende Dritter wurde, fügt hinzu: "Es ist schön, so einen Fahrer wie ihn zu haben. Es gibt der Kategorie ein höheres Level. Es macht Spaß, mit Marc zu fahren. Ich habe eine gute Beziehung zu ihm, also freue ich mich für ihn." Der Weltmeister selbst hat seinen Blick aber schon wieder auf das nächste Rennen gerichtet.
Alle Augen auf Mugello
"Jetzt kommen wir nach Mugello, wo ich im vergangenen Jahr große Probleme hatte. Ich denke, dass es ein schönes Wochenende wird, denn alles wird enger zusammen sein", prophezeit der 21-Jährige. Vor allem Lokalmatador Rossi würde dort der Siegesserie von Marquez wohl nur zu gerne ein Ende setzen. Die Unterstützung der Fans wird er auf jeden Fall auf seiner Seite haben.
"Natürlich! Ich denke, dass Valentino dort stark sein wird, denn es ist seine Heimstrecke. Aber auch Jorge (Lorenzo; Anm. d. Red.) ist dort jedes Jahr schnell. Es wird interessant werden, denn auch Dani (Pedrosa) wird wieder bei 100 Prozent sein. Wir werden unser bestes geben und versuchen, um den Sieg zu kämpfen", verspricht Marquez.

