Marc Marquez überrascht sich im Sprint selbst: "Dieses Podium nicht erwartet"

Gresini-Pilot Marc Marquez kämpft nach einem schwierigen Freitag am Samstag im Sepang-Sprint ums Podest - Von seiner eigenen Pace zeigt er sich selbst überrascht

(Motorsport-Total.com) - Noch am Freitag hatte Marc Marquez seine Aussichten in Sepang als eher gering eingeschätzt. Doch im MotoGP-Sprint kämpfte der Gresini-Pilot erneut ums Podest und fuhr seinen siebten zweiten Platz an einem Samstag ein.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez kämpfte im Sprint von Beginn an um die Spitzenplätze Zoom

Schlüssel zum Erfolg war zunächst ein starker Start aus der zweiten Reihe. Marquez drang direkt auf Platz drei vor und reihte sich damit hinter den beiden Titelrivalen Jorge Martin und Francesco Bagnaia ein. Als Letzterer in der dritten Runde stürzte, übernahm Marquez Platz zwei und gab diesen nicht mehr ab.

"Mein Start war super gut. Das hat meinem Rennen sehr geholfen", sagt der Spanier und gesteht: "Das Tempo war etwas unerwartet. In den Trainings war die GP24, oder besser gesagt waren Bagnaia und Martin ziemlich weit weg. Aber ich sah, dass der Speed da war, ich fuhr in den ersten Runden 1:57er-Zeiten."

"Also sagte ich mir: Mal sehen, was wir erreichen können. Das Rennen auf dem Podium zu beenden, hatte ich nicht erwartet. Das ist also super gut", betont Marquez.

In Gedanken war er jedoch bei den Opfern der Flutkatastrophe in Valencia: "Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dieses Podium Valencia zu widmen. Ich weiß, dass das im Moment nichts bedeutet. Aber ich hoffe, sie spüren die Unterstützung."

Marquez: Sepang liegt mir traditionell nicht

Noch am Freitag hatte Marquez mit Blick auf seine Performance von einem "schwierigen Tag" gesprochen. "Ich bin mit einer positiven Einstellung gestartet, aber wir haben in Malaysia mehr zu kämpfen als sonst. Deshalb müssen wir härter arbeiten, um ein gutes Niveau zu erreichen", sagte er nach dem Trainingsauftakt.

"Dies ist eine Strecke, die mir schon immer nicht wirklich liegt. Früher, vor meiner Verletzung, konnte ich das noch kompensieren. Aber mein Fahrstil hat sich geändert. Ich überfahre das Motorrad nicht mehr so sehr. Auf Strecken, auf denen ich früher zu kämpfen hatte, ist das jetzt noch etwas mehr der Fall."


MotoGP: Grand Prix von Malaysia (Sepang) 2024

Dennoch gelang es Marquez und Gresini am Samstag, sich durch ein paar Anpassungen am Set-up zu steigern und jenen Vorteil zu erarbeiten, "den wir in der ersten Jahreshälfte noch nicht hatten", wie der sechsfache MotoGP-Champion erklärt.

"Jetzt verfügen wir über mehr Erfahrung mit dem Motorrad und mit den Technikern. Sobald ich Probleme habe, weiß ich, was ich auf dem Motorrad brauche und sie wissen, was ich für meinen Fahrstil brauche. Das hilft uns, Probleme zu lösen und im Verlauf eines Rennwochenende Fortschritte zu machen", hält Marquez fest.

Qualifying bleibt für Marquez Schwachpunkt

Noch nicht zufrieden ist er mit seinem Qualifying, das er diesmal auf dem fünften Platz beendete und das für ihn eine kleine Baustelle bleibt. "Mit neuen Reifen macht nicht nur das Motorrad, sondern auch der Fahrer einen Unterschied", sagt er.

"Im Vergleich mit den anderen GP23 bin ich, was die Rennpace betrifft, immer schneller, aber im Qualifying waren mein Bruder Alex und Bezzecchi schon oft viel näher. Das heißt, dass ich an diesem Punkt noch arbeiten und etwas finden muss."

Angesprochen auf die gute Zusammenarbeit in der Gresini-Garage und die Aussicht, dass er sich 2025 mit dem Wechsel ins Ducati-Werksteam wieder um- und auf einen neuen Crewchief einstellen muss, sagt Marquez: "Natürlich habe ich im Laufe meiner Karriere immer versucht, mit denselben Leuten zusammenzuarbeiten."

Marquez-Crewchief Frankie Carchedi

Marquez und sein Crewchief Frankie Carchedi sind ein eingespieltes Team Zoom

"Man kann einen sehr guten Fahrer und einen sehr guten Techniker haben, aber wenn das Zwischenmenschliche nicht stimmt, ist es unmöglich, das Beste herauszuholen", weiß er. Mit Frankie Carchedi stimmt die Chemie bei Gresini.

Doch er wird nicht mit aufsteigen. Trotzdem sagt Marquez: "Mit einem Jahr Erfahrung auf diesem Motorrad glaube ich, dass der Übergang leichter sein wird. Außerdem werde ich auf einem Werksbike in einem Werksteam fahren. Sie haben alle Informationen aus diesem Jahr und alle Voraussetzungen, mir zu helfen."