• 03.09.2016 21:35

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Marc Marquez räumt Fehler ein: Das führte zum Quali-Sturz

Nach seinem Sturz im Qualifying von Silverstone muss sich Marc Marquez mit Startplatz fünf begnügen - Für das Rennen gibt es ein großes Fragezeichen

(Motorsport-Total.com) - Noch im Vorjahr hatte Marc Marquez beim Großen Preis von Großbritannien mit einer Rekordzeit die Pole-Position geholt. Diesmal wurde die Zeitenjagd des Honda-Fahrers im Qualifying von Silverstone jäh beendet: Bei noch gut einer Minute auf der Uhr setzte sich Marquez mit einer persönlichen Bestzeit von 2:20.779 Minuten auf die zweite Position, verlor kurz nach der Zieldurchfahrt jedoch die Kontrolle über seine Honda und beendete das Qualifying im Kies von Kurve 1.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Honda-Pilot Marc Marquez beendete das Qualifying von Silverstone im Kies Zoom

Der Crash weckte böse Erinnerungen an 2015, denn da war der Spanier an selber Stelle ähnlich spektakulär gestürzt. Wieder flog er infolge eines Hinterradrutschers beim Anbremsen auf die Kurve über den Lenker und schlitterte mit den Händen noch an der Maschine hängend ins Kiesbett. Damals passierte der Unfall aber nicht im Qualifying, sondern im Rennen. Nun wird Marquez hoffen, dass es diesem Jahr genauso anders herum läuft und er sein Sturzkonto für das Wochenende aufgebraucht hat.

"Ich bin sehr enttäuscht. Denn im vierten Freien Training habe ich mich wirklich gut gefühlt", sagt der Spanier, der die besagte Session im Regen noch als Schnellster (2:17.678) beendet hatte. Wieso also der Rückschlag im Qualifying? "Der Fehler passierte vor dem Start des Qualifyings", erklärt Marquez und verweist auf eine kleine Veränderung bei der Abstimmung des Bikes: "Das hat nicht so funktioniert wie erwartet. Wir haben dabei vielleicht nicht in Betracht gezogen, dass mehr Wasser auf der Strecke sein würde."

Marc Marquez: Kein Gefühl für den Hinterreifen

"Trotzdem entschied ich mich dazu, anzugreifen und eine gute Runde zu fahren. Als ich die letzte Runde in Angriff nahm, bin ich gestürzt", resümiert Marquez und gibt zu: "Ich wusste, dass ich etwas zu schnell war, aber ich habe mir gesagt, ich probier's einfach. Beim ersten Mal konnte ich es noch abfangen, aber dann habe ich die Kontrolle verloren." Das Gefühl für den Hinterreifen, der mit zunehmendem Wasser auf der Strecke an Grip verlor, sei einfach nicht mehr dagewesen. "Jeder hatte zu kämpfen, es gab einige Stürze."


Fotos: Marc Marquez, MotoGP in Silverstone


So blieb dem WM-Leader in den letzten Zügen des Qualifyings nichts anderes übrig, als mitanzusehen, wie er zurückfiel. Bis auf Rang fünf wurde der Spanier zurückgereicht und schließlich sogar von Teamkollege Dani Pedrosa (Startplatz 4) verdrängt. "Trotzdem bin ich zufrieden, weil das Gefühl generell gut ist", und das im Trockenen und im Nassen, versichert Marquez. In Erwartung von Regen habe sein Team bereits am dritten Freien Training am Setup für das Rennen gearbeitet, das trocken bleiben soll.

"Wir haben das Bike deutlich verbessert. Die Rundenzeiten zeigen, dass ich schnell und konstant war", lobt Marquez die Fortschritte, die sich im Training am Morgen in einer Bestzeit von 2:00.944 Minuten und Platz 1 niederschlugen. Dennoch: Der größte Schwachpunkt seiner Honda bleibe die Beschleunigung: "Die Power ist da. Das Problem im Trockenen ist, dass wir diese Power nicht nutzen können. Wir haben viele Wheelis und das Motorrad ist in den Ecken der Kurven sehr unruhig."

Hinzu kommt die Reifenproblematik. Silverstone beansprucht den Hinterreifen besonders stark. Die Haltbarkeit ist auch in den Augen von Marquez ein großes Fragezeichen: "Ich glaube, dass niemand die Reifen mehr als zehn bis zwölf Runden gefahren ist. Wir wissen nicht, welche Mischung wir nehmen werden. Mit dem harten Hinterreifen sieht es so aus, als könnte man konstant sein, aber er baut auch stark ab." Trotzdem hat sich der Spanier für das Rennen wie immer viel vorgenommen: "Ich glaube, dass ich um den Sieg kämpfen kann."

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