Marc Marquez prophezeit Vierkampf ums Podium

Der Weltmeister startet in Aragon von der Pole-Position und ist überzeugt, dass der Reifenverschleiß im Rennen der Schlüssel zum Erfolg sein wird

(Motorsport-Total.com) - Honda-Werkspilot Marc Marquez sicherte sich in Aragon die Pole-Position und wird bei seinem Heimrennen versuchen, den fünften Saisonsieg einzufahren. "Es war ein kniffliges Qualifying. Ursprünglich wollte ich nur zwei Hinterreifen verwenden, doch nachdem ich sah, wie schnell bereits die erste Runde war, änderte ich den Plan", bemerkt der 22-jährige Spanier, der bereits im ersten Stint die schnellste Runde des Tages fuhr.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez machte bereits am Samstagvormittag deutliche Fortschritte Zoom

"Das Team war bereit dafür, drei Hinterreifen zu verwenden. Mit dem ersten Hinterreifen gelang mir eine gute Rundenzeit. Mit dem zweiten Hinterreifen machte ich ein paar Fehler. Beim finalen Versuch wollte ich stärker pushen, weil ich sah, dass Jorge näher kommt. Ich pushte in der falschen Kurve", berichtet Marquez, der über das Vorderrad stürzte, sich dabei aber nicht verletzte.

"Die erste Rechtskurve ist immer eine knifflige Stelle, weil der Reifen etwas kühler ist als sonst. Ich verlor die Front, doch ich bin dennoch zufrieden", erklärt der Spanier, der im vierten Freien Training ein hohes Tempo fahren konnte. "Ich kann einen hohen Rhythmus fahren. Verglichen mit gestern gelang mir heute Morgen ein großer Schritt. Wir konnten das Setup deutlich verbessern. Ich fühle mich bereit und möchte um den Sieg kämpfen."

Marc Marquez

Marc Marquez stürzte im Qualifying bei seinem dritten Versuch in Kurve zwei Zoom

"Wir erkannten gestern, dass das Basissetup aus dem vergangenen Jahr nicht funktioniert und kehrten zum Basissetup der laufenden Saison zurück. An der Front änderten wir nicht viel, doch das Heck musste grundlegend umgebaut werden. Das Setup von 2014 passt nicht zum flüssigeren Fahrstil. Das Setup von 2015 ist passender", erklärt der amtierende MotoGP-Champion.

Jorge Lorenzo dürfte im Rennen der größte Herausforderer sein. Lorenzo verpasste die Pole-Position um eine Zehntelsekunde und fuhr auch im vierten Training starke Longruns. "Jorge ist sehr stark, doch wir sollten Dani nicht vergessen. Er ist ebenfalls sehr schnell. Valentino wird im Rennen ebenfalls stark sein. Deshalb ist es nicht einfach, auf das Podium zu fahren", warnt Marquez.


Fotos: Honda, MotoGP in Aragon


Am Vortag tat sich der HRC-Pilot schwer, seine RC213V auf Kurs zu halten. Doch Samstagvormittag schienen die Probleme gelöst zu sein. "Selbst mit gebrauchten Reifen konnte ich den Rhythmus halten und mittlere 1:48er-Zeiten fahren. Das Gefühl ist gut, ich mag den Kurs. Die Fans unterstützen uns sehr gut und ich möchte einen tollen Sonntag erleben", bemerkt er.

Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Valentino Rossi

Marquez möchte Lorenzo nicht entkommen lassen, rechnet aber auch mit Rossi Zoom

"Offensichtlich werden alle Fahrer die gleichen Reifen verwenden. Ich gehe davon aus, dass alle vorne und hinten den mittleren Reifen verwenden. Das Reifenmanagement wird der Schlüssel zum Erfolg sein, denn wenn man ununterbrochen pusht, dann überhitzt man die Reifen. Wenn dieser Fall eintritt, dann fängt das Motorrad an zu rutschen und fordert einen sehr sanften Fahrstil", prophezeit der WM-Dritte.

Im Rennen möchte Marquez zu Beginn attackieren, um Lorenzo nicht entkommen zu lassen. "Jorge pusht in den Rennen erfahrungsgemäß zu Beginn sehr stark. Man muss versuchen, ihm zu folgen und zu pushen. Danach muss man konzentriert sein und die Reifen verwalten", berichtet der Honda-Pilot, der auch für die angekündigten kühleren Bedingungen gerüstet ist.

"Kühlere Bedingungen sind zu Beginn besser für die Reifen, doch dann bauen sie schneller ab. Am Vormittag hatte ich einen guten Rhythmus. Ich weiß nicht so richtig, wie ich die Nachmittagszeiten deuten soll, denke aber, dass wir für beide Bedingungen gut aufgestellt sind", so der Titelverteidiger.