Marc Marquez: Ereignisreiches Qualifying mit Happy-End

Der Weltmeister fährt nach einem unfreiwilligen Motorradwechsel in Austin die Bestzeit und hofft, dass der Motor am Einsatzmotorrad noch intakt ist

(Motorsport-Total.com) - Honda-Werkspilot Marc Marquez ging als klarer Favorit ins Qualifying zum Grand Prix in Texas. Nach dem ersten Schlagabtausch führte der Spanier das Feld an. Doch beim zweiten Versuch hatte seine Crew einige Mühe, das Motorrad wieder zu starten. Schlussendlich gelang es doch noch, die RC213V in Gang zu bekommen. Doch als Marquez seine gezeitete Runde in Angriff nehmen wollte, zwang ein Alarmsignal zum sofortigen Abbruch.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Belastungsprobe: Marc Marquez erlebte im Qualifying Höhen und Tiefen Zoom

Marquez lehnte seine Werks-Honda an die Boxenmauer und rannte zu seiner Box. Die Crew bereitete die Ersatzmaschine vor, die allerdings nicht das ideale Setup und einen anderen Vorderreifen montiert hatte. Dennoch gelang es Marquez, die Bestzeit zu fahren. Trotz einiger Schrecksekunden war Marquez mehr als drei Zehntelsekunden schneller als seine Verfolger.

"Vor dem Qualifying war alles unter Kontrolle. Ich wollte mit dem ersten Reifen eine gute Runde vorlegen und mit dem zweiten richtig pushen. Ich sah im Display einen Alarm. Deswegen habe ich das Motorrad sicherheitshalber abgestellt. Dann wollte ich das andere Motorrad verwenden. Ich musste rennen und dadurch ging mein Puls in die Höhe. Das Setup der zweiten Maschine war nicht ideal, doch ich habe alles gegeben und mir trotz einiger Schrecksekunden die Pole geholt", berichtet der HRC-Pilot.

"Es ist wichtig, von der Pole-Position zu starten, egal wie wir es hinbekommen haben. Es sollte durch das Wetter ein ereignisreiches Rennen werden", bemerkt Marquez. "Der Wetterbericht deutet wechselhafte Bedingungen an. Wenn es trocken bleibt, bin ich bereit. Dann können wir um den Sieg kämpfen. Wenn es nass wird, dann müssen wir abwarten, wie sich das Rennen entwickelt."


Fotos: Honda, MotoGP in Austin


Doch was war an Marquez' Honda defekt? "Die Ingenieure untersuchen genau, was der Fehler war. Sie wissen noch nicht, ob es am Motor oder am Getriebe liegt. Ich hoffe, dass es nur ein Getriebefehler ist. Das würde bedeuten, dass der Motor in Ordnung ist", schildert Marquez. "Honda hat den Fahrern gesagt, dass das Motorrad sofort abgestellt werden muss, wenn der Alarm leuchtet. Wir haben nur fünf Motoren pro Saison. Deswegen habe ich das Motorrad sofort abgestellt und bin zur Box gerannt."

Marc Marquez

Marc Marquez: "Es sollte durch das Wetter ein ereignisreiches Rennen werden" Zoom

"Die Mechaniker haben sehr gut reagiert, weil sie das Ersatzmotorrad schnell vorbereitet haben", lobt Marquez seine Crew. "Das Setup war nicht auf dem finalen Stand, doch das war nicht so wichtig. Bei der Einsatzmaschine hatte ich den harten Vorderreifen montiert, den ich bevorzuge. Die Ersatzmaschine hatte vorne den weichen Reifen montiert. Für eine Runde war es okay. Der Hinterreifen ist bei einer schnellen Runde wichtiger. Ich konnte mich von Platz sieben auf Position eins verbessern."

Trotz der besonderen Umstände bezeichnet Marquez die Pole-Position nicht als die beste seiner Karriere. Dass er am absoluten Limit war, bestreitet Marquez aber nicht: "Als ich auf dem Randstein war, ging ich zu zeitig ans Gas. Das war eine große Schrecksekunde. Ich habe sicher einige Zehntel verloren. Doch auf der letzten Runde musste ich voll pushen. Es war schwierig, durch die Aufregung die ideale Linie zu treffen."

Im Trockenen geht der Sieg nur über Marquez. Doch wie stehen die Chancen im Nassen? "Gut ist, dass wir im Nassen bereits das Setup und die Reifen testen konnten. Es wäre sicher ziemlich schwierig, wenn es im Rennen regnet. Wir drücken die Daumen, dass es trocken bleibt", so der amtierende Weltmeister.