Mama Rossi: "Valentinos ganze Liebe gilt den Motorrädern"

Stefania Palma, die Mutter von Valentino Rossi, gibt Einblicke in die Familie des Superstars - Motorräder waren daheim seit jeher ein großes Thema

(Motorsport-Total.com) - Die Familie von Valentino Rossi hält sich für gewöhnlich im Hintergrund, obwohl sie einige Rennen im Jahr besucht. Seine Mutter ist schon früh mit dem Motorradsport in Kontakt gekommen, denn ihr Ex-Mann Graziano Rossi ist selbst Rennen gefahren und kennt die Höhen und Tiefen des Sports. Auch privat ist Stefania Palma eine begeisterte Motorradfahrerin und unternimmt auch Touren durch ganz Europa.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Die Mutter von Valentino Rossi hat keine Angst um ihren Sohn auf der Strecke

Palma kennt Sohn Valentino am Besten, doch es hat lange gedauert, bis sie verstanden hatte, dass er professioneller Motorradfahrer werden wird. "Als er 2001 500er-Weltmeister wurde. Er war damals noch sehr jung", wird Palma von 'Motorsport-Aktuell' zitiert. "Mich hat bis dahin nur eine Sache interessiert: dass mein Sohn Sport treibt, eine Sportart, die ihm Spaß macht.

"Gut, es wurde Motorsport. Er war schnell und talentiert. Auch in Ordnung. Aber dass er sein ganzes Leben dem Motorradfahren widmen wird, das wurde mir erst an diesem Oktobertag in Australien bewusst. Ich war bei diesem Rennen auch vor Ort. Es war eine sehr gute Gelegenheit zu erkennen, welch super Fahrer mein Sohn ist und dass dies seine Bestimmung ist."

Es hielten sich lange die Spekulationen, ob Rossi nicht zu Ferrari in die Formel 1 wechseln könnte. Mittlerweile hat sich das Thema sowieso erledigt, doch seine Mutter wusste immer bescheid. "Wenn Sie wissen wollen, ob er in den Autosport wechseln wird, bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass er weiter Motorrad fahren und seine Karriere auf dem Motorrad beenden wird. Seine ganze Liebe gilt den Motorrädern. Ich denke, sein Herz lässt ihm gar keine andere Wahl. Und mit Ducati hat er gerade eine neue Herausforderung."

2010 erlebte Rossi eine schwierige Saison. Eine Schulterverletzung plagte ihn das ganze Jahr und in Mugello kam schließlich noch der Beinbruch dazu. Hat sich durch die Verletzungen die Einstellung der Mutter zum Rennsport geändert? "Nein. Die hat sich nicht geändert. Denn ich weiß, dass der Sport heute viel sicherer ist als zum Beispiel 1982, als Graziano in Imola gestürzt ist."

"Heute sind die Kombis und die Helme viel fortschrittlicher. Auch haben die Ärzte heute die gleichen Mittel zur Verfügung wie in einer Klinik. Als Graziano 1982 in Imola gestürzt war, hatte er es ausschließlich Dr. Costa zu verdanken, dass er überlebt hat und auch heute noch unter uns ist. Dafür sind wir Dr. Costa auch ewig zu Dank verpflichtet."

Palma kannte also die Gefahren von ihrem damaligen Ehemann. Trotzdem ließ sie ihren erstgeborenen Sohn auch auf Motorräder steigen. Hatte sie keine Angst? "Dies ist in unserer Familie eine viel komplexere Geschichte. Schon mein Vater war völlig verrückt nach Motorrädern."

"Bei uns standen immer zwei, drei im Hof. Als ich Rossi kennen lernte, war es auch bei ihm nicht anders als bei uns zu Hause. So war es für mich völlig verständlich, dass Motorräder herumstanden. Und es war nur natürlich, dass Valentino früh Motorradfahren lernte." Trotzdem war die Schule in der Kindheit und der Jugend der Mutter wichtig.

"Für mich war wichtig, dass das Fahren nicht auf Kosten der Schule geht. Aber zum Glück hatte er immer die richtige Einstellung." Obwohl Rossi keine richtige Ausbildung abgeschlossen hat, wurde er dennoch zum Ehrendoktor ernannt. "Valentino hat 2005 ein Diplom an der Universität Urbino für seine außergewöhnlichen Kommunikationsfähigkeiten bekommen. Damit hat er mich und seinen Vater sehr glücklich gemacht und mir auch noch diesen Traum erfüllt."

Palmas zweiter Sohn Luca Mamorini ist ebenfalls schon auf Motorrädern unterwegs. Dem Youngster wird viel Talent nachgesagt. "Mich hat das Ganze schon überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass auch Luca ein solches Fahrtalent ist. Er war vier Jahre alt. Wir waren in Cattolica, und ich habe gedacht, er soll etwas Spaß haben und es auf der Minibikebahn probieren."

"Doch gleich beim ersten Aufsitzen wurde für jeden klar, dass auch Luca talentiert ist. Ich habe immer gedacht und denke auch heute noch so, dass Sport sehr wichtig ist für Kinder. Weil sie dort lernen, Regeln einzuhalten. Im Leben müssen wir uns ja auch Tag für Tag an Regeln halten. Und der Sport bereitet uns bestens darauf vor."

"Bei Luca halte ich es auch für wichtig, dass er, wenn er dieses Jahr 14 wird und auf der Strasse Roller fahren darf, bereits gelernt hat, ordentlich zu fahren. Ich bin mir auch sicher, dass er nie ohne Helm und Schutzkleidung fahren wird, nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch auf der Strasse. Wissen Sie, mich beschäftigt die Frage des sicheren Motorradfahrens auf unseren Strassen sehr."