Luxusproblem durch Lorenzo: Ducati hat zwei WM-Anwärter

Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso liegen in der WM gleichauf - Konzentriert Ducati die Ressourcen oder werden beide WM-Kandidaten gleich behandelt?

(Motorsport-Total.com) - Nach den Siegen in Mugello und Barcelona hat sich Ducati-Pilot Jorge Lorenzo zum WM-Kandidat gemausert. Der Spanier liegt in der WM nur noch 49 Punkte zurück und hat bei noch zwölf ausstehenden Rennen noch Chancen auf seinen vierten MotoGP-Titel. Aber auch Andrea Dovizioso sollte man noch nicht abschreiben. Zuletzt warf der routinierte Italiener sichere Punkte weg, doch das Tempo ist da. Ducati hat also zwei Fahrer, die um die WM kämpfen. Ein Nachteil?

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo

Andrea Dovizioso liegt in der WM einen Platz hinter Jorge Lorenzo Zoom

Ex-Racer Alex Hofmann ist überzeugt, dass Ducati weiterhin Lorenzo unterstützen wird, auch wenn der Spanier am Saisonende zu Honda wechselt. "Ducati hat zu viel investiert. Obwohl es sehr schwierig wird, will man ja noch um die WM fighten", bemerkt der ServusTV-Experte.

"Ich denke, wir erleben eine großartige Zeit, auch wenn wir in der Gesamtwertung nicht besonders gut dastehen", kommentiert Ducati-CEO Claudio Domenicali die Situation. "Doch wir zeigten tolle Rennen. Wir sind richtig stark, das Motorrad ist schnell und unsere Fahrer haben es in ihren Händen. Dovizioso liegt 49 Punkte zurück, was sehr viel klingt, doch tatsächlich waren wir in vielen Rennen stärker als im vergangenen Jahr."

Von der Lorenzo-Diskussion ist der Ducati-Geschäftsführer mittlerweile genervt. "Jorge ist ein Fahrer, der nach wie vor bei Ducati unter Vertrag steht. Wir sind froh, dass er noch zwölf Rennen für uns bestreiten wird und sich in einer sehr starken Form befindet", schildert Domenicali, der nach wie vor hinter Lorenzo steht.

Marc Marquez, Jorge Lorenzo

Sind 2019 Teamkollegen: Marc Marquez und Jorge Lorenzo Zoom

"In der Mitteilung, in der wir Danilo (Petrucci) im Team begrüßt haben, hoffte ich, dass Jorge die WM gewinnt. Das ist nach wie vor möglich, auch wenn wir 49 Punkte zurückliegen", bemerkt der Ducati-CEO. "Unterm Strich sind wir froh, zwei Fahrer zu haben, die an jedem Wochenende Rennen gewinnen können. Wir sind froh, dass das nicht nur ein Fahrer kann."


Fotos: MotoGP in Assen, Pre-Events


Dass Ducati beide Fahrer gleich behandelt, bezweifelt Dovizioso nicht. "Bereits im vergangenen Jahr unterstützte Ducati beide Fahrer gleich und das wird sich nicht ändern", stellt er klar. "Die Hierarchie wird nicht davon beeinflusst, ob ein Fahrer in der Meisterschaft vorne liegt oder Rückstand hat."

"Dovi" ärgert sich über seine Fehler bei den vergangenen Rennen und trauert den Punkten hinterher: "Wir haben 40 Punkte verloren. Das ist mit Blick auf die Meisterschaft schade. Andererseits waren wir schneller als im vergangenen Jahr. Das Tempo ist da."